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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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aufzuschauen, der unseren Respekt nicht verdient!«
    Roran überdachte rasch die Lage, bevor er sich in das Unvermeidliche fügte. Selbst wenn es ihn das Leben kostete, musste er versuchen, seine Autorität gegenüber den Urgals wiederzuerlangen, ansonsten würden die Varden sie als Verbündete verlieren. Er holte tief Luft und sagte: »Bei meinem Volk ist es Sitte, dass der Herausgeforderte Zeit und Ort des Kampfes bestimmt, ebenso wie die Art der Waffen.«
    Yarbog gluckste tief in der Kehle. »Die Zeit ist jetzt, Hammerfaust, der Ort ist hier. Und bei meinem Volk kämpft man im Lendenschurz und ohne Waffen.«
    »Das dürfte kaum gerecht sein, da ich keine Hörner besitze«, widersprach Roran. »Bist du damit einverstanden, dass ich zum Ausgleich dafür meinen Hammer behalte?«
    Der Urgal dachte darüber nach, dann sagte er: »Du kannst Helm und Schild behalten, aber nicht den Hammer. Waffen sind bei Kämpfen um die Anführerschaft nicht erlaubt.«
    »Na gut... Wenn ich meinen Hammer nicht benutzen darf, verzichte ich auch auf Helm und Schild. Wie lauten die Regeln für diesen Kampf und wie stellt man den Sieger fest?«
    »Es gibt nur eine Regel, Hammerfaust: Wenn du flüchtest, hast du den Kampf verloren. Gewonnen hast du, wenn du deinen Gegner zum Aufgeben zwingen kannst - aber da ich mich niemals ergeben werde, kämpfen wir bis zum Tod.«
    Roran nickte. 
Das wünscht er sich vielleicht, aber ich werde ihn nicht töten, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt.
 »Fangen wir an!«, rief er und schlug mit seinem Hammer gegen den Schild.
    Auf seine Anweisung hin räumten die Männer und Urgals eine Fläche von zwölf mal zwölf Schritten frei und markierten sie mit Stöcken. Dann legten Yarbog und Roran ihre Kleidung ab, und zwei Urgals schmierten Yarbogs Körper mit Bärenfett ein, während Carn und Loften, einer der Männer, bei Roran dasselbe taten.
    »Schmier mir, so viel du kannst, auf den Rücken«, murmelte Roran. Er wollte, dass der Schorf auf seinen Wunden so weich wie möglich war, damit sie nicht so leicht aufreißen konnten.
    Carn lehnte sich vor und fragte Roran: »Warum hast du Schild und Helm abgelehnt?«
    »Sie würden mich nur langsam machen. Wenn ich nicht von ihm zerquetscht werden will, muss ich flink sein wie ein verängstigter Hase.« Während die beiden ihn weiter einfetteten, musterte Roran seinen Gegner auf der Suche nach irgendeiner Schwachstelle, die ihm helfen könnte, den Urgal zu besiegen.
    Yarbog war über sechs Fuß groß. Er hatte breite Schultern, einen ausladenden Brustkorb, Arme und Beine waren mit Muskelpaketen bedeckt. Er besaß einen so kräftigen Nacken wie ein Stier, um das Gewicht des Kopfes und der gebogenen Hörner tragen zu können. Drei schräge Narben zogen sich auf der linken Seite über die Taille, wo ein Tier ihm die Klauen ins Fleisch geschlagen hatte. Die gesamte Haut war mit feinen schwarzen Borsten bedeckt.
    Wenigstens ist er kein Kull,
 dachte Roran. Er wusste, er war stark, trotzdem glaubte er nicht, dass er Yarbog mit reiner Körperkraft besiegen konnte. Es gab wohl nur wenige Menschen, die es mit einem gesunden Urgal aufnehmen konnten. Außerdem war Roran klar, dass die langen schwarzen Fingernägel, die Fangzähne und Hörner sowie die ledrige Haut Yarbog erhebliche Vorteile bei einem unbewaffneten Kampf verschafften. 
Wenn möglich, werde ich es tun,
 beschloss er, während er an all die gemeinen Tricks dachte, die er gegen den Urgal einsetzen könnte. Denn dieses Duell würde etwas ganz anderes sein als mit Eragon, Baldor oder einem anderen Dorfbewohner aus Carvahall zu raufen. Er war sicher, es würde eher wie der grausame und wilde Kampf zweier Bestien sein.
    Immer wieder kehrte Rorans Blick zu den gewaltigen Hörnern zurück, denn sie waren das Gefährlichste an dem Urgal. Damit konnte er nach ihm stoßen und ihn aufspießen. Außerdem schützten sie Yarbogs Kopf seitlich vor den vergleichsweise harmlosen Schlägen, die Roran ihm mit bloßen Händen würde versetzen können, auch wenn sie die periphere Sicht des Urgals einschränkten. Dann erkannte Roran, dass die Hörner, die Yarbogs größter natürlicher Vorteil waren, genauso gut sein Verderben bedeuten konnten.
    Roran lockerte die Schultern und wippte ungeduldig auf den Zehen. Ungeduldig wartete er darauf, dass der Wettkampf endlich begann.
    Als beide von oben bis unten voll Bärenfett waren, zogen sich die Helfer zurück, und die Kontrahenten traten in das abgesteckte Viereck. Roran hielt die

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