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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Scherz auf den Lippen. Zuerst schockierte ihr Verhalten Eragon, doch dann sah er, dass ihr Lachen nie die Augen erreichte und jede Fröhlichkeit aus ihren Zügen wich, wenn sie sich unbeobachtet glaubte. Ihre Miene wurde dann traurig und still. Diese Feier, so erkannte er, war ihre Art, ihres Sohnes zu gedenken und gegen die Trauer anzukämpfen.
    Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen,
 dachte er, während er die Zwergin beobachtete.
    Lange nach Mitternacht klopfte jemand an die Tür der Hütte. Hûndfast öffnete und ein Zwerg in voller Rüstung trat ein. Er schien sich unbehaglich zu fühlen und spähte ständig nervös zu den Türen, Fenstern und in die dunklen Ecken. Mit einigen Sätzen in der alten Sprache wies er sich Eragon gegenüber als Oriks Bote aus. »Ich bin Farn«, fuhr er dann fort, »Sohn von Flosi... Argetlam, Orik bittet Euch, so schnell wie möglich zu ihm zurückzukehren. Er hat wichtige Kunde, den heutigen Vorfall betreffend.«
    An der Tür packte Glûmra Eragons Unterarm mit stählernem Griff, und als er in ihre schwarzen Augen blickte, sagte sie: »Vergiss deinen Schwur nicht, Schattentöter. Lass die Mörder meines Sohnes nicht ungestraft davonkommen!«
    »Das werde ich nicht«, versprach er.
     
     

CLAN-VERSAMMLUNG
    D ie Zwerge, die vor Oriks Gemächern Wache standen, stießen die Doppeltüren auf, als Eragon näher kam. In dem langen, prachtvoll geschmückten Vorraum standen drei runde, rot gepolsterte Sessel in einer Reihe in der Mitte des Raumes. Gobelins schmückten neben den obligatorischen flammenlosen Laternen die Wände, und die Decke zierte ein Relief, das eine berühmte Schlacht in der Geschichte der Zwerge zeigte.
    Orik beriet sich gerade mit einer Schar Krieger und einigen graubärtigen Zwergen des Dûrgrimst Ingietum. Als Eragon eintrat, drehte er sich um. Seine Miene war grimmig. »Gut, dass du dich beeilt hast! Hûndfast, du darfst dich zurückziehen. Eragon und ich müssen uns unter vier Augen unterhalten.«
    Der Dolmetscher verbeugte sich und verschwand links durch einen Torbogen, seine Schritte hallten auf dem glänzenden Achatboden. »Vertraust du ihm nicht?«, erkundigte sich Eragon, sobald der Zwerg außer Hörweite war.
    Orik zuckte mit den Schultern. »Zurzeit weiß ich nicht, wem ich vertrauen kann. Je weniger Leute wissen, was wir herausgefunden haben, desto besser. Wir können nicht riskieren, dass diese Informationen vor morgen früh zu einem anderen Clan durchsickern. Es würde mit Sicherheit einen Clan-Krieg heraufbeschwören.«
    Die Zwerge hinter ihm murmelten erschreckt.
    »Was hast du herausgefunden?«, fragte Eragon besorgt.
    Die Krieger hinter Orik traten auf seinen Wink beiseite und gaben den Blick auf drei gefesselte und blutüberströmte Zwerge frei, die in einer Ecke übereinanderlagen. Der unterste der drei stöhnte und zappelte mit den Beinen, konnte sich jedoch nicht unter den anderen Gefangenen hervorwinden.
    »Wer sind die?«
    »Ich habe mehrere unserer Schmiede die Dolche der Angreifer untersuchen lassen«, erwiderte Orik. »Sie haben die Handwerkskunst von Kiefna Langnase wiedererkannt, eines Schwertschmiedes unseres Clans, der bei unserem Volk großes Ansehen genießt.«
    »Also kann er uns sagen, wer die Dolche gekauft hat, und somit auch, wer unsere Feinde sind?«
    Orik lachte kurz. »Das wohl kaum, aber wir konnten den Weg der Dolche von Kiefna zu einem Waffenhändler in Dalgon nachvollziehen, viele Meilen von hier entfernt, der sie an eine Knurlaf verkaufte...«
    »Eine Knurlaf?«
    Orik runzelte die Stirn. »Eine Frau. Eine Frau mit sieben Fingern an jeder Hand hat diese Dolche vor zwei Monaten gekauft.«
    »Und, habt ihr sie gefunden? Es kann ja nicht allzu viele Frauen mit dieser Anzahl von Fingern geben.«
    »Eigentlich kommt das in unserem Volk recht häufig vor«, widersprach Orik. »Wie auch immer, es gelang uns unter erheblichem Aufwand, die Frau in Dalgon aufzuspüren. Meine Leute dort haben sie sehr gründlich verhört. Sie gehört zum Dûrgrimst Nagra, aber soweit wir wissen, hat sie aus eigenem Antrieb gehandelt, nicht auf Befehl ihrer Clan-Führer. Von ihr haben wir erfahren, dass ein Zwerg sie beauftragt hat, diese Dolche zu kaufen und sie anschließend einem Weinhändler zu übergeben, der sie aus Dalgon schaffen sollte. Ihr Auftraggeber hat ihr nicht gesagt, für wen die Dolche bestimmt waren, aber wir haben uns unter den Händlern der Stadt umgehört und fanden heraus, dass der Weinhändler von Dalgon auf direktem Weg

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