Die Wahrheit
Sollte die Army ihn doch wieder in seinen Käfig stecken. Aber Mike hatte ihm helfen wollen .
Fiske sprang auf.
Josh richtete sofort die Pistole auf ihn. »Machen Sie es uns nicht noch schwerer.«
Fiske sah ihn nicht mal an; sein Blick wich nicht von Joshs Bruder. »Rufus? Rufus!«
Der Riese schien seine Trägheit endlich abzuschütteln und sah ihn an.
»Vielleicht kriege ich Sie hier raus, aber Sie müssen genau das tun, was ich sage.«
»Wir kommen hier schon allein raus, verdammt noch mal«, sagte Josh.
»In etwa dreißig Sekunden stürmen die beiden Typen hier herein, und es ist vorbei. Ihrer Feuerkraft haben Sie nichts entgegenzusetzen.« »Wie wäre es denn, wenn ich Ihnen sofort eine Kugel in den Kopf jage?« sagte Rufus.
»Rufus, werden Sie mir vertrauen? Mein Bruder wollte Ihnen helfen. Lassen Sie mich zu Ende bringen, was er angefangen hat. Nun kommen Sie schon, Rufus. Geben Sie mir eine Chance.« Ein Schweißtropfen rann Fiskes Stirn hinab.
Sara brachte keinen Ton über die Lippen. Sie hörte nur diese Stiefel, die immer näher kamen, sah nur diese Maschinenpistole.
Schließlich, fast unmerklich, nickte Rufus.
Fiske riß die Initiative an sich. »Gehen Sie ins Badezimmer«, sagte er.
Josh wollte protestieren, doch Rufus unterbrach ihn und stieß ihn zu der Tür, die zum benachbarten Bad führte.
»Sara, Sie gehen mit ihnen.«
Verblüfft sah sie ihn an. »Was?«
»Tun Sie einfach, was ich sage. Wenn Sie hören, daß ich Ihren Namen rufe, ziehen Sie die Toilette ab und kommen dann raus. Sie beide« - er nickte den Brüdern zu - »bleiben hinter dieser Tür. Und wenn Sie nicht hören, daß ich Ihren Namen sage, bleiben Sie ebenfalls, Sara.«
»Und Sie glauben nicht, daß die Jungs von der Army vielleicht mal ’nen Blick in die Toilette werfen wollen, vor allem, wenn die Tür geschlossen ist?« fragte Josh sarkastisch.
»Lassen Sie das mal meine Sorge sein.«
»Na schön«, sagte Josh langsam. »Aber an eins sollten Sie denken, Sie Klugscheißer. Wenn Sie uns verraten, wird die erste Kugel, die ich abfeuere, Sie etwa hier treffen.« Josh hielt die Pistole an Fiskes Nacken. »Aber Sie werden den Schuß nicht mehr hören. Sie werden tot sein, bevor Ihre Ohren ihn an Ihr verdammtes Gehirn weitergeleitet haben.«
Fiske nickte Josh zu, als würde er seine Herausforderung annehmen, was er im Prinzip ja auch tat. Er sah Sara an; ihr Gesicht war bleich. Sie lehnte sich gegen ihn, und er spürte, daß sie stark zitterte und - erfolglos - versuchte, sich zusammenzureißen, während die dröhnenden Schritte näher kamen.
»John, ich kann das nicht.«
Er packte sie hart an den Schultern. »Doch, Sara, Sie können das. Sie werden es schaffen. Und jetzt gehen Sie. Gehen Sie.« Er drückte ihre Hand und schob sie voran, und sie und die Harms-Brüder gingen ins Bad, und Sara zog die Tür hinter ihnen zu. Fiske schaute sich im Büro um und rang um seine Fassung. Er sah eine Aktentasche, die an einer Wand stand, schnappte sie sich und öffnete sie. Sie war leer. Er stopfte Akten hinein, die auf Riders Schreibtisch lagen. Während die Schritte schon durch den Gang dröhnten, lief er zu dem kleinen Konferenztisch in einer Ecke. Als er sich setzte, hörte er, wie die Tür zum Empfangsbereich geöffnet wurde. Er zog eine Akte aus der Tasche, schlug sie auf und hörte, daß die Schritte sich Riders Bürotür näherten. Als die Tür geöffnet wurde, lehnte er sich zurück und tat so, als studierte er die Papiere. Überrascht sah er zu den beiden Männern hoch.
»Verdammt, was ...«, begann er, verstummte aber, als er die auf ihn gerichtete Maschinenpistole sah.
»Wer sind Sie?« fragte Rayfield.
»Das wollte ich Sie auch gerade fragen. Ich habe einen Termin bei Sam Rider und warte schon seit zehn Minuten, aber er hat sich noch nicht bequemt, hier zu erscheinen.«
Rayfield trat näher an ihn heran. »Sind Sie ein Klient von ihm?«
Fiske nickte. »Bin heute abend mit einer Chartermaschine aus Washington gekommen. Der Termin steht schon seit einigen Wochen fest.«
»Ziemlich spät für einen geschäftlichen Termin, oder?« Tremaine sah Fiske durchdringend an.
»Ich habe sehr viel zu tun. Das war der einzige, der mir paßte.« Er musterte die beiden Männer streng. »Und wieso platzt die Army hier mit Maschinenpistolen herein?«
Tremaines Gesicht rötete sich wütend, doch Rayfield legte einen diplomatischeren Tonfall an den Tag. »So etwas machen wir normalerweise nicht, Mr ...«
Fiske wollte schon seinen
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