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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Kapitänen rückgekoppelt. Keiner war angegriffen worden, und keiner der drei hatte Hale Hilfe geschickt.
    »Hört jemand mich auf diesem Kanal?«
    Die Worte schreckten ihn auf. Eine Frauenstimme. Sie kam aus dem Ohrhörer des Funkgeräts, den er sich vor ein paar Minuten ins Ohr gesteckt hatte, um für den unwahrscheinlichen Fall gerüstet zu sein, dass über Funk geplaudert wurde.
    »Hier ist Stephanie Nelle, Chefin des Magellan Billet . Ich frage noch einmal, ist irgendjemand auf diesem Kanal?«
    Knox erreichte den oberen Wehrgang, blieb aber in geduckter Haltung. Er schlich sich zu einem der Getöteten und entdeckte keine Waffe. Entweder Wyatt oder Malone hatten dafür gesorgt, dass dort nichts zu finden war. Nun könnte er nur noch die Waffe des Mannes bergen, den Wyatt erschossen hatte. Aber das war schwierig.
    Von unten hallten zwei Schüsse herauf.
    Das eine Geschoss flog in die Nacht hinaus.
    Die andere Kugel zischte in seine Richtung.
    Stephanie warf das Funkgerät auf den Boden und sagte: »Das bringt nichts.«
    »Sollten wir nicht besser machen, dass wir hier wegkommen?«, fragte Kaiser.
    Cassiopeia gab ihr recht. »Wir haben erst die Hälfte der Strecke hinter uns, und es klingt so, als wäre der Kampf zu Ende. Es wird nicht lange dauern, bis man weiß, dass ihr verschwunden seid.«
    Stephanie schwenkte angriffslustig ihre Waffe. »Wir gehen, aber ich komme zurück, um diese Drecksäcke zu holen.«
    Hale rannte zum Gefängnisgebäude, suchte dort das interne Telefon und rief die Adventure an.
    »Ist ein Elektrowagen mit zwei Gefangenen eingetroffen?«, fragte er den Mann am anderen Ende der Leitung.
    »Nichts, Kapitän. Nur Sturm und Regen.«
    Hale legte auf und zeigte auf zwei Crewmitglieder.
    »Kommen Sie mit.«
    Wyatt war zufrieden.
    Einen hatte er niedergestreckt. Blieben noch zwei.
    Als er vom Boot zum Fort gerannt war, war ihm klar gewesen, dass Carbonell nicht einfach ins Fort hineinmarschieren würde. Sie wusste, dass er kommen würde, und sie wusste, dass er ihren Tod wollte. Sie würde einen Plan haben, der alle Eventualitäten vorsah. Daher hatte er sich beim erneuten Eindringen in das Fort versteckt gehalten, hatte das Haupttor absichtlich gemieden und war durch einen eingestürzten Abschnitt der Außenmauer nach drinnen gelangt.
    »Los, komm schon«, flüsterte er. »Enttäusche mich jetzt nicht. Sei dein übliches großspuriges Selbst.«
    Hale fand den leeren Wagen und die beiden toten Crewmitglieder etwa hundert Meter vom Gefängnis entfernt.
    Verdammt.
    Man hatte ihm gesagt, seine Leute hätten alle Eindringlinge niedergestreckt, aber das war offensichtlich nicht der Fall. Wo befanden sich Nelle und Kaiser? Sie konnten es nicht weit geschafft haben. Bis zum nächsten Zaun war es mehr als eine Meile, und je nachdem, für welche Richtung sie sich entschieden, würden sie entweder auf das Land eines anderen Kapitäns oder zum Wasser kommen.
    Der Fluss.
    Genau.
    Der hatte seit jeher das größte Sicherheitsrisiko dargestellt, da die bewaldete Küste kaum zu überwachen war.
    Sein Handy vibrierte in der Tasche.
    Das Sicherheitszentrum.
    »Kapitän«, sagte der Mann, als Hale abnahm. »Wir sind die Aufnahmen noch einmal durchgegangen und haben festgestellt, dass ein einzelner Eindringling sich vor anderthalb Stunden mit dem Boot Zugang zum Pier verschafft hat. Wegen des Unwetters war die Auflösung schlecht, aber es scheint eine Frau zu sein.«
    »Ist irgendwo etwas von ihr zu sehen?«
    »Wir hatten heute Nacht überall Probleme mit den Kameras, aber nein, sonst ist nichts von ihr zu sehen.«
    »Liegt das Boot noch immer da?«
    »Es ist an einer Pfahlkonstruktion vertäut. Sollen wir es losbinden?«
    Hale dachte einen Augenblick nach.
    »Nein. Ich habe eine bessere Idee.«
    75
    Malone wartete ungeduldig auf die Landung. Sie befanden sich wieder im amerikanischen Luftraum und rasten auf dem Weg nach North Carolina die Nordostküste entlang. Die Piloten hatten ihn informiert, dass sie in zwei Stunden landen und dass sie die letzte halbe Stunde extrem durchgeschüttelt werden würden. Das hatten sie einem Spätsommerunwetter zu verdanken, das vom Atlantik herangeweht war. Bis dahin konnte er nichts anderes tun als still sitzen und sich Sorgen machen.
    Seine Beziehung mit Cassiopeia hatte seinem Leben sicherlich eine neue Dimension hinzugefügt. Er war lange mit Pam, seiner Exfrau, verheiratet gewesen. Das war in der Zeit gewesen, als er bei der Marine diente, anschließend sein Jurastudium

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