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Die Wassermuehle

Die Wassermuehle

Titel: Die Wassermuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikola Hahn
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macht dein Blumenrecycling?“
    „Das Interesse ist da. Mal sehen, ob’s anhält. Jedenfalls muss ich mir langsam Gedanken über einen oder zwei feste Mitarbeiter machen. Mit Aushilfen allein schaffe ich es nicht.“
    „Was ist mit deinem Kompagnon?“
    „Er stellt seinen Meistertitel und seinen Rat zur Verfügung. Mehr war nicht vereinbart, und das ist gut so. Ich bin gern mein eigener Herr.“
    „Ich freue mich, dass dein Geschäft so gut läuft.“
    „Ich freue mich auch.“
    Seine Augen sahen nicht froh, sondern traurig aus.
    „Das mit Dominique tut mir sehr leid“, sagte Hedi.
    Uwe winkte ab. „Ich musste damit rechnen. Sie ist noch so jung.“
    Hedi dachte daran, was Elisabeth über seinen Vater gesagt hatte: ernst und erwachsen. Das war sein Sohn auch; vielleicht mehr, als er es mit seinen neunzehn Jahren sein sollte.
    Er stellte die Lakritztagetes zu dem Tabasco in die Kiste. „Ich will nicht unhöflich sein, und es geht mich auch nichts an, aber ich glaube, Dominique hat schreckliche Angst davor, dass Sie sich scheiden lassen.“
    Hedi prüfte die Festigkeit des Henkels. „Mein Mann will nicht hier leben, und ich gehe nicht zurück nach Offenbach. Über kurz oder lang werden wir die Konsequenzen daraus ziehen müssen.“
    „Er mag Ihre Freundin nicht, oder?“
    „Magst du sie?“
    „Ich glaube, im Grunde genommen ist sie wirklich nett. Auch wenn’s manchmal nicht so scheint. Aber sie passt nicht hierher.“
    „Und du meinst, Klaus würde passen?“
    Uwe zeigte nach draußen. „Da kommt er. Fragen Sie ihn am besten selbst.“ Er nahm die Kiste, nickte Hedi aufmunternd zu und ging. „Ihre Frau ist in der Werkstatt“, hörte sie ihn sagen.
    Kurz darauf kam Klaus herein.
    „Na? Zufällig in der Gegend?“, fragte sie lächelnd.
    Er grinste. „Willst du mir nicht erst mal guten Tag sagen?“
    Hedi betrachtete den unfertigen Krug. „Ich müsste noch schnell den Henkel dranmachen.“
    Klaus las den Spruch von Laotse, der über der Werkbank hing. „Interessant, wozu nichts alles gut ist.“ Er setzte sich auf einen lehmbespritzten Schemel und sah zu, wie Hedi die obere Anschlussstelle mit dem Modellierholz schraffierte, den Henkel andrückte und den Ton mit den Fingern verstrich. „Sieht gar nicht übel aus, was du da machst.“
    Hedi stellte den Krug zum Trocknen in ein Regal und säuberte ihre Hände. „Möchtest du einen Kaffee?“
    „Nimm drei Löffel Pulver mehr.“
    „Warum?“
    „Ich erzähl’s dir drin.“
    Hedi hängte ihre Schürze an die Tür, und sie verließen die Werkstatt.
    „Schönes Dach“, sagte Klaus auf dem Weg zum Haus.
    „Matthias Mehret hat mir verraten, dass ich die Rechnung an dich schicken darf.“
    Er zuckte die Schultern. „Ich nehme an, nach meinem Elfmeter hatte es der Wind nicht mehr allzu schwer, oder?“
    „Tätige Reue als Motiv? Das soll ich dir abnehmen?“
    „Was denn sonst?“, fragte Klaus amüsiert.
    Hedi nahm den Haustürschlüssel aus ihrer Jeans und schloss auf. „Wie wär’s mit einem schlechten Gewissen?“
    „Mhm, ja. Das auch.“
    Sie gingen in die Küche. Hedi nahm die Kaffeemühle aus dem Schrank und füllte Bohnen ein. „Als du am Dienstag in Hassbach warst, hätte sich deine Tochter über einen Besuch gefreut.“
    „Ich hatte leider keine Zeit.“
    Hedi stellte ihm eine Tasse hin und holte Milch aus dem Kühlschrank. „Warum bist du hier?“
    „Du wirst nicht glücklich darüber sein.“
    „Verschone mich bitte mit weiteren Theorien über Viviennes Vermögensverhältnisse!“
    „Weißt du, wohin sie heute früh gefahren ist?“
    „Nach Wiesbaden.“
    „Und was, glaubst du, tut sie da?“
    „Soll das ein Polizeiverhör werden?“
    „Zu deiner Kenntnis: Sie fuhr nach Darmstadt und rannte mit ihren Klecksbildern unterm Arm vor dem Luisencenter auf und ab.“
    „Du lässt nichts aus, um sie in den Dreck zu ziehen, oder?“
    „Wie heißt es so schön? Manchen Leuten ist die Wahrheit so kostbar, dass sie nur sehr sparsam von ihr Gebrauch machen: Deine Freundin verehrte ihre Machwerke allen Passanten, die nicht schnell genug Reißaus nehmen konnten.“
    „Spinnst du? Sie verkauft ihre Bilder über eine Galerie in Wiesbaden!“
    „Dann habe ich vorhin wohl weiße Mäuse gesehen.“
    „Hast du ihr etwa nachspioniert?“
    „Ich wollte endlich die Wahrheit wissen.“
    Hedi musste sich setzen. „Warum sollte Vivienne ihre Bilder verschenken?“
    „Ich weiß nicht, warum sie es tut. Fest steht, dass sie es tut. Aber das ist

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