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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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der beiden sonderbaren Neuankömmlinge größere Aufmerksamkeit verdiente.
    Eragon grinste überwältigt. Bevor er etwas herausbrachte, hob Angela ihren Krug und blökte: »Jetzt steh nicht rum und starr Löcher in die Luft! Setz dich zu uns. Ich hab Hunger!«
    Alles lachte. Nasuada zog Eragon zu den zwei freien Stühlen neben Roran. Als sie Platz genommen hatten, fragte Eragon: »Hast 
du
 dir das ausgedacht?«
    »Roran schlug vor, wen wir einladen sollen, aber ja, die ursprüngliche Idee stammt von mir. Und wie du siehst, habe ich selbst auch ein paar Gäste mitgebracht.«
    »Vielen Dank«, sagte Eragon bescheiden. »Wirklich, ich danke dir.«
    Im hinteren Bereich des Zeltes sah er Elva mit gekreuzten Beinen am Boden sitzen, einen Teller mit Essen auf dem Schoß. Die anderen Kinder mieden sie und außer Angela schien ihre Gegenwart auch den Erwachsenen nicht so recht zu behagen. Das kleine Mädchen schaute aus seinen violetten Augen zu ihm auf und formte mit den Lippen die Worte: »Sei gegrüßt, Schattentöter.«
    »Ich grüße dich auch, kleine Seherin«, erwiderte er ebenfalls lautlos.
    Ihr schmaler Mund öffnete sich zu einem Lächeln, das schön hätte sein können, wenn da nicht ihr furchterregender Blick gewesen wäre.
    Eragon packte die Armlehnen seines Stuhls, als plötzlich der Tisch erbebte, das Geschirr klirrte und die Stoffwände wackelten. Dann wölbte sich die hintere Zeltplane und teilte sich, als Saphira den Kopf hereinschob. 
Fleisch!,
 sagte sie. 
Ich rieche Fleisch.
    In den nächsten Stunden ergab Eragon sich einem Rausch aus Speisen, Trank und der Freude, in guter Gesellschaft zu sein. Es war wie eine Heimkehr. Der Wein floss in Strömen und nach den ersten ein, zwei Bechern legten die Dorfbewohner ihre Scheu ab und behandelten Eragon wie einen der ihren. Es war das schönste Geschenk, das sie ihm machen konnten. Auch mit Nasuada gingen sie völlig unbefangen um, allerdings trieben sie keine Scherze mit ihr wie mit Eragon. Heller Rauch erfüllte das Zelt, während die Kerzen langsam herunterbrannten. Neben ihm vernahm Eragon immer wieder Rorans schallendes Lachen, das von Horst mit noch lauteren Jauchzern beantwortet wurde.
    Mit einem gemurmelten Zauberspruch ließ Angela auf dem Tisch ein kleines Männchen auftanzen, das sie aus Brotteig geknetet hatte. Die anderen schlugen sich vor Vergnügen auf die Schenkel. Die Kinder überwanden allmählich ihre Furcht vor Saphira, gingen zu ihr und streichelten ihr Maul. Bald schon kletterten sie ihr auf dem Hals herum, baumelten an ihren Zacken und zupften an den Knorpelwülsten über den Augen. Eragon lachte froh, während er ihnen zusah. Jeod unterhielt die anderen mit einem Lied, das er vor langer Zeit aus einem Buch gelernt hatte. Tara führte einen Volkstanz auf. Nasuadas Zähne blitzten, während sie den Kopf zurückwarf. Und Eragon erzählte auf vielfachen Wunsch von seinen Abenteuern und ging dabei ausführlich auf Broms und seine Flucht aus Carvahall ein. Das war für seine Zuhörer natürlich besonders spannend.
    »Unglaublich«, erklärte Gertrude, die Dorfheilerin. »Wir hatten einen Drachen im Tal und haben nichts davon gewusst.« Mit ihren Stricknadeln deutete sie auf Eragon. »Ich habe dich behandelt, als du dir beim Fliegen mit Saphira die Beine aufgeschürft hast. Auf diese Ursache wäre ich nie im Leben gekommen.« Sie lachte herzhaft, dann strickte sie kopfschüttelnd weiter.
    Elain verließ das Fest als Erste. Sie sei erschöpft wegen ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft, erklärte sie. Einer ihrer Söhne, Baldor, begleitete sie. Eine halbe Stunde später brach auch Nasuada auf. Sie wäre gerne länger geblieben, doch ihre zahlreichen Verpflichtungen duldeten keinen weiteren Aufschub. Sie wünschte den Anwesenden alles Gute und brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Dorfbewohner weiterhin den Kampf der Varden gegen das Imperium unterstützen würden.
    Als Nasuada vom Tisch zurücktrat, winkte sie Eragon heran. Er folgte ihr zum Zeltausgang. Von den anderen Gästen abgewandt, sagte sie: »Eragon, ich weiß, dass du dich von deiner Reise erholen und um einige persönliche Angelegenheiten kümmern musst. Deshalb sollen die nächsten beiden Tage ganz allein dir gehören. Doch am Morgen des dritten Tages finde dich bitte im Kommandozelt ein. Wir reden dann über deine Zukunft. Ich habe eine sehr wichtige Mission für dich.«
    »Herrin.« Dann sagte er: »Elva ist immer bei dir, egal wo du hingehst, nicht wahr?«
    »Ja. Sie

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