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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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erteilte seinen Befehl: »Töten Sie sie, aber nehmen Sie unbedingt einen von ihnen lebend gefangen.«
    Die Männer, die bei ihm waren, wussten bereits, was zu tun war, eröffneten das Feuer und lenkten die Aufmerksamkeit der Eindringlinge auf sich.
    Die Schüsse wurden erwidert.
    Hale suchte Deckung hinter dem Stamm einer mächtigen Eiche.
    Rufe ertönten.
    Man hörte stetiges Schnellfeuer, dann ließ das Schießen nach, es knallte immer seltener, und schließlich waren nur noch der Wind und der Regen zu hören.
    »Wir haben sie«, kam die Stimme aus dem Funkgerät. »Alle sind tot bis auf einen.«
    »Bringen Sie ihn zu mir.«
    74
    Nova Scotia
    Auf dem Rückweg zum Fort Dominion kam Wyatt Carbonell und ihren Leuten zuvor. Er fühlte sich ein wenig wie in jener Nacht vor vielen Jahren, als er mit Malone in dem Lagerhaus in der Falle gesessen hatte. Nur dass er jetzt nicht der Hase war, sondern der Fuchs. Er hatte eine ganz ähnliche Position eingenommen wie das Commonwealth vorhin bei seiner Ankunft und nutzte den Schutz der Wehrgänge bestmöglich aus. Außerdem hatte er seinen Rucksack gefunden, den er vor seiner Auseinandersetzung mit Malone abgelegt hatte, und sein Nachtsichtgerät wieder aufgesetzt. Er wünschte, er hätte einen Vorrat an Blendgranaten da. Die wären jetzt wirklich nützlich.
    Unten erblickte er Carbonell mit drei Leuten. Zwei waren bewaffnet. Der dritte war Clifford Knox, und der trug keine Waffe.
    Wyatt beschloss zuzuschlagen.
    Und so zielte er mit Hilfe seines Nachtsichtgeräts, mit dem er ausgezeichnet sah, auf einen der Bewaffneten und schoss.
    Knox hörte, wie ein Schuss durch die Nacht peitschte.
    Der Mann, der zwei Meter von ihm entfernt stand, schrie vor Schmerz auf und brach zusammen.
    Der andere Bewaffnete reagierte und sprang in Deckung.
    Carbonell tat es ihm nach.
    Knox floh.
    Er verschwand durch einen wenige Schritte entfernten Eingang und stieg nach oben.
    Cassiopeia ging voran und versuchte, so weit wie möglich von Hales Haus entfernt zu bleiben. Es hatte keine weiteren Explosionen gegeben, und das Gewehrfeuer hatte aufgehört.
    »Willst du mir etwa sagen, dass Edwin keine Ahnung hat, wer dieses Anwesen hier angreift?«, flüsterte Stephanie.
    »Das hat er gesagt. Aber höchstwahrscheinlich ist es die NIA . Wir haben den Verdacht, dass die Direktorin der Agency tief in dieser Sache drinsteckt.«
    »Man kann Andrea Carbonell nicht trauen, was auch immer sie sagt oder tut.«
    »Im Augenblick bin ich froh über das, was sie tut. Ihr Angriff hat meine Arbeit circa tausend Prozent leichter gemacht.«
    Sie schlichen mit schussbereiter Waffe weiter und hielten den Wald um sie herum misstrauisch im Auge. Etwas zu ihrer Rechten erregte Cassiopeias Aufmerksamkeit. Sie packte Stephanie am Arm und gab Kaiser ein Zeichen stehen zu bleiben. Auf dem nassen Boden lag ein Mann und rührte sich nicht. Sie schlich sich zu ihm und sah, dass die Hälfte seines Schädels fehlte.
    Die anderen beiden Frauen kamen ebenfalls.
    Stephanie bückte sich und untersuchte die Leiche. »Kugelsichere Weste. Nachtsichtgerät.«
    Neben dem Toten lag ein Funkgerät.
    Stephanie hob es auf und sprach hinein. »Hört jemand mich auf diesem Kanal?«
    Schweigen.
    »Hier ist Stephanie Nelle, Chefin des Magellan Billet . Ich frage noch einmal, ist irgendjemand auf diesem Kanal?«
    Hale betrachtete die Getöteten, die alle mit kugelsicheren Westen, Nachtsichtgeräten, Granaten und Schnellfeuerwaffen ausgerüstet waren. Sie lagen zwischen den Bäumen, und der Regen prasselte unablässig auf die Leichen nieder. Jeder trug ein Funkgerät samt Ohrhörern bei sich. Eines davon hielt er jetzt in der Hand.
    »Wo ist mein Gefangener?«, fragte er das Crewmitglied an seiner Seite.
    »Wir haben ihn nach drinnen gebracht. Er erwartet Sie.«
    Hale hielt noch immer seine Waffe in der Hand. Aus dem Haupthaus hatte man ihm berichtet, dass dort weitere Eindringlinge getötet worden waren. Neun, alles in allem. Keiner seiner Männer hatte irgendwelche Verletzungen erlitten. Hatte Carbonell ihn für derart unfähig gehalten? Das Sicherheitszentrum bestätigte, dass das Anwesen inzwischen nicht mehr bedroht wurde, und die beiden Fahrzeuge, in denen die Angreifer eingetroffen waren, waren etwa eine halbe Meile jenseits der Nordgrenze des Grundstücks gefunden worden. Das Unwetter hatte die Schießerei überdeckt, und die einsame Lage des Anwesens würde ihnen helfen, unauffällig aufzuräumen. Seine Leute hatten sich auch mit den anderen

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