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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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feststellen, ob er irgend etwas Dummes tun würde, das ein paar Wochen Knast rechtfertigte. Es hatte nie funktioniert.
    Ja, Sir, nein, Sir, Herr Polizist, Sir, auch wenn Josh das Arschloch am liebsten bewußtlos geprügelt hätte.
    Wenigstens hatten sie ihm nie Drogen untergeschoben und dann versucht, ihn deshalb festzunageln. Einige Kumpel von ihm schmorten noch immer im Knast, nachdem man ihnen auf diese miese Tour gekommen war.
    »Kämpf dagegen an«, hatte seine Ex-Frau Louise immer gesagt.
    »Wogegen?« hatte Josh erwidert. »Da könnte ich ja gleich gegen Gott ankämpfen, so viel würd’s mir bringen.«
    Als die Schritte verstummten, blickte Josh aus dem Fenster.
    Der Staatspolizist schaute zu ihm hinein. Josh stellte fest, daß es sich um einen Hispanoamerikaner handelte.
    »Was gibt’s, Sir?« fragte der Mann.
    »Will na Luzzana«, sagte Josh, während der Kautabak bei jeder Silbe an seine Wange drückte. Er zeigte die Straße entlang. »Binnisch da rischtisch?«
    Der verwirrte Polizist verschränkte die Arme. »Entschuldigung, wohin wollen Sie?«
    »Luzzana. Bätn Ruusch.«
    »Baton Rouge, Louisiana?« Der Staatspolizist lachte. »Da haben Sie aber noch ein gutes Stück vor sich.«
    Josh kratzte sich am Hals und sah sich um. »Meine Kinner schin da unnen, un sche ham ihrn Daddy schon ’ne Weile nisch mehr gesehn.«
    Das Gesicht des Polizisten wurde ernst. »Okay.«
    »Der Mann hat gesacht, isch komm dahin, wenn isch die Schtraße hier langfahr.«
    »Na ja, da hat der Mann Ihnen was Falsches gesagt.«
    »Aber Schie wischn, wie isch dahinkomm?«
    »Ja, Sie können mir hinterherfahren, aber ich kann Sie nicht bis dorthin bringen.«
    Josh blickte den Mann nur an. »Meine Kinner, schie schin brav. Schie wolln Daddy schehn. Könnsche mir helfn?«
    »Na schön, ich sag Ihnen was, wir sind ganz in der Nähe der Ausfahrt, die Sie nehmen müssen, um nach Louisiana zu kommen. Sie fahren mir bis dahin hinterher, und dann biegen Sie ab und fahren allein weiter. Dann halten Sie irgendwann an und fragen noch mal. Wie hört sich das an?«
    »Allsch kla.« Josh berührte den Mützenschirm.
    Der Polizist wollte schon zum Streifenwagen zurückgehen, als sein Blick auf den Wohnwagenaufbau fiel. Er richtete die Taschenlampe auf das Seitenfenster und sah die aufgestapelten Kartons. »Haben Sie was dagegen, Sir, wenn ich mal einen Blick in den Wagen werfe?«
    Josh zuckte nicht mal zusammen, schob die Hand aber zum vorderen Teil des Sitzes, wo seine Waffe lag. »Dammisch, nee. Wiescho?«
    Der Polizist ging zum Heck des Wagens und öffnete die obere Glastür. Die Mauer aus Kartons starrte ihn an. Hinter den Stapeln machte Rufus sich in der Dunkelheit des Wohnmobils unter der Persenning so klein wie möglich.
    »Was haben Sie hier drin, Sir?« rief der Polizist.
    Josh beugte sich aus dem Fenster. »Lebnschmittl«, rief er zurück.
    Der Staatspolizist öffnete einen Karton, schüttelte an einer Dose Suppe, öffnete den Karton mit den Crackern, stellte sie wieder zurück, schloß den Karton und dann die Tür und ging zur Fahrerseite zurück.
    »Das sind aber viele Lebensmittel. So lang ist die Fahrt nun auch wieder nicht.«
    »Hab meine Kinner gefracht, was se ham wolln. Wasch zu essn, hamse sacht.«
    Der Polizist blinzelte. »Oh. Tja, das ist aber nett von Ihnen. Richtig nett.«
    »Hamse Kinner?«
    »Zwei.«
    »Na, dann.«
    »Also, gute Fahrt noch.« Der Cop ging zu seinem Streifenwagen zurück.
    Josh fuhr auf die Straße zurück und folgte dem Polizeifahrzeug.
    Rufus tauchte am Fenster zum Fahrerhaus auf. »Ich hab’ da hinten einen ganzen Ozean ausgeschwitzt.«
    Josh lächelte. »Das mußt du ganz cool machen. Wenn du das Maul aufreißt, legen sie dir Handschellen an. Wenn du zu höflich bist, meinen sie, du willst sie verarschen, und legen dir Handschellen an. Aber wenn du alt und blöd bist, scheren sie sich einen Dreck um dich.«
    »Das war trotzdem ziemlich knapp, Josh.«
    »Wir haben mit dem Mexie ziemlich Glück gehabt. Die stehen ziemlich auf Familie und Kinder und so was. Wenn man
    ihnen was von den Kinderchen vorsülzt, sind sie hin und weg. Wäre es ein Weißer gewesen, hätten wir ein gewaltiges Problem gehabt. Wenn Whitie sich erst mal entschlossen hätte, den Wagen zu durchsuchen, hätte er alles rausgeholt, bis er dich gefunden hätte. Ein Bruder wäre vielleicht ganz locker geblieben, aber sicher kann man da auch nie sein. Wenn sie diese Uniform tragen, benehmen sie sich manchmal weiß, mag ihre Pelle noch so

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