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Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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darauf gestürzt.«
    »Und warum hat die Army ihm so viele Jahre später diesen Brief geschickt, wenn du die Sache damals aus den Unterlagen gestrichen hast?«
    »Wer weiß? Als sie damals alle Dateien computermäßig erfaßt haben, ist vielleicht irgendein Korinthenkacker von Verwaltungsangestelltem auf eine Kopie gestoßen und hat alles wieder eingegeben. Wenn sich erst mal irgendwas in den offiziellen Unterlagen der Army befindet, weiß man nie, ob es nicht irgendwann wieder auftaucht, ganz gleich, wie tief man es vergraben hat. Es ist der größte bürokratische Apparat der Welt, verdammt noch mal. Man kann einfach nicht alles berücksichtigen.«
    »Aber es war deine Aufgabe, den Deckel darauf zu halten.«
    »Sag mir nicht, was meine Aufgabe ist. Ich habe versucht, die Sache unter Kontrolle zu halten, aber ich kann doch nicht fünfundzwanzig Jahre lang jeden beschissenen Tag Akteneinsicht nehmen.«
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung seufzte. »Jetzt wissen wir also, was Harms’ Gedächtnis auf die Sprünge geholfen hat.«
    »Jede Strategie bringt gewisse Risiken mit sich.«
    »Na ja, vielleicht hatte Rider eine Kopie dieses Briefes.«
    »Ich wüßte nicht, wie Rufus Harms an ein Kopiergerät herangekommen sein soll. Und der Brief war auch nicht bei den Unterlagen, die er bei Gericht eingereicht hat. Das wissen wir genau.«
    »Aber wir wissen nicht mit Gewißheit, ob Harms den Brief nicht doch kopieren konnte. Um so wichtiger für dich, heute abend Riders Büro einen Besuch abzustatten.«
    Rayfield schaute zu Tremaine auf. »Also gut«, sagte er dann in den Hörer, »wir brechen heute abend da ein. Kurz und schmerzlos.«

KAPITEL 41
    Als Fiske und Sara das Foyer betraten, wurden sie freundlich von Senator Knight begrüßt. Sie sahen, daß die Gäste die wirtschaftliche und politische Elite Washingtons repräsentierten.
    »Schön, daß Sie kommen konnten, John«, sagte Jordan Knight und schüttelte ihm die Hand. »Sara, Sie sehen wie immer blendend aus.« Er umarmte sie, und sie küßten einander auf die Wangen.
    Fiske betrachtete Sara verstohlen. Sie hatte sich umgezogen, trug nun kein schlichtes Kostüm mehr, sondern ein leichtes Sommerkleid in sanften Pastelltönen, die auf angenehme Weise die Sonnenbräune ihrer Haut hervorhoben. Der Knoten im Haar war verschwunden, es schwang reizvoll um ihr Gesicht.
    Sara bemerkte, daß John sie musterte. Rasch wandte er verlegen den Blick ab und ließ sich von einem der Kellner einen Drink reichen. Sara und Jordan Knight folgten seinem Beispiel.
    Jordan schaute sich um. Auch er schien sich ein wenig unbehaglich zu fühlen. »Ich weiß, es ist ein scheußlicher Zeitpunkt für so einen Empfang«, sagte er und musterte Sara dabei genau. »Beth empfindet genauso, auch wenn sie es nicht eingestehen will.«
    Na klar doch, dachte Fiske.
    Jordan deutete mit seinem Glas auf einen älteren Mann in einem Rollstuhl. »Kenneth Wilkinson bleibt leider nicht mehr viel Zeit auf dieser Welt«, fuhr er leise fort. »Aber er ist ein zäher Bursche, und vielleicht legt er uns alle herein. Auf jeden Fall hatte er ein langes und ausgefülltes Leben. Ich kann mich glücklich schätzen, ihn gekannt zu haben.«
    »Hat er Sie nicht mit Ihrer Frau bekannt gemacht?«
    »Schon deshalb habe ich ihm sehr viel zu verdanken.«
    Fiske beobachtete, wie Elizabeth Knight sich selbstsicher wie eine erfahrene Politikerin durchs Zimmer bewegte, lächelnd und plaudernd. Wieder schaute er sich um, konnte aber weder Ramsey noch Murphy ausmachen und fragte sich, ob die beiden sich von dem Empfang fernhielten. Er stellte fest, daß mehrere der anderen Richter einen nervösen, unbehaglichen Eindruck machten - es war die Furcht, ein Verrückter könnte es auf einen der ihren abgesehen haben.
    Fiskes Blick glitt über Richard Perkins, der sich im Hintergrund hielt. Überall standen bewaffnete Wachen. Fiske wußte, das heiße Thema dieses Abends waren die beiden ermordeten Assessoren. Er kniff die Augen zusammen, als er Warren McKenna erblickte, der wie ein Haifisch auf der Suche nach einem Appetithäppchen durch die Menge pflügte.
    »Sie beide bilden ein phantastisches Team«, sagte Sara.
    Jordan Knight stieß mit ihr an. »Das glaube ich auch.«
    »Hat Ihre Frau je in Betracht gezogen, für ein politisches Amt zu kandidieren?« fragte Fiske.
    »John, sie ist Richterin am Obersten Gerichtshof!« rief Sara. »Das ist eine Ernennung auf Lebenszeit.«
    Fiske hielt den Blick auf Jordan Knight gerichtet. »Es wäre aber

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