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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Tage dachte, die er mit Oromis auf den Felsen von Tel’naeír verbracht hatte, und an alles, was der Elf für ihn und Saphira getan hatte. Als er bei ihrem Kampf über Gil’ead angelangt war, hob Saphira den Kopf und stimmte erneut ihr leises, nicht endendes Klagelied an.
    Seufzend erklärte Nasuada: »Ich wünschte, ich hätte Oromis und Glaedr kennengelernt, aber es sollte leider nicht sein... Eins verstehe ich immer noch nicht, Eragon. Du sagst, du hättest 
gehört,
 wie Galbatorix mit ihnen geredet hat. Wie war das möglich?«
    »Ja, das wüsste ich auch gern«, sagte Arya.
    Eragon sah sich suchend nach etwas zu trinken um, aber in der Küche gab es weder Wasser noch Wein. Er räusperte sich und stürzte sich dann in den Bericht über ihren letzten Besuch in Ellesméra. Saphira machte hin und wieder eine Zwischenbemerkung, doch zum größten Teil überließ sie ihm das Erzählen. Er begann mit der Wahrheit über seine Herkunft und fasste dann in schneller Folge die Ereignisse während ihres Aufenthalts zusammen: Wie sie den Sternenstahl unter dem Menoa-Baum entdeckt und daraus mit Rhunöns Hilfe Brisingr geschmiedet hatten bis hin zu seinem Besuch bei Sloan. Zu guter Letzt erzählte er Arya und Nasuada vom Seelenhort der Drachen.
    »So«, sagte Nasuada, stand auf und schritt einmal die gesamte Länge der Küche ab und wieder zurück. »Du bist also Broms Sohn, und Galbatorix saugt die Seelen der Drachen aus, deren Körper gestorben sind. Es ist fast zu viel, um es zu begreifen...« Sie rieb sich erneut die Hände. »Immerhin kennen wir jetzt die Quelle von Galbatorix’ Macht.«
    Arya stand wie betäubt da und rührte sich nicht. »Die Drachen leben noch«, hauchte sie und faltete ehrfürchtig die Hände vor der Brust. »Sie leben noch nach all den Jahren. Ach, könnten wir es dem Rest meines Volkes nur offenbaren. Wie groß wäre ihre Freude! Und wie schrecklich ihr Zorn, wenn sie von der Versklavung der Eldunarí erführen. Wir würden geradewegs nach Urû’baen laufen und nicht eher ruhen, bis wir die Seelen aus Galbatorix’ Gewalt befreit hätten, ganz gleich wie viele von uns dabei umkämen.«
    Aber wir können es ihnen nicht offenbaren,
 sagte Saphira. »Nein«, erwiderte Arya und senkte den Blick. »Aber ich wünschte, wir könnten es.«
    Nasuada sah sie an. »Bitte nimm es mir nicht übel, aber ich wünschte, deine Mutter, Königin Islanzadi, hätte es für angebracht gehalten, dieses Wissen mit uns zu teilen. Es hätte uns schon einige Male genützt.«
    »Stimmt«, sagte Arya stirnrunzelnd. »Auf den Brennenden Steppen hat Murtagh euch beide besiegt, weil ihr nicht ahnen konntet, dass Galbatorix ihm einige Eldunarí mitgegeben hatte, und deshalb nicht vorsichtig genug wart. Hätte sich Murtaghs Gewissen nicht geregt, wärt ihr jetzt Galbatorix’ hilflose Sklaven. Oromis und Glaedr und auch meine Mutter hatten triftige Gründe dafür, das Geheimnis der Eldunarí zu bewahren. Aber ihre Verschwiegenheit wäre fast unser Verderben gewesen. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich mit meiner Mutter darüber reden.«
    Nasuada schritt zwischen dem Kamin und dem Fenster auf und ab. »Du hast mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben, Eragon...« Sie tippte mit der Stiefelspitze auf den Boden. »Zum ersten Mal in der Geschichte der Varden wissen wir von einem Weg, Galbatorix zu töten, der tatsächlich erfolgreich sein könnte. Wenn wir ihn von diesen Eldunarí trennen, verliert er den größten Teil seiner Macht, und dann können du und unsere anderen Magier ihn überwältigen.«
    »Ja, aber wie sollen wir das machen?«, fragte Eragon.
    Nasuada zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir nicht sagen, aber ich bin sicher, dass es möglich ist. Von nun an arbeitest du daran, einen Plan zu entwickeln. Das ist wichtiger als alles andere.«
    Eragon bemerkte, dass Arya ihn aufmerksam betrachtete. Er sah sie fragend an.
    »Ich habe oft darüber nachgedacht«, sagte sie, »warum Saphiras Ei bei dir aufgetaucht ist und nicht irgendwo auf einem leeren Acker. Es schien mir immer zu bedeutsam für einen bloßen Zufall zu sein, aber ich habe nie eine plausible Erklärung dafür gefunden. Jetzt ist mir alles klar. Ich hätte darauf kommen müssen, dass du Broms Sohn bist. Ich habe ihn zwar nicht besonders gut gekannt, aber ich kannte ihn, und du siehst ihm in gewisser Weise ähnlich.«
    »Wirklich?«
    »Du kannst stolz darauf sein, dass Brom dein Vater ist«, sagte Nasuada. »Nach allem, was ich gehört habe, war er ein

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