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Die Wanderhure

Titel: Die Wanderhure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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überzeugt, dass der Mann wertvolle Unterlagen bei sich hatte.
    Die Kammer war nur halb so groß wie die, die sie sich mit Hiltrud in der Absteige am Kanal teilte, und wurde fast zur Gänze von einem bequemen Bett ausgefüllt. Ein Schemel neben dem Kopfteil und einige kräftige Pflöcke an der Wand, an denen man Kleidung und Gepäck aufhängen konnte, vervollständigten die spärliche Einrichtung. Auf dem Schemel lag ein weiter grauer Umhang, der etwas zu verdecken schien. Marie juckte es in den Fingern, den Stoff zu lüften, um zu sehen, was sich darunter befand, aber Jodokus drängte sie sofort auf das Bett und griff ihr zwischen die Beine, obwohl die Wirtin gerade eintrat.
    Frau Grete schniefte gekränkt. »Wenn ich gewusst hätte, wie nötig Ihr es habt, wäre ich letzte Nacht zu Euch gekommen.«
    Jodokus befahl ihr schroff, Wein und Wasser neben den Hocker zu stellen und zu verschwinden. Während die Wirtin beleidigt abzog, zog Jodokus sich so hastig aus, dass er beinahe sein Gewand zerrissen hätte, und präsentierte Marie sein kämpferisch aufgerichtetes Glied. Als er sich auf sie werfen wollte, hielt Marie ihn zurück und zeigte auf den Weinkrug. »Gemach, mein Freund. Trinken wir zuerst einen Schluck. Dann solltest du dich meiner Führung anvertrauen und tun, was ich dir sage.«
    »Ich muss dich haben«, stöhnte Jodokus verzweifelt. »Die Lust sprengt mir fast die Hoden.«
    »Wenn du zu hitzig bist, bringst du dich selbst um dein Vergnügen.« Marie setzte sich im Schneidersitz auf das Bett und zog ihn neben sich. Während er sie bettelnd anstarrte, füllte sie die Becher und trank ihm zu. Dann goss sie einen Teil des Weins ins Wasser, tauchte ein Stück Tuch hinein, das an einem der Haken gehangen hatte, und begann, den Mönch von oben bis unten abzuwaschen. Als sie an seine empfindlicheren Teile kam, musste sie ganz vorsichtig zu Werke gehen, um einen vorzeitigen Samenerguss zu verhindern, denn er war wirklich bis zum Bersten gespannt. Es würde ihren Plänen abträglich sein, wenn er annahm, sie hätte ihn absichtlich außerhalb ihres Körpers abgefertigt.
    Als Jodokus sich vor Gier krümmte, legte Marie sich für ihn bereit. Der Mann war alles andere als ein geschickter Liebhaber und fuhrwerkte ungeschickt in ihr herum. Marie verbarg ihre Empfindungen jedoch hinter einem Lächeln. Als er nach kurzer Zeit mit einem lauten Stöhnen über ihr zusammensank, streichelte sie ihn und reckte sich, als sei sie höchst zufrieden mit ihm.
    »Du … Ihr seid so ganz anders als früher, Jo…, nein, Herr Ewald. Jetzt gleicht Ihr wirklich einem Herrn von Stand. Wie habt Ihr das nur gemacht?« Sie richtete sich ein wenig auf und kraulte seinenRücken, der von einem schütteren Pelz bedeckt war. Dabei bewegte sie herausfordernd ihr Becken.
    Auf Jodokus’ Gesicht erschien ein zufriedenes Lächeln. »Mit meinem Kopf, meine Schöne. Die hohen Herren glauben, so überaus klug zu sein, und wollen alles nach ihrem Willen regeln. Dabei sehen sie unsereinen nur als Werkzeug an, das sie nach Belieben benutzen und dann wegwerfen können wie einen kaputten Schuh. Doch ich bin schlauer als sie alle und werde den Keilburger Grafen und seinen Handlanger Ruppertus Splendidus ausnehmen wie eine Weihnachtsgans. Die werden noch bereuen, mich mit einem Bettel abgespeist zu haben. Wenn ich bekommen habe, was mir zusteht, werde ich zusammen mit dir auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Was hältst du von Flandern? Es soll dort sehr schön sein. Vielleicht verlassen wir aber auch das Reich und gehen nach Frankreich oder gar nach England. Dort könntest du diese dummen gelben Bänder von deinem Kleid entfernen, so dass wir als ein vor Gott und der Welt verbundenes Paar zusammenleben können.«
    Marie blickte ihn bewundernd an und tat sehr erstaunt, dass er es mit so hohen Herren wie dem Grafen von Keilburg aufnehmen wollte. Doch die Hoffnung, mehr über Jodokus’ Verbindungen zu ihrem ehemaligen Bräutigam zu erfahren, erfüllte sich nicht. Der ehemalige Mönch ließ nur ein paar geheimnisvolle Andeutungen fallen und vertröstete sie auf später. Er erzählte ihr nur, dass er sich an diesem Abend noch mit einem Boten des Keilburger Grafen treffen wollte, um eine bedeutende Summe in Empfang zu nehmen.
    Dabei begann er hämisch zu kichern. »Ich besitze etwas, das für Graf Konrad und seinen Bastardbruder höchst wertvoll ist und für sie gefährlich werden könnte, geriete es in die falschen Hände.«
    Marie umarmte ihn spontan, um ihr

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