Die Wahrheit
auf Ihrer Seite stehen.«
Josh sah ihn stirnrunzelnd an. »Jetzt verstehen Sie mich nicht falsch, aber Sie reden absolute Scheiße.«
»Er hat recht«, sagte Sara. »Wir sind hier, um Ihnen zu helfen.«
Josh schnaubte und machte sich nicht mal die Mühe, ihr zu antworten.
»John Fiske?« fragte Rufus und betrachtete Fiskes Gesichtszüge, überlegte, wo er schon ähnliche gesehen hatte. »Der Mann vom Gerichtshof, den sie umgebracht haben, war mit Ihnen verwandt, nicht wahr? Ihr Bruder?«
Fiske nickte. »Ja. Wer hat ihn ermordet?«
»Sag ihnen nichts, Rufus«, warf Josh ein. »Wir wissen nicht, wer sie sind oder was sie wollen.«
»Wir sind hier, um mit Sam Rider zu sprechen«, sagte Sara.
Josh sah sie an. »Tja, wenn Sie nicht eine Seance oder so was abhalten wollen, wird Ihnen das wohl ziemlich schwerfallen.«
Fiske und Sara sahen sich an und dann wieder zu den Brüdern zurück.
»Er ist tot?« fragte Sara.
Rufus nickte. »Er und seine Frau. Sie haben es wie Selbstmord aussehen lassen.«
Fiske bemerkte die Akte, die er krampfhaft in der Hand hielt. »Ist das die, die Sie ans Gericht geschickt haben?«
»Haben Sie was dagegen, wenn ich die Fragen stelle?« sagte Rufus.
»Ich sage Ihnen, Rufus, wir sind Ihre Freunde.«
»Tut mir leid, aber so schnell freunde ich mich mit niemandem an. Worüber wollten Sie mit Samuel sprechen?«
»Er hat den Antrag für Sie bei Gericht eingereicht, nicht wahr?«
»Ich beantworte keine Fragen.«
»Na schön, dann sage ich Ihnen, was wir wissen, und Sie können uns dann den Rest erzählen, wenn Sie wollen.«
»Ich höre.«
»Rider hat den Antrag eingereicht. Mein Bruder hat ihn an sich genommen und damit aus den Akten entfernt. Dann hat er Sie im Gefängnis besucht. Danach endete er tot in einer Gasse in Washington. Man hat es wie einen Raubmord aussehen lassen. Nun sagen Sie uns, daß Rider tot ist. Außerdem wurde noch ein weiterer Assessor ermordet. Ich vermute, daß diese Tat im Zusammenhang mit dem Tod meines Bruders steht, weiß aber noch nicht genau, wie.« Fiske hielt inne und betrachtete die beiden Männer. »Mehr wissen wir nicht. Aber Sie wissen viel mehr, glaube ich. Zum Beispiel, was das alles zu bedeuten hat.«
»Sie wissen verdammt viel. Sind Sie ’n Cop?« fragte Josh.
»Ich helfe dem Detective, der die Ermittlung leitet.«
»Siehst du, Rufus, ich hab’s dir doch gesagt. Wir müssen hier raus. Die Cops sind wahrscheinlich schon unterwegs.«
»Nein, sind sie nicht«, sagte Sara. »Ich habe Ihren Namen in den Papieren gesehen, die Michael hatte, Mr. Harms, aber das ist schon alles. Ich weiß nicht, warum Sie einen Antrag gestellt haben oder was darin stand.«
»Warum stellt ein Häftling wohl schon einen Berufungsantrag?« fragte Rufus.
»Weil er raus will«, sagte Fiske.
Rufus nickte.
»Aber dafür brauchen Sie gute Gründe.« »Ich habe den besten Grund überhaupt: die Wahrheit«, sagte Rufus nachdrücklich.
»Sagen Sie mir, wie sie aussieht«, sagte Fiske.
Josh ging zur Tür. »Rufus, ich hab’ ein schlechtes Gefühl dabei. Wir stehen hier rum und quatschen mit ihnen, und die Cops rücken an. Du hast schon zu viel gesagt.«
»Sie haben seinen Bruder getötet, Josh.«
»Wir wissen nicht, ob er wirklich sein Bruder ist.«
Fiske holte sein Portemonnaie hervor, klappte es auf und zeigte seinen Führerschein. »Das beweist zumindest, daß wir denselben Nachnamen haben.«
Rufus winkte ab. »Das muß ich nicht sehen. Man erkennt sofort, daß Sie sein Bruder sind.«
»Verdammt, selbst wenn sie nicht mit den Cops unter einer Decke stecken«, fragte Josh, »wie sollten Sie uns helfen können?«
Rufus sah zu Fiske und Sara hinüber. »Sie beide können gut mit Worten umgehen. Haben Sie eine Antwort darauf?«
»Ich arbeite beim Obersten Gerichtshof, Mr. Harms«, sagte Sara. »Ich kenne alle Richter. Wenn Sie beweisen können, daß Sie unschuldig sind, wird man Sie anhören. Das verspreche ich Ihnen. Wenn nicht das Oberste Gericht, dann ein anderes, glauben Sie mir.«
»Der Detective, der den Fall bearbeitet, weiß, daß an der ganzen Sache etwas faul ist«, fügte Fiske hinzu. »Wenn Sie uns sagen, was da gespielt wird, können wir uns an ihn wenden und in dieser Richtung ermitteln.«
»Ich kenne die Wahrheit«, wiederholte Rufus.
»Das ist gut und schön, Rufus, aber Tatsache ist nun mal, vor Gericht ist es erst die Wahrheit, wenn man sie auch beweisen kann.«
»Was steht also in Ihrer Berufung?« fragte Sara.
»Rufus, antworte nicht
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