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Die weise Frau

Die weise Frau

Titel: Die weise Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philippa Gregory
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Kleid!«
    Alys lächelte. »Warum sollte ich nicht so viele Gewänder haben wie Catherine? Du siehst doch wohl lieber mich in einem neuen Kleid als sie, nicht wahr? Und du würdest doch lieber mich ausziehen als sie, nicht wahr?«
    Hugo stöhnte. »Wie viele hat sie denn?«
    »Zwölf«, sagte Alys.
    Hugo rollte sich auf den Bauch. Alys sah, daß er lachte. »Und wie viele hast du, meine kleine Hexe?« fragte er.
    »Elf«, erwiderte Alys siegesbewußt. »Und jetzt will ich ein grünes Kleid.«
    »Und wirst du dann zufrieden sein?« fragte Hugo.
    Alys setzte sich auf, warf ihre Haare zurück und schlängelte sich an seinem Körper entlang, bis sie auf seinem Rücken lag. Sie bog ihre Hüfte leicht nach vorn und drängte sich gegen Hugos warmes Gesäß.
    »Möchtest du mich zufrieden? Zufrieden und fett? Fett und müde? Langweilig?« fragte sie. Mit jedem Wort stieß sie ein bißchen fester zu. Hugo stöhnte und schloß die Augen.
    »Hexe«, murmelte er leise. »Du würdest einen Toten lüstern machen.«
    Alys lachte und schlang ihre Arme um seine Taille. Ihre Hand glitt zwischen seinen Bauch und die zerwühlten Bettlaken. Sie fand sein Glied und griff es. Hugo stöhnte und versuchte sich umzudrehen.
    »Nein«, flüsterte ihm Alys ins Ohr. »Ich habe dich in meiner Gewalt, Hugo! Ich werde dich so nehmen!«
    Hugo wehrte sich nur einen Augenblick, doch als Alys' Hand ihn noch fester umschloß, grub er sein Gesicht und seinen Körper tiefer ins Bett und fühlte, wie sie sich von hinten gegen ihn drängte, ihre Hand arbeitete, bis er leise stöhnte und reglos liegenblieb. Alys legte ihre Wange an sein schwitzendes Schulterblatt und ruhte sich wie eine lange, nackte Schlange auf seinem Rücken aus.
    Hugo schüttelte sich, wie ein Mann, der aus einem heftigen Traum erwacht, und rollte sich herum. »Alys, meine Geliebte«, sagte er.
    Sie lächelte ihn an. »Das grüne Gewand«, forderte sie. »Und passende Bänder und Handschuhe.«
    Er nahm sie in die Arme. »Tausend Gewänder«, sagte er und küßte ihren Nacken, die Kühle ihres Schlüsselbeins und ihre zerzauste Haarmähne. »Tausend Gewänder, grüne, silberne, königlich purpurne oder goldene. Was immer du willst.«
    Alys lehnte sich zurück und schloß die Augen. Hugo küßte ihre Brüste und kuschelte seinen Kopf an ihren Bauch.
    »Du bist immer noch sehr dünn«, sagte er nachdenklich.
    Alys schlug die Augen auf und lächelte ihn an. »Ich habe mich schon gefragt, wann du es bemerken wirst«, sagte sie. Er setzte sich auf. »Was bemerken?« fragte er. »Was soll ich merken?«
    Alys streckte sich wie eine Katze. »Nun, daß Catherines Baby sie jeden Tag fetter und fauler macht und mein Baby mich schlank wie eine Jungfrau läßt.«
    »Ist es nicht so, daß Frauen verschieden auf die Schwangerschaft reagieren? Aber was soll das, Alys?«
    »Ich habe dich angelogen«, sagte Alys kühl. »Ich habe dich und Lord Hugh angelogen. Ich habe gesagt, ich wäre schwanger, als ich es noch gar nicht war.«
    Hugo verschluckte sich. »Du hast was getan?«
    »Ich habe gelogen«, sagte Alys noch einmal.
    Hugo streckte die Hand aus und drehte Alys' Gesicht zu sich. Die Kerben an den Wurzeln seiner Augenbrauen wurden tiefer, sein Mund war grimmig. »Du hast gesagt, du würdest einen Sohn von mir bekommen, und hast mich und meinen Vater angelogen?« Alys nickte ohne eine Spur von Furcht.
    Hugo stieß sie weg und erhob sich aus dem Bett. Er warf seine Jacke um die Schultern und starrte durch die Schießscharte auf den Fluß und die grünen Hügel dahinter.
    »Warum?« fragte er, ohne sich umzudrehen.
    »Morach war gerade gestorben«, sagte Alys ungerührt. »Ich hatte Angst, du würdest auch mich beschuldigen und wegjagen. Catherine hat mich gehaßt, als wir uns das erste Mal begegneten. Wenn sie gewußt hätte, daß ich deine Geliebte bin, hätte sie sich gegen mich gestellt. Deinem Vater ist nichts wichtiger als ein Sohn, der dein Erbe antreten kann. Ich brauchte etwas, das meine Stellung hier sicherte.«
    Hugo drehte sich zurück zu ihr. »Du bist hinterlistig«, sagte er angewidert. »Du hast versucht, mich einzufangen.«
    Alys setzte sich auf, zog ihr Hemd über und stieg aus dem Bett. Auf dem Weg zu ihm band sie die Schnüre des weißen Leinengewandes. »Du hast dich selbst eingefangen«, sagte sie. »Deine Leidenschaft für mich hat dir stärkere Fesseln angelegt als jede Lüge.«
    Hugo streckte die Hand aus und berührte den Puls an ihrem Halsansatz. Er schlug gleichmäßig unter

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