Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
Vom Netzwerk:
hinzu: 
Aber auch so sollten wir am frühen Abend in Du Weldenvarden sein, wenn nicht noch etwas Unvorhersehbares dazwischenkommt.
    Eragon brummte zustimmend.
    An diesem Tag landeten sie nur zweimal. Während der einen Pause verschlang Saphira am Boden zwei Enten, die sie fing und mit einem schnellen Feuerstoß tötete. Davon abgesehen aß sie nichts. Um Zeit zu sparen, nahm Eragon seine Mahlzeiten im Sattel ein.
     
    Wie von Saphira vorhergesagt, kam Du Weldenvarden kurz vor Sonnenuntergang in Sicht. Der Wald breitete sich vor ihnen als endlose grüne Fläche aus. Laubbäume - Eichen, Buchen und Ahorn - beherrschten die Randregionen des Waldes, aber weiter drinnen wichen sie beeindruckenden Kiefern, die den Großteil des Waldes ausmachten.
    Die Dämmerung hatte sich über das Land gelegt, als sie am Rand Du Weldenvardens ankamen und Saphira sanft unter den weiten Ästen einer gewaltigen Eiche landete. Sie faltete die Flügel und saß eine Weile nur da, zu müde, um sich zu rühren. Die dunkelrote Zunge hing ihr aus dem Maul. Während sie sich ausruhte, lauschte Eragon dem Rauschen der Blätter, dem Schuhu der Eulen und dem Zirpen der abendlichen Insekten.
    Als sie sich hinlänglich erholt hatte, erhob sich Saphira, stelzte zwischen zwei riesigen, moosüberwucherten Eichen in den Wald hinein und überquerte so zu Fuß die Grenze nach Du Weldenvarden. Nichts und niemand konnte den Wald mithilfe von Magie betreten, dafür hatten die Elfen gesorgt. Da Drachen sich beim Fliegen nicht nur auf ihre Körperkraft verließen, konnte Saphira nicht in der Luft hineingelangen, denn ihre Flügel hätten ihr den Dienst versagt und sie wäre vom Himmel gefallen.
    Das sollte weit genug sein,
 sagte sie und blieb einige Hundert Schritte hinter dem Waldrand auf einer kleinen Lichtung stehen.
    Eragon öffnete die Schnallen an den Beinriemen und glitt an Saphiras Seite hinunter. Er suchte die Lichtung ab, bis er einen Flecken bloßer Erde fand. Mit den Händen hob er ein flaches, anderthalb Fuß breites Loch aus. Er beschwor Wasser herauf, um die Grube zu füllen, und murmelte dann die Zauberworte der Traumsicht.
    Das Wasser schimmerte und nahm einen weichen gelblichen Glanz an, als Eragon das Innere von Oromis’ Hütte erblickte. Der silberhaarige Elf saß am Küchentisch und las in einer ramponierten Schriftrolle. Oromis blickte zu Eragon auf und nickte ihm wie selbstverständlich zu.
    »Meister«, sagte Eragon und drehte die Hand vor der Brust.
    »Sei gegrüßt, Eragon. Ich erwarte dich schon. Wo bist du?«
    »Saphira und ich haben soeben Du Weldenvarden erreicht... Meister, ich weiß, wir haben versprochen, nach Ellesméra zurückzukehren, aber die Varden stehen nur einige Tagereisen vor Feinster, und ohne uns sind sie verwundbar. Wir haben keine Zeit, um die ganze Strecke nach Ellesméra zu fliegen. Könntet Ihr unsere Fragen hier beantworten, durch die Traumsicht?«
    Oromis lehnte sich zurück, seine Miene ernst und gedankenvoll. »Ich werde dich nicht aus der Ferne unterweisen, Eragon. Ich kann mir zum Teil denken, was du mich fragen möchtest, und es sind Dinge, über die wir von Angesicht zu Angesicht sprechen müssen.«
    »Meister, bitte. Falls Murtagh oder Dorn...«
    »Nein, Eragon. Ich verstehe den Grund für deine Eile, aber deine Studien sind genauso wichtig wie deine Aufgabe, die Varden zu beschützen, vielleicht sogar wichtiger. Entweder wir machen es richtig oder wir lassen es bleiben.«
    Eragon seufzte und sank nach vorn. »Ja, Meister.«
    Oromis nickte. »Glaedr und ich erwarten euch. Fliegt schnell und fliegt vorsichtig. Wir haben viel zu besprechen.«
    »Ja, Meister.«
    Erschöpft löste Eragon den Zauber. Das Wasser versickerte wieder in der Erde. Er schlug die Hände vors Gesicht und starrte auf die feuchte Erde zwischen seinen Füßen. Neben ihm rasselte Saphiras schwerer Atem. 
Dann müssen wir wohl weiterfliegen,
 sagte er. 
Tut mir leid.
    Ihre Atemzüge verstummten für einen Moment, als sie sich über die Flanken leckte. 
Ist schon gut

Ich werde nicht gleich zusammenbrechen.
    Er schaute zu ihr hoch. 
Bist du sicher?
    Ja.
    Widerwillig stand Eragon auf und kletterte auf ihren Rücken. 
Wenn wir schon nach Ellesméra reisen,
 sagte er und zog die Riemen um die Beine fest,
sollten wir dort auch den Menoa-Baum besuchen. Vielleicht finden wir endlich heraus, was Solembum gemeint hat. Ich könnte ein neues Schwert wirklich gut gebrauchen.
    Als Eragon Solembum in Teirm zum ersten Mal begegnet war, hatte

Weitere Kostenlose Bücher