Die Wassermuehle
Reiner zeigt die Verbindung zwischen Kunst und Mathematik auf. ( Kap. 38-1 , Kap. 38-6 )
Bismarck, Otto Eduard Leopold von
(1.4.1815 – 30.7.1898)
Deutscher Politiker und Staatsmann; von 1871-1890 erster Reichskanzler des Deutschen Reiches
„Das Leben ist wie ein geschicktes Zahnausziehen. Man denkt immer, das Eigentliche solle erst kommen, bis man plötzlich sieht, dass alles vorbei ist.“
▶ Vivienne beim ersten Besuch der Eichmühle. ( Kap. 17-1 )
Busch, Heinrich Christian Wilhelm
(15.4.1832 – 9.1.1908)
Einer der einflussreichsten homoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Seine erste Bildergeschichte erschien 1859. Die Mühle ist bei Busch öfter Thema: Nicht nur werden die Lausbuben Max und Moritz in einer Mühle zermahlen, in seinem Gedicht „ Das Brot “ lässt er ein Weizenkorn über seinen Werdegang zum Brot erzählen.
Das Brot
Er saß beim Frühstück äußerst grämlich,
Da sprach ein Krümchen Brot vernehmlich:
„Aha, so ist es mit dem Orden
Für diesmal wieder nichts geworden.
Ja, Freund, wer seinen Blick erweitert
Und schaut nach hinten und nach vorn,
Der preist den Kummer, denn er läutert.
Ich selber war ein Weizenkorn.
Mit vielen, die mir anverwandt,
Lag ich im rauhen Ackerland.
Bedrückt von einem Erdenkloß,
Macht’ ich mich mutig strebend los.
Gleich kam ein alter Has gehupft
Und hat mich an der Nas gezupft.
Und als es Winter ward, verfror,
Was peinlich ist, mein linkes Ohr,
Und als ich reif mit meiner Sippe,
O weh, da hat mit seiner Hippe
Der Hans uns rutschweg abgesäbelt
Und zum Ersticken festgeknebelt
Und auf die Tenne fortgeschafft,
Wo ihrer vier mit voller Kraft
In regelrechtem Flegeltakte
Uns klopften, dass die Schwarte knackte.
Ein Esel trug uns nach der Mühle.
Ich sage dir, das sind Gefühle,
Wenn man, zerrieben und gedrillt
Zum allerfeinsten Staubgebild’,
Sich kaum besinnt und fast vergisst,
Ob Sonntag oder Montag ist.
Und schließlich schob der Bäckermeister,
Nachdem wir erst als zäher Kleister
In seinem Troge bass gehudelt,
Vermengt, geknetet und vernudelt,
Uns in des Ofens höchste Glut.
Jetzt sind wir Brot. Ist das nicht gut?
Frischauf, du hast genug, mein Lieber,
Greif zu und schneide nicht zu knapp,
Und streiche tüchtig Butter drüber,
Und gib den andern auch was ab!“
(Wilhelm Busch, in: Zu guter Letzt, 1904. Diese Lyriksammlung war die letzte Veröffentlichung zu Wilhelm Buschs Lebzeiten.)
▶ Wolfgang Bernsdorf und Hedi zitieren den kursiv gesetzten Text aus diesem Gedicht während der Besichtigung der Wassermühle. ( Kap. 27 )
Clemenceau, Georges Benjamin
(28.9.1841 – 24.11.1929)
Französischer Arzt, Journalist, Herausgeber (u.a. 1881 Gründung der Zeitung „La Justice“), Lehrer und Politiker; Premierminister (1906 - 1909 u. 1917-1920), entschiedener Gegner von Deutschland bei den Friedensverhandlungen in Versailles 1919. Georges C. lernte Monet schon Anfang der 1860er Jahre kennen, wurde später (nach 1886) sein engster Freund und Förderer. Er schrieb ein Buch über ihn, das sich vor allem mit dem Spätwerk des Malers, den Seerosenbildern, beschäftigt (dt: Georges Clemenceau, Claude Monet, Betrachtungen und Erinnerungen eines Freundes, Übers.: Hannah Szàsz, Frankfurt, 4. Aufl. 1989 (Insel)). Von Clemenceau ermutigt, begann Monet 1914 eine Serie wandgroßer Fassungen der Seerosen, für die er eigens ein (drittes) Atelier bauen ließ.
„Um gleich zu Anfang zu sagen, was ich auf dem Herzen habe, die Seerosen in den Tuilerien sind dem Pariser Publikum noch weitgehend unbekannt. (…) Wir haben indes die Schwelle überwunden, und schon nach den ersten Schritten sind wir wie verzaubert. (…) Dieser Anblick! (…) Ein Hauch von Unendlichkeit, der (…) sich von Reflex zu Reflex aufschwingt bis hin zu den feinsten Nuancen des nicht mehr Wahrnehmbaren: das ist das Thema dieser Gemälde. Es erfordert das Wunder eines (…) geschulten Auges, falls sich denn ein Maler für die Kompositionen des Lichts und die Übergänge der Farbtöne findet. Der unbeschreibliche Sturm, in dem unser verzweifeltes Auge durch die Magie des Malers den Schock des Universums erfährt, ist das Problem einer Welt, die nicht in Worte zu fassen ist und die sich unseren Sinnen offenbart. (...)
Das erhabene Feuer des Sonnentriumphes wirft uns in den Strudel unsagbarer Eindrücke in der irisierenden Transparenz einer flüssigen Helligkeit (...). Es ist das zerbrechliche, aber unwiderstehliche Meisterwerk (…) heftiger
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