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Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Wahrheit dahinter: Kriminalroman (Hanne Wilhelmsen-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Holt
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vielleicht noch etwas anderes gemacht. So zwischendurch. Ich möchte das ganz genau wissen. Fangen wir mit dem Morgen an. Sie sind aufgestanden. Wann?«
    »Ich habe ein Buch gelesen. Ein Machwerk. Unglaublich, daß so etwas veröffentlicht wird. Einer von diesen neumodischen Kriminalromanen, wo …«
    Er verstummte. Hanne beugte sich instinktiv zur Seite. Der Gestank der schmutzigen Kleidung und des ungewaschenen Körpers machte ihr jetzt zu schaffen.
    »Ist das die Toilette?« fragte Backe und zeigte auf einen neben der Tür gelegenen Garderobenschrank.
    Erik sah ihn verwirrt an.
    »Nein, das ist ein Schrank. Wollen Sie auf die Toilette? Ich kann Ihnen den Weg zeigen.«
    »Ich möchte lieber auf meine eigene gehen«, sagte Backe, jetzt mit dünner Stimme.
    Das Zittern war stärker geworden. Hanne Wilhelmsen legte ihm eine Hand auf den Rücken. Die Schulterblätter bohrten sich fast durch den verschlissenen Stoff des Hemdes hindurch. Er starrte sie überrascht an, als sei sie eben erst ins Zimmer getreten.
    »Ich zeige Ihnen den Weg.«
    Erik stand neben der Tür. Backe versuchte, sich zu erheben. Seine Knie wollten nicht gehorchen.
    »Das sind furchtbar schlechte Autoren«, nuschelte er. »In diesem Buch, in diesem Gefasel … wo ist der Barschrank?«
    Er hatte die Augen weit aufgerissen, und offenbar wußte er nicht mehr, wo er war. Hanne und ihr Kollege wechselten einen Blick.
    »Ich glaube, wir bringen Sie jetzt zu Ihrem Barschrank«, sagte Hanne gelassen. »Ich hole eine nette junge Dame, die Sie fährt.«
    »Ich will mich beschweren«, jammerte Backe. Jetzt weinte er fast. »Ich will einen schriftlichen Protest einreichen.«
    »Wenn Sie das wollen, dann ist das kein Problem. Aber möchten Sie nicht vielleicht doch lieber nach Hause?«
    Henrik Backe hielt sich mühsam auf den Beinen. Dann steuerte er den Schrank an. Hanne hielt ihn freundlich zurück.
    »Komm«, sagte sie leise. »Wir gehen jetzt.«
    »Hast du vielleicht irgendwo ein Bier«, murmelte der Alte und ließ sich zögernd aus dem Büro führen. »Ein Glas würde mir jetzt guttun. Ja, ganz bestimmt.«
    Er stapfte hinter der Hauptkommissarin zu den Fahrstühlen. Erik blieb stehen und schaute hinter ihnen her. Erst jetzt fiel ihm auf, daß Backe unter seinen weiten Hosenbeinen links einen Stiefel und rechts einen Schuh trug.
    Hermine Stahlberg ließ ihr Glas auf den Boden fallen. Das spröde Kristall zerbrach. Die Whiskyreste auf den Glasscherben funkelten bernsteingelb. Zerstreut versuchte sie, die größten Scherben aufzulesen. Eine bohrte sich unterhalb des Daumens in ihre Handfläche. Als sie die klaffende Wunde an ihren Mund hob, nahm sie einen süßlichen Eisengeschmack wahr. Eisen, Alkohol und Handcreme. Sie würgte und erbrach sich.
    »Herrgott, Hermine!«
    Carl-Christian Stahlberg war halb verärgert, halb besorgt, als er seine Schwester ins Badezimmer führte, das Medizinschränkchen öffnete und ihr unbeholfen einen Verband anlegte. Noch immer strömte das Blut. Er fluchte und machte noch einen Versuch. Am Ende riß er eine Menge Toilettenpapier ab, faltete es zu einem dicken Kissen zusammen und befestigte es mit Zahnseide. Hermine stand apathisch neben ihm und starrte ihre Hand an. Die erinnerte sie an Zuckerwatte mit Erdbeerflecken, und sie mußte kichern.
    »Du bist betrunken«, schimpfte ihr Bruder. »Klasse. Und was, wenn die Polizei jetzt wieder aufkreuzt? Hast du daran gedacht? Hast du dir überlegt, daß es sogar wahrscheinlich ist, daß die Polizei zurückkommt?«
    »Wie bist du reingekommen?« nuschelte Hermine.
    »Die Tür war offen. Komm.«
    Er packte ihre unversehrte linke Hand und führte sie ins Wohnzimmer. Widerstrebend gehorchte sie.
    »Ich habe mit der Polizei gesprochen«, sagte sie. »Viele Stunden lang. Sie sind so nett. Mitfühlend, richtig sympathisch.«
    Carl-Christian drückte sie in einen italienischen Designersessel, der kaffeebraun und unbequem war. Sie versuchte aufzustehen, doch ihr Bruder hielt sie fest. Er stützte sich auf die Armlehnen aus gebürstetem Metall und beugte sich über sie. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Ihr Atem stank nach Erbrochenem und Schnaps, aber Carl-Christian wich nicht zurück.
    »Hermine«, sagte er, und seine Stimme zitterte ein wenig. »Wir stecken in der Scheiße. Verstehst du das? Wir haben richtig dicken Ärger.«
    Wieder versuchte sie, sich loszureißen. Er hielt sie an ihrer verbundenen Hand fest.
    »Au«, heulte sie. »Loslassen!«
    »Dann mußt

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