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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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oder zum Flughafen fahren. Er erinnerte sich an frühere Zeiten, als ein Spezialzug der U-Bahn auf einem eigens dafür bestimmten Gleis in der Nähe des Waldorf Astoria Hotels gewartet hatte, um den Präsidenten ohne Verzögerung aus Manhattan fortzuschaffen.
    Das war vorbei.
    Es brachte nichts mehr.
    Die beiden Special Agents in Zivil stürmten aus dem Restaurant zu einer Treppe, die sich zum Haupteingang des Hyatt hinunterwand.
    Er legte seine Serviette weg und stand auf.
    Alle Kellner, die Empfangsdame und sogar das Küchenpersonal scharten sich vor den Fenstern. Er bezweifelte, dass irgendjemand ihm die Rechnung bringen würde. Er rief sich den Preis des Salats in Erinnerung, rechnete den Wein dazu, schlug dreißig Prozent Trinkgeld darauf – er war stolz auf seine Großzügigkeit – und legte einen Fünfzigdollarschein hin. Wahrscheinlich zu viel, aber er hatte keine Zeit, auf das Wechselgeld zu warten.
    Die Rakete schlug nirgendwo ein, und eine zweite und dritte folgten nicht. Offensichtlich hatte der Held seine Leistung vollbracht.
    Jetzt war die Zeit gekommen zuzusehen, wie das Glück Cotton Malone verließ.
    4
    Clifford Knox brach die Funkverbindung ab und klappte das Notebook zu. Der Raketenwerfer hatte nur ein einziges Mal gefeuert, und der Flugkörper hatte die Limousine des Präsidenten nicht getroffen. Die Aufnahmen der Überwachungskameras – die hatte er in beiden automatischen Schussvorrichtungen angebracht – waren ruckartig hin und her geschwenkt. Er hatte mehrfach Mühe gehabt, mit dem Gewehr nach unten zu zielen, da dieses nicht auf seine Befehle reagierte. Er hatte sowohl die Treibladungen als auch die Sprengladungen der Raketen umrüsten lassen und so dafür gesorgt, dass die drei Gefechtsköpfe ein schwer gepanzertes Fahrzeug zerstören konnten.
    Was also war geschehen?
    Die Fernsehaufnahmen, die ihm von der anderen Seite des Hotelzimmers entgegenflimmerten, erklärten das Scheitern.
    Auf der Straße hatten Leute mit Handys Fotos und Videos aufgenommen, die sie bereits per E-Mail an die Fernsehsender geschickt hatten. Sie zeigten einen Mann, der im Grand Hyatt hoch über der East 42nd Street aus einem zerbrochenen Fenster kletterte. Er setzte sich rittlings auf ein Metallgestell, riss die Vorrichtung nach links und rechts und lenkte schließlich das Gewehrfeuer auf den Raketenwerfer. Es zerstörte die Elektronik gerade in dem Augenblick, als der Flugkörper abgeschossen wurde.
    Knox hatte den Feuerbefehl erteilt. Die Raketen hätten eine nach der anderen abgeschossen werden sollen. Aber nur eine kam frei und flog in den südlichen Himmel davon.
    Das Zimmertelefon läutete.
    Er nahm ab, und eine raue Stimme am anderen Ende der Leitung sagte: »Das ist ein Desaster.«
    Sein Blick blieb auf den Fernseher geheftet. Weitere Bilder zeigten die beiden Schussvorrichtungen, die aus dunklen Rechtecken in der Glasfassade des Grand Hyatt herausragten. Darunter informierte ein Laufband die Zuschauer, dass es noch keine Nachrichten über die gesundheitliche Verfassung des Präsidenten gäbe.
    »Wer war der Mann, der eingegriffen hat?«, fragte eine neue Stimme an seinem Ohr.
    Er stellte sich die Szene am anderen Ende der Leitung vor. Drei lässig gekleidete Herren Anfang fünfzig, die in einem eleganten Salon um ein Telefon mit Freisprechanlage herumsaßen.
    Das Commonwealth.
    Aber einer fehlte.
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte er in den Hörer. »Natürlich habe ich keine Einmischung erwartet.«
    Über den Störenfried ließ sich nicht viel sagen, nur dass er ein Weißer war, sandblondes Haar hatte und ein dunkles Jackett und eine helle Hose trug. Sein Gesicht war aufgrund der geringen Auflösung der Handykameras und der verwackelten Aufnahmen nicht zu erkennen gewesen. Das Nachrichtenlaufband auf dem Bildschirm teilte den Zuschauern mit, dass man den Mann unter Beschuss genommen habe, nachdem er aufgetaucht sei, dass er die eine Waffe mit der anderen zerstört habe und anschließend wieder nach drinnen verschwunden sei.
    »Wie kann jemand von dieser Sache gewusst haben?«, drang eine Frage an Knox’ Ohr. »Und wie kann er unseren Plan dann auch noch vereitelt haben?«
    »Wir haben offensichtlich ein Sicherheitsleck.«
    Das Schweigen am anderen Ende der Leitung machte deutlich, dass die drei derselben Meinung waren.
    »Quartermeister«, sagte einer der Männer und verwendete damit Knox’ offiziellen Titel. »Diese Operation stand unter Ihrer Aufsicht. Für diesen Fehlschlag sind Sie

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