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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Schein, dass draußen etwas brannte.
    Geduckt näherte er sich der Fensterscheibe und richtete seine Aufmerksamkeit abwechselnd auf die Tür hinter sich und auf einen unten brennenden Wagen. In einem Büro auf der anderen Seite des Korridors bemerkte er aufleuchtendes Licht, das von außen durch die Fenster drang. Rasch ging er hinüber und erblickte einen Mann, der auf dem vorderen Parkplatz in einen Wagen sprang und davonschoss. Auch Malone selbst sollte von hier verschwinden, und zwar schnell. Das Institut lag zwar auf dem Land, aber jemand mochte die Schüsse oder die Explosion gehört und die Polizei gerufen haben.
    Aber erst noch …
    In Voccios Büro bemerkte er, dass die drei Computerbildschirme immer noch leuchteten. Er sah sich den ersten näher an und hatte Glück.
    Die angezeigte Datei enthielt den Schlüssel des Jefferson-Codes.
    Voccio war offensichtlich in großer Eile aufgebrochen.
    Malone schloss die Datei, öffnete das E-Mail-Programm des Geräts, hängte das Dokument an eine Nachricht an sich selbst an und schickte sie los. Dann löschte er die E-Mail und die Datei von der Festplatte des Geräts.
    Eine durchschlagende Sicherheitsmaßnahme war das nicht, aber sie würde ihm Zeit kaufen.
    Er blickte auf das nächtlich dunkle Quadrat im Fensterrahmen.
    Der Wagen brannte immer noch.
    Regenspritzer fielen auf die Fensterscheibe. Zur Rechten, hundert Meter jenseits des brennenden Wracks, entdeckte er eine dunkle Gestalt.
    Sie rannte über den Parkplatz davon.
    Wyatt beschloss, dass ein erfolgreicher Rückzug die beste Option war. Voccio war tot. Er hatte den verängstigten Trottel aufgefordert, dicht bei ihm zu bleiben, und hätte der Mann ihm gehorcht, wäre er immer noch am Leben.
    Wyatt sollte sich also nicht schlecht fühlen. Doch genau das war der Fall.
    Er rannte weiter.
    In der Hoffnung, ihm den Garaus zu machen, hatte Carbonell ihn mit einem verdoppelten Honorar hierhergelockt. Sie selbst hatte diese Männer geschickt.
    Er musste mit ihr reden.
    Zu seinen Bedingungen.
    Und er wusste genau, wie er das anstellen musste.
    Knox musterte die Crew der Adventure . Quentin Hale stand schweigend da und wartete offensichtlich ab, was sein Quartermeister zu sagen hatte.
    »Kapitän Hale, bei unserer Unterhaltung vorhin musste ich manches verschweigen, was ich wusste, da wir über eine ungesicherte Telefonverbindung miteinander sprachen.«
    Er praktizierte gerade mit großem Eifer eine der Strategien, die sein Vater ihn gelehrt hatte. Du musst immer einen Plan haben. Im Gegensatz zu einem populären Mythos griffen Freibeuter niemals blindlings an. Ob ihr Opfer sich nun an Land oder auf See befand, stets wurden Kundschafter vorgeschickt, um den Erfolg zu sichern. Am liebsten griff man bei Tagesanbruch und an Sonn- oder Feiertagen an oder so wie jetzt mitten in der Nacht. Das Überraschungsmoment half, die Flucht von Gegnern zu verhindern und den Widerstand zu brechen.
    »Gelegentlich führe ich Überprüfungen durch«, sagte er. »Ich schaue dann nach allem Ungewöhnlichen. Große Erwerbungen. Ein auffälliger Lebensstil. Probleme zu Hause. Es ist eigenartig, aber eine Frau kann einen Mann dazu treiben, vollkommen verrückte Dinge zu tun.«
    Er ließ seine letzten Worte wirken und fasste die Crew der Jacht ins Auge. Sein Blick wanderte mit voller Absicht von einem Mann zum anderen und blieb nirgendwo länger hängen.
    Jedenfalls jetzt noch nicht.
    Er spielte für ein Publikum, das aus einer einzigen Person bestand. Quentin Hale. Hale zu überzeugen war das Einzige, was zählte.
    Er konzentrierte sich.
    Bring deine Argumente vor.
    Und finde dann heraus, wie du Stephanie Nelle töten kannst.
    Malone verließ das Gebäude und nahm den zerstörten Wagen kurz in Augenschein. In der Tat hatte jemand hinter dem Steuerrad gesessen; die Leiche brannte jetzt lichterloh. Das Kennzeichen war verkohlt, aber lesbar, und er vertraute die Zahlen seinem eidetischen Gedächtnis an.
    Er ging um das Gebäude herum und trat zu der behördeneigenen Limousine, mit der er gekommen war. Die Heckscheibe und die meisten Seitenfenster waren zertrümmert und das Blech von Löchern durchsiebt. Es war jedoch kein Benzin ausgeflossen, und die Reifen waren nicht platt. Immerhin waren also zwei Dinge richtig gelaufen. Bald würde es hier von Wagen mit Blaulicht wimmeln, und überall würde Polizei sein.
    Der Wind stöhnte in den Bäumen, als forderte er ihn zum Aufbruch auf. Er blickte zum Himmel auf, wo sich allmählich die Wolken verzogen.

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