Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Wahrheit

Die Wahrheit

Titel: Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
schwarz sein.«
    Rufus blickte seinen Bruder mit einem Ausdruck des Mißfallens an.
    »Aber die Asiaten, die sind am schlimmsten«, fuhr Josh fort. »Bei denen kann man machen, was man will, die stehen einfach nur da und starren einen an. Die hören einfach nicht zu, und dann machen sie das, was sie von Anfang an machen wollten. Die kann man gleich abknallen, bevor sie einem mit ihrem Kung-Fu den Arsch aufreißen. Ja, wir haben echt Glück gehabt, daß wir es mit Officer Pedro zu tun hatten.« Josh spuckte den Kautabak aus dem Fenster.
    »Das hast du alles so herausgefunden?« sagte Rufus wütend.
    Josh schaute ihn an. »Hast du ein Problem damit?«
    »Vielleicht.«
    »Na ja, führ du dein Leben, wie du willst, und ich führe meins, wie ich will. Wir werden ja sehen, wer es weiter bringt. Ich weiß, du hattest es schwer im Knast, aber hier draußen ist es auch kein Zuckerschlecken. Ich habe hier draußen mein eigenes kleines Gefängnis. Und mich hat keiner wegen irgendwas verurteilt, verdammich.«
    »Gott hat uns alle geschaffen, Josh. Wir alle sind seine Kinder. Es ist nicht gut, die Menschen so einzuteilen, wie du es tust. Sinnlos. Ich habe im Gefängnis jede Menge Weiße gesehen, die zusammengeschlagen wurden. Das Böse kommt in allen Gestalten, allen Farben. Das steht schon in der Bibel. Ich beurteile jeden nur nach dem, was er tut, und nur danach. Anders geht es nicht.«
    Josh schnaubte. »Hört mal, wer da spricht. Und das nach allem, was Tremaine und die anderen dir angetan haben. Willst du mir sagen, daß du die Typen nicht haßt? Daß du sie nicht am liebsten umbringen würdest?«
    »Nein. Würde ich so fühlen, hätte Vic die Liebe aus meinem Herzen genommen. Mir den Herrn genommen. Wenn er das tut, beherrscht er mich. Niemand auf dieser Erde ist so stark, daß er mir Gott nehmen könnte. Nicht der alte Vic, du nicht, auch sonst keiner. Ich bin nicht dumm, Josh. Ich weiß, daß das Leben nicht fair ist. Ich weiß, daß die Schwarzen in der Welt nicht ganz oben stehen. Aber ich mache das Problem nicht noch größer, indem ich die Menschen hasse.«
    »Scheiße. Du hast von Gott den Universal schlüssel bekommen, jeden Weißen zu hassen, der je geboren wurde.«
    »Du irrst dich. Würde ich sie hassen, würde ich mich selbst hassen. Diesen Weg hab’ ich eingeschlagen, als ich ins Gefängnis kam. Ich habe jeden gehaßt. Der Teufel hatte mich schon in den Klauen, aber Gott hat mich daraus befreit. Ich kann und werde das nicht tun.«
    »Okay, ist dein Problem. Je früher du da drüber wegkommst, desto besser.«
    »Da hast du ja gewaltig was übersehen, Frank. Du hast Rider und seine Frau beseitigt, aber nicht seine Kanzlei durchsucht?«
    Rayfields Hand schloß sich fester um den Telefonhörer.
    »Dann sag mir doch mal, wann ich das hätte tun sollen! Hatte ich das Büro durchsucht, bevor wir ihn erledigt haben, hätte er vielleicht Verdacht geschöpft und wäre verschwunden. Und wären wir dabei erwischt worden, hätte man mir Fragen gestellt, auf die ich keine Antwort habe.«
    »Aber du hast mir doch gerade gesagt, daß die Cops den Fall als Mord und anschließenden Selbstmord zu den Akten gelegt haben. Die Polizei hat ihre Ermittlungen abgeschlossen.«
    »Wahrscheinlich.« »Dann kannst du doch jetzt in Riders Kanzlei einbrechen. Heute abend, zum Beispiel.«
    »Wenn die Luft rein ist, werden wir’s versuchen.«
    »Hast du den Brief gefunden, den Harms von der Army bekommen hat?«
    »Noch nicht ...« Rayfield hielt inne, als Tremaine in sein Büro stürmte und ein Blatt Papier schwenkte. »Bleib mal dran.«
    Tremaine legte das Blatt auf Rayfields Schreibtisch, und der erbleichte, als er es las. Dann schaute er zu einem grimmigen Tremaine auf.
    »Wo hast du es gefunden?«
    »Das Arschloch hat einen Bettpfosten ausgehöhlt. Ziemlich gerissen«, gestand Tremaine knirschend ein.
    Rayfield griff wieder nach dem Hörer. Kurz und bündig faßte er den Inhalt des Briefs zusammen.
    »War das dein Werk, Frank?«
    »Hör mal, wäre der Typ im Bau abgekratzt, wie wir es ursprünglich vorhatten, hätten sie eine Autopsie vorgenommen, oder? Das war die einzige Möglichkeit, dieses Loch zu stopfen. Wir waren uns alle einig.«
    »Aber Harms ist nicht gestorben, Gott im Himmel. Warum hast du die Sache später nicht aus den Unterlagen entfernt?«
    »Das habe ich doch! Sonst wäre es ja bei der anschließenden Untersuchung herausgekommen, meinst du nicht auch? Rider war nicht dumm, er hätte sich als Verteidiger doch geradezu

Weitere Kostenlose Bücher