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Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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Sie lachte, blieb neben dem erloschenen Springbrunnen in der Mitte stehen und bohrte sich in der Nase.
    »Hanne«, sagte Billy T. erleichtert, als sie sich überraschenderweise sofort meldete. »Ich hab schon hundertmal versucht, dich anzurufen.«
    »Elfmal«, korrigierte sie. »Aber eigentlich habe ich keine Zeit. Was ist los?«
    »Du hast ganz schön viel Ärger. Du hättest heute morgen doch Carl-Christian verhören sollen.«
    »Ich habe Annmari und dem Abteilungsleiter jeweils eine sms geschickt«, blaffte sie ihn an. »Es muß in diesem verdammten Haus doch noch andere geben, die ab und zu mal ein Verhör durchführen können.«
    »Aber du mußt doch verdammt noch mal ans Telefon gehen, wenn wir mit dir sprechen wollen.«
    »Dann würde ich sonst zu nichts kommen. Ich mußte es ausschalten.«
    »Jenny! Jenny!«
    Er griff sich an die Stirn und rief laut und klagend:
    »Du hast es nicht anders gewollt, Jenny. Jetzt müssen wir nach Hause gehen.«
    Die Kleine hatte sich mitten ins Wasser gesetzt. Sie spielte mit einem Hundebaby, das ihr begeistert das Gesicht ableckte.
    »Tone-Marit ist richtig krank«, stöhnte Billy T. in den Hörer. »Ich mußte mir einfach freinehmen und mich ein paar Stunden um Jenny kümmern. Herrgott …«
    »Rufst du an, um mir mitzuteilen, daß ich jetzt im Haus Persona non grata bin, oder hast du mir etwas Wichtiges zu erzählen?«
    Als er an diesem Morgen schweißnaß aus einem Traum erwacht war und in alten Zeitungen herumgewühlt hatte, die Tone-Marit im Gang aufgetürmt hatte, war das aus einem plötzlichen Impuls heraus geschehen. Als er endlich Aftenposten vom 20.   Dezember und den Artikel gefunden hatte, an den er sich von seinem Besuch bei Ronny Berntsen her erinnerte, hatte er es mit der Angst zu tun bekommen. Zwei Stunden darauf, im Polizeigebäude, als er so heftig wie kaum noch in den letzten Jahren gelogen hatte, fand er zu einer Gewißheit, die ihm große Sorgen machte.
    »Diese Waffe«, sagte er und räusperte sich. »Der Revolver …«
    »Ja?«
    »Die Pistole stammte von Sølvi Jotun. Sie wurde von Hermine gekauft. Da sind wir uns ziemlich sicher. Sølvi hat eine Kerbe im Schaft erkannt. Sie sitzt im Hinterhaus hinter Gittern und wird mich umbringen, wenn sie da jemals wieder rauskommt. Ich …«
    »Dir blieb nichts anderes übrig, Billy T. Du konntest sie nicht mehr beschützen. Wir werden später überlegen, was wir für sie tun können. Aber was ist mit diesem Revolver?«
    »Der gehört uns.«
    »Uns.«
    Hanne wiederholte dieses Wort; nicht als Frage, auch Erstaunen schwang nicht in ihrer Stimme mit. Es klang eher wie eine Feststellung, als habe Billy T. etwas erzählt, was sie schon lange gewußt hatte, eine alltägliche Mitteilung, die eigentlich nicht besonders aufsehenerregend war.
    »Na ja, nicht wirklich uns …«
    Er flüsterte fast. Die Straßenbahn schepperte durch die Thorvald Meyers gate und Jenny hatte zu einer Schwimmpartie durch das Dreckswasser angesetzt. Das Hundebaby jaulte begeistert und riß ihr die Mütze vom Kopf. Die Hundebesitzerin sah nicht belustigt aus, sie schaute Billy T. vorwurfsvoll an und zeigte auf das inzwischen triefnasse Kind.
    »Er stammt aus einer Beschlagnahmung, Hanne. Wir haben ihn vor sieben Monaten beschlagnahmt, und eigentlich müßte er fest unter Verschluß sein. Eine Beschlagnahmung! Ich habe ihn auf einem Bild erkannt, das am Tag des Mordes aufgenommen wurde. Ich habe es überprüft.«
    Hanne blieb stumm. Billy T. schluckte. Das Schweigen verdichtete sich und tat gut. Es erinnerte ihn an ihre Beziehung, wie sie früher einmal gewesen war, in einer Zeit, in der sie kaum je hatten fragen müssen, was das Gegenüber dachte.
    »Du bist ein Genie«, sagte Hanne dann endlich. »Weißt du das? Ein verdammtes Genie. Kannst du Jenny nicht irgendwie loswerden?«
    »Nein.«
    »Bring sie zu uns nach Hause. Nefis und Marry können …«
    »Ich muß nach Hause, sie braucht trockene Kleider«, fiel er ihr ins Wort.
    »Scheiß drauf. Nefis findet schon eine Lösung.«
    Sie brauchte nur ein paar Minuten, um ihm zu erklären, was er zu tun hatte. Er beendete das Gespräch und steckte das Telefon in die Brusttasche. Dann kletterte er ins Becken. Vorsichtig hob er Jenny hoch und nahm sie in die Arme wie einen Säugling; sie legte den Kopf in den Nacken und lächelte ihn an, ein strahlendes Lächeln mit kreideweißen Zähnchen. Er beugte sein Gesicht über ihres, hielt seinen Mund an ihren, einen Kindermund mit Lachen und Spucke und

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