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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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während einer der Varden Jörmundur holte. Als der Befehlshaber der Varden zu ihnen trat, unterrichteten sie ihn über die Ereignisse im Festungsturm - die ihn in höchstes Erstaunen versetzten - und übergaben ihm dann Fürstin Lorana.
    Jörmundur verbeugte sich vor ihr. »Seid versichert, Fürstin, dass wir Euch mit dem Eurer Stellung gebührenden Respekt behandeln werden. Wir mögen Eure Feinde sein, aber wir sind doch zivilisiert.«
    »Ich danke Euch«, erwiderte sie. »Es erleichtert mich, das zu hören. Aber meine Hauptsorge gilt jetzt der Sicherheit meiner Untertanen. Wenn es ginge, würde ich deshalb gerne mit eurer Anführerin Nasuada sprechen, um zu erfahren, was sie mit ihnen vorhat.«
    »Ich denke, dass sie ebenfalls mit Euch sprechen möchte.« Zum Abschied sagte Lorana: »Ich bin Euch äußerst dankbar, Elfe, und auch Euch, Drachenreiter, dass Ihr das Ungeheuer getötet habt, bevor es Elend und Zerstörung über Feinster bringen konnte. Das Schicksal hat uns in dieser Auseinandersetzung auf entgegengesetzte Seiten gestellt, doch das bedeutet nicht, dass ich Eure Tapferkeit und Euren Mut nicht bewundern könnte. Vielleicht sehen wir uns nie wieder, deshalb lebt wohl, alle beide.«
    Eragon verbeugte sich und erwiderte: »Lebt wohl, Fürstin Lorana.«
    »Mögen die Sterne über Euch wachen«, fügte Arya hinzu.
    Bloëdhgarm und sein Elfentrupp begleiteten Eragon, Saphira und Arya, während sie sich auf die Suche nach Nasuada machten. Sie fanden sie auf ihrem Hengst irgendwo in Feinsters grauen Straßen, wo sie die Schäden an der Stadt inspizierte.
    Sie begrüßte Eragon und Saphira mit offensichtlicher Erleichterung. »Ich bin froh, dass ihr endlich zurück seid. Wir hätten euch hier in den letzten Tagen gebraucht. Wie ich sehe, hast du ein neues Schwert, Eragon. Das Schwert eines Drachenreiters. Haben die Elfen es dir gegeben?«
    »Auf indirekte Weise, ja.« Sein Blick streifte die Umstehenden und er sprach leiser: »Nasuada, wir müssen allein mit dir reden. Es ist wichtig.«
    »In Ordnung.« Sie musterte die Gebäude in der Straße und zeigte dann auf ein Haus, das leer zu stehen schien. »Gehen wir dort hinein.«
    Zwei ihrer Nachtfalken liefen voraus und verschwanden im Haus. Kurz darauf tauchten sie wieder auf und verbeugten sich vor Nasuada. »Es ist verlassen, Herrin.«
    »Gut. Danke.« Sie stieg ab, übergab die Zügel einem ihrer Männer und ging hinein. Eragon und Arya folgten ihr.
    Die drei streiften durch das heruntergekommene Haus, bis sie einen Raum fanden - die Küche -, dessen Fenster groß genug war, dass Saphiras Kopf hindurchpasste. Eragon stieß die Fensterläden auf und sie legte ihr Kinn auf den hölzernen Arbeitstisch. Ihr Atem erfüllte die Küche mit dem Geruch nach verschmortem Fleisch.
    Nachdem sie einen Zauber gewirkt hatte, der sie vor Lauschern schützte, verkündete Arya: »Jetzt können wir unbesorgt reden.«
    Nasuada rieb sich fröstelnd die Hände. »Was hat das alles zu bedeuten, Eragon?«
    Eragon schluckte und wünschte, er müsste nicht darüber sprechen, was Oromis und Glaedr widerfahren war. »Nasuada... Saphira und ich waren nicht allein... Noch ein anderer Drache und sein Reiter kämpften gegen Galbatorix.«
    »Ich wusste es«, hauchte Nasuada mit glänzenden Augen. »Es war die einzig sinnvolle Erklärung. Sie waren eure Lehrer in Ellesméra, nicht wahr?«
    Ja, das waren sie,
 sagte Saphira, 
aber jetzt nicht mehr.
    »Nicht mehr?«
    Eragon presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf, Tränen verschleierten seinen Blick. »Sie sind heute Morgen über Gil’ead gestorben. Galbatorix hat Murtagh und Dorn benutzt, um sie zu töten. Ich habe gehört, wie er mit Murtaghs Zunge zu ihnen sprach.«
    Die Erregung wich aus Nasuadas Gesicht, stattdessen breitete sich eine dumpfe Leere darauf aus. Sie sank auf den nächstbesten Stuhl und starrte in die Asche des kalten Kamins. Stille senkte sich über die Küche. Schließlich fragte sie: »Bist du sicher, dass sie tot sind?«
    »Ja.«
    Nasuada wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. »Erzähl mir von ihnen, Eragon. Bitte.«
    Also erzählte Eragon die nächste halbe Stunde von Oromis und Glaedr. Er erklärte, wie sie den Untergang der Drachenreiter überlebt und warum sie sich anschließend versteckt gehalten hatten. Er schilderte ihre jeweiligen Gebrechen und beschrieb ausführlich ihre Persönlichkeiten und wie es gewesen war, von ihnen zu lernen. Das Herz wurde ihm noch schwerer, als er an die vielen

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