Die wahre Lehre - nach Mickymaus
kann keinen offensichtlichen Schaden feststellen.
Sergeant Bush scheint besorgt. »Hey, Curly, du siehst etwas mitgenommen aus. Alles klar?«
»Ich … ich bin schon in Ordnung, Sergeant Bush.« Ich schaudere unter den stimulierenden Impulsen. »Welches Datum haben wir, Sergeant Bush?« Die letzten Worte fallen mir schwer, denn ich muß die Sprechhemmung meines Programms überwinden, doch unter der Spannung des Augenblicks fällt es mir leichter.
Sergeant Bush klopft mir auf die Füße. »Immer mit der Ruhe, Curly, du bist erst seit zwei Wochen hier unten. He, was glaubst du, warum ich mich hier runtergeschlichen habe, obwohl ich nicht hier sein darf?«
Er verdreht die Augen und betrachtet mich amüsiert. »Lucy hat mich darum gebeten. Ich glaube, sie versteht nicht, wie es funktioniert.«
Sergeant Bush interpretiert meine Reaktion auf seine Weise. Er kichert verständnisvoll.
»Ich meine«, fährt er fort, »daß du gar nicht bemerkst, wieviel Zeit vergangen ist, wenn du wieder für die Touristen ausgestellt wirst. Aber Lucy ist ungeduldig.«
Er setzt sich auf eine Holzkiste und angelt nach seiner Flasche. »Du warst dem Mädchen ein guter Freund, Curly. Aber seit sie dich hier runtergebracht haben, hat sie schlechte Laune. Sie meint, das wäre nicht fair gewesen, wo ihr zwei euch doch so gut verstanden habt.« Er nimmt einen großen Schluck von seinem altmodischen Gift. »Ich will dir was von Lucy erzählen. Hat sie dir schon gesagt, daß sie große Männer mag? Tja, sie hat immer nur Männer gefunden, die nicht groß genug waren. Früher oder später haben sie sich alle verdrückt, wenn du weißt, was ich meine.«
»Nein.«
Er sieht mich an. »Spielt keine Rolle«, sagt er. »Es ist nur so, daß sie glaubte, sie hätte endlich einen, bei dem sie immer wußte, wo er war … kannst du mir jetzt folgen?«
»Nein.«
Er sieht mich an. »Macht nichts. Aber Lucy ist ein gutes Mädchen, manchmal wild und etwas eigenwillig, aber treu wie Gold, Curly. Es gefällt uns allen nicht, daß sie so traurig ist.«
Er reibt sich die Stirn und schweigt. Er hat es aufgegeben. Im ausgedehnten Schweigen versuche ich, Sergeant Bushs Worte zu verstehen.
Schließlich sage ich: »Es gefällt mir hier unten nicht, auch wenn ich hinterher nichts mehr davon weiß.«
»Tja«, sagt Sergeant Bush langsam, »eigentlich wollte ich dir nur sagen, daß ich in Rente gehe, Curly. Ohne dich ist es da oben nicht mehr so wie früher, und ich bin müde.« Er nimmt einen großen Schluck aus der Flasche. »Aber ich bin nicht tot, Curly. Wie würde es dir gefallen, hier auszubrechen?«
Ich bin schockiert, aber ich bin bereit.
Diesmal hat Sergeant Bush Lucy mitgebracht. Sie streckt den Arm zu mir hoch, und ich nehme ihre Hand und halte sie vorsichtig, um sie nicht mit meinen Klauen zu verletzen. Sie trägt einen Panzer und hat eine Pistole in der Hand. Sie macht ein entschlossenes Gesicht.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber Sergeant Bush, der ungewöhnlich besorgt aussieht, erklärt mir den Plan. Während er spricht, spüre ich Bewegungen, und ein halbes Dutzend Männer kommen näher und treten in die beleuchtete Nische. Es fällt mir schwer, sie mit den Menschen zu vergleichen, die ich im Museum gesehen habe. Alle haben die Narben des Alters und Narben von Kämpfen. Sie tragen die Uniformen der Wartungsarbeiter des Museums, die ihnen schlecht passen; sie haben sie hastig über ihre eigene Kleidung aus schlecht vernähten Lederfetzen gestreift. Sie sind bewaffnet; unter einem wehenden Mantel sehe ich eine Splitterkanone. Aus irgendeinem Grund tragen alle billige Perücken in dem Stil, der gerade in Mode ist. Die Luft riecht nach Angst und bösen Vorahnungen.
Der Plan ist einfach. Ich soll mit dem Müll hinauskommen. Es ist ein ungeheuer praktischer Plan, versichert Sergeant Bush mir, und ich lasse widerstrebend Lucys Hand los. Ich werde das Haus, in dem ich vierunddreißig Jahre lebte, in einem Plastiksack voller Müll verlassen. Es wird keine Schwierigkeiten geben, erklärt er mir, aber wir müssen uns beeilen. Einige der beherzteren seiner Mitverschwörer nicken ermunternd. Sie warten ungeduldig darauf, daß sie mich zusammen mit einem passenden Haufen Müll in den riesigen Plastiksack stecken können, den sie auseinanderfalten. Ich bleibe aufrecht auf dem Podest stehen, und Lucy langt nach dem Knopf.
Erfolg! Der Überfall der alten Männer auf das Museum war erfolgreich. Ich bemerkte nichts davon, doch ich wurde durch die
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