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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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würde gegen ihn verwendet waren.
    Knox erklärte, die Ehe des Gefangenen stecke in Schwierigkeiten, und er habe sich einer anderen Frau zugewandt, die schwanger geworden sei. Er habe ihr Geld für eine Abtreibung geben wollen, aber sie habe abgelehnt und ihm erklärt, sie wolle das Kind haben. Außerdem drohte sie ihm damit, seiner Frau Bescheid zu sagen, falls er sie nicht unterstützte.
    »Die NIA hat ihm Geld für Informationen angeboten. Und dieser Mann hat es angenommen«, erklärte Knox.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte eines der Crewmitglieder.
    Fragen wurden ermutigt und konnten jederzeit gestellt werden.
    »Weil ich den Mann getötet habe, der für den Deal verantwortlich war.« Knox sah den Angeklagten an. »Scott Parrott. Ein NIA -Agent. Er ist tot.«
    Der Beschuldigte stand ungerührt da.
    »Ich habe mich ausführlich mit Parrott unterhalten«, berichtete Knox. »Er prahlte damit, dass er genau wisse, was wir täten. So hat er heute das Attentat auf Präsident Daniels verhindern können. Er wusste genau, wo und wann wir zuschlagen wollten. Er hatte vor, mich ebenfalls zu töten, nur deshalb war er so freigebig mit seinen Informationen. Zum Glück ist ihm das misslungen.«
    Hale sah dem Angeklagten in die Augen und wollte wissen: »Haben Sie uns verraten?«
    Der Mann stürzte zur Tür.
    Zwei Männer traten ihm in den Weg, warfen ihn zu Boden und hielten den sich Wehrenden fest.
    Knox sah die Geschworenen an. »Haben Sie genug gesehen und gehört?«
    Alle nickten.
    »Das Urteil lautet schuldig«, rief einer von ihnen.
    »Hat jemand Einwände?«, fragte Knox.
    Niemand meldete sich.
    Der Gefangene wehrte sich noch immer und schrie: »Das ist alles vollkommen falsch.«
    Hale wusste, was die Artikel vorsahen. Wer die Crew oder die anderen Kapitäne betrügt oder wer aus einer Schlacht entflieht, wird so bestraft, wie der Quartermeister oder die Mehrheit es für richtig halten.
    »Bringen Sie ihn her«, befahl Hale.
    Der Mann wurde auf die Beine gerissen.
    Knox blieb gelassen.
    Dieser elende Tunichtgut hatte ihn gegenüber Andrea Carbonell in eine unhaltbare Position gebracht. Kein Wunder, dass sie so verdammt selbstgefällig gewesen war. Sie wusste über alles Bescheid. Alles, womit er gerechnet hatte, mochte nun gefährdet sein. Dieser Mann würde qualvoll sterben. Das würde allen als Mahnung dienen.
    Knox zog eine Pistole.
    »Was machen Sie da?«, fragte Hale den Quartermeister.
    »Ich vollstrecke die Strafe.«
    Panik trat ins Gesicht des Angeklagten, als er sein Schicksal begriff. Er kämpfte mit erneuter Kraft gegen die beiden Männer an, die ihn festhielten.
    »Er wird so bestraft, wie der Quartermeister oder die Mehrheit es für richtig halten«, zitierte Hale aus den Artikeln. »Was sagt die Mehrheit?«
    Er beobachtete, wie die Crew der Adventure auf sein Stichwort reagierte und einstimmig antwortete: »Was immer Sie wollen, Kapitän.« Jeder war dankbar, dass nicht er selbst den Tod vor Augen hatte. Normalerweise stellte ein Kapitän nie die Entscheidung eines Quartermeisters vor der Crew in Frage, was umgekehrt ebenso zutraf. Aber hier befanden sie sich im Krieg, und so galt allein das Wort des Kapitäns.
    »Er wird um sieben Uhr früh im Beisein aller vier Crews sterben.«
    36
    03.14 Uhr
    Cassiopeia fuhr aus Shirley Kaisers Straße los, hielt auf einem leeren Supermarktparkplatz und rief das Weiße Haus an.
    »Das hier wird Ihnen nicht gefallen«, sagte sie zu Edwin Davis.
    Sie erzählte ihm alles und behielt nur den letzten Punkt, über den sie mit Kaiser gesprochen hatte, für sich.
    »Die Sache hat allerdings Potenzial«, sagte sie. »Wir könnten Hale aus der Reserve locken, wenn wir es richtig anfangen.«
    »Das leuchtet mir ein.«
    Es war noch viel zu sagen, aber sie war müde, und das konnte warten. »Ich werde jetzt irgendwo schlafen. Wir können uns morgen früh weiter unterhalten.«
    Nach einem kurzen Moment der Stille erklärte Davis: »Ich werde hier sein.«
    Sie beendete das Gespräch.
    Bevor sie ihr Motorrad wieder anlassen und sich ein Motel suchen konnte, klingelte ihr Handy. Sie sah auf das Display. Cotton. Wurde allmählich auch Zeit!
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    »Nur mal wieder eine richtig spaßige Nacht. Ich muss den Secret Service ein Autokennzeichen überprüfen lassen. Aber ich glaube, ich weiß auch so schon, wem der Wagen gehört.«
    Er nannte ihr die Ziffern eines Kennzeichens aus Maryland.
    »Aber es gibt auch etwas Gutes.«
    So etwas konnte sie

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