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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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ebenfalls in Hongkong war. Ich habe ihn einmal im Club getroffen.«
    Das war ihm neu und verhieß nichts Gutes. »Wann?«
    »Kurz, bevor Sie angekommen sind.«
    Er nickte. Hier ging es um ein gefährlicheres Spiel, als er geahnt hatte. »Woher wissen Sie das mit dem Verräter?«
    Mina presste die Lippen fest aufeinander, als versuchte sie, die Antwort zurückzuhalten. Aber er war es gewohnt, zu warten. Es war Teil der Wahrheit über die menschliche Natur, dass nichts grausamer war als die eigenen Ängste. In einem Verhör erreichte man oft mehr mit eisigem Schweigen, in dem sich die Fantasie des Verhörten austoben konnte, als damit, dem Verdächtigen ein Messer unter den Fingernagel zu rammen.
    Wo auch immer ihre Gedanken sie hinführten, dort schien keine Sonne. Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Sie atmete kräftig, als wollte sie die lästigen Gedanken wegschieben. »Nach Ihrer Flucht hatte ich die Gelegenheit, eine Menge dazuzulernen. Collins ist in seiner Wut so einiges herausgerutscht.« Ihr Mund verzerrte sich, und während der Sekunde, in der sie zögerte, spürte er, wie eine dunkle Neugierde sich in seinem Innern regte und so schnell und tief Wurzeln schlug, dass er keine Chance hatte, sich dagegen zu wehren. Jetzt war es in ihm und würde dort unweigerlich weiterwuchern. Jetzt wollte er doch wissen, wie es mit ihr weitergegangen war.
    Phin spürte grundlose Wut aufflackern, die allerdings in erster Linie seiner eigenen Person und nicht ihr galt. Was jetzt kam, würde ihn nur noch tiefer darin versinken lassen.
    »Es war nicht Collins, der Ihnen das Gift verabreicht hat«, sagte sie. »Ihr doppelzüngiger Komplize war es. Ich vermute, er ist davon ausgegangen, dass Sie ihn entlarvt hätten. Collins hat das nicht weiter ausgeführt. Nur, dass ihm erst später klar geworden ist, dass Sie kein Amerikaner sind. Und er war sauer, dass sein Komplize ihm keinen reinen Wein über Sie eingeschenkt hatte, ganz zu schweigen davon, dass er versucht hatte, Sie umzubringen.«
    Er tat einen tiefen Atemzug. »Kennen Sie Namen?«
    »Da muss ich passen. Ich war beileibe nicht in der Position, Derartiges zu fragen.« Für einen kurzen Moment brach sie den Augenkontakt ab. Etwas in Phins Innern zog sich zusammen. Eine Erinnerung tauchte vor ihm auf: Ihr Gesichtsausdruck, als sie sich aus dem Fenster gelehnt und zu ihm heruntergeschaut hatte. Er glaubte, wieder den starken Duft der Rosen wahrzunehmen. Was auch immer ihr nach seiner Flucht widerfahren war, es musste schlimm gewesen sein. Und die Erinnerung hatte sie kreidebleich werden lassen.
    Er sprach schnell, um sie in die Gegenwart zurückzuholen. »Haben Sie je jemand anderem davon erzählt? Sie müssen mir jetzt die Wahrheit sagen, das ist von größter Bedeutung, Miss Masters.«
    »Nein. Wer außer Ihrer Regierung würde sich dafür interessieren?«
    Damit war alles klar. Er wandte sich von ihr ab und presste die Hand vor den Mund. Der Siegelring grub sich kalt und hart in seine Lippen.
    Er ließ die Hand sinken, um den Ring zu betrachten. Die meiste Zeit seines Erwachsenendaseins hatte er keinerlei Schmuck, keine grellen Farben und auch sonst nichts Auffälliges getragen, an das andere sich allzu leicht würden erinnern können. Es beunruhigte ihn noch immer, wenn Fretgoose ihm ein Kleidungsstück herauslegte, mit dem er in der Menge auffallen würde. An den Ring hatte er sich mittlerweile gewöhnt und hatte ihn seit dem Tag, an dem er ihn das erste Mal übergestreift hatte, nicht abgelegt.
    Die Erinnerung an das Triumphgefühl an jenem Tag, die schwindelerregenden Möglichkeiten, die sich vor ihm ausgebreitet hatten, als er sich den Ring angesteckt hatte, kamen ihm mit einem Mal so dünn wie das Blattgold vor, das auf die Wände aufgebracht war. Wenn Ridland schuldig war und es ihm gelang, Collins zuerst ausfindig zu machen, würde der Mann es niemals lebendig zurück nach London schaffen. Würde Collins hingegen von ehrlichen Beamten gefangen genommen werden – was durchaus im Bereich des Möglichen lag, weil an diesem Fall mehr Männer arbeiteten, als Ridland kontrollieren konnte –, würde er womöglich den Namen seines Verbündeten preisgeben. Wenn er schuldig war, würde Ridland präventiv tätig werden müssen. Indem er Miss Masters in Phins Obhut gegeben hatte, hatte er sich ein Alibi verschafft. Wenn sie jetzt starb, würde Ridland sagen: »Glauben Sie Collins kein Wort, setzen Sie auf die Fakten. Ich habe Ashmore gesagt, dass Miss Masters im Besitz von

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