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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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wie ich das jemals wiedergutmachen soll.«
    »Revanchiere dich, indem du so für die Varden kämpfst, wie du für Carvahall gekämpft hast.«
    »Das schwöre ich Euch. Galbatorix wird den Tag verfluchen, als er die Ra’zac zu mir geschickt hat.«
    »Das hat er bestimmt schon. Nun geh. Du sollst im Lager bleiben, bis Eragon zurückkehrt und dich mit Katrina vermählt. Aber ich erwarte, dich am Tag darauf im Sattel zu sehen.«
     
     

DER WOLFKATZENELF
    W
as für ein stolzer Mann,
 dachte Nasuada, als sie Roran hinterherschaute. 
Interessant, er und Eragon ähneln sich in vielerlei Hinsicht, und doch haben die beiden ganz unterschiedliche Persönlichkeiten. Eragon mag ja einer der gefährlichsten Krieger Alagaësias sein, aber er ist trotzdem kein gefühlloser oder grausamer Mensch. Roran dagegen ist aus härterem Holz geschnitzt. Hoffentlich kommt er mir nie in die Quere. Ich müsste ihn vernichten, um ihn aufzuhalten.
    Sie überprüfte ihre Verbände, die noch sauber waren, dann läutete sie nach Farica und verlangte etwas zu essen. Als die Magd es ihr gebracht und das Zelt wieder verlassen hatte, gab Nasuada Elva ein Zeichen, die daraufhin aus ihrem Versteck hinter dem Vorhang kam. Gemeinsam machten sie sich über die Mahlzeit her.
    Die nächsten paar Stunden verbrachte Nasuada damit, die neuesten Inventarlisten der Varden durchzusehen; auszurechnen, wie viele Wagentrecks sie brauchen würde, um ihre Männer weiter nach Norden zu versetzen; und Zahlenkolonnen zu addieren und zu subtrahieren, die die Finanzen ihrer Armee widerspiegelten. Sie sandte Botschaften an die Zwerge und Urgals, wies die Waffenschmiede an, die Speerspitzen-Produktion zu erhöhen, drohte dem Ältestenrat - wie fast jede Woche - mit seiner Auflösung und kümmerte sich auch ansonsten um die Angelegenheiten der Varden. Dann ritt sie mit Elva an der Seite auf ihrem Hengst Donnerkeil aus, um sich mit Trianna zu treffen. Die Zauberin war gerade dabei, einen von Galbatorix’ Agenten zu verhören, ein Mitglied der Schwarzen Hand.
    Als sie mit Elva Triannas Zelt wieder verließ, bemerkte Nasuada in Richtung Norden einen Tumult. Sie hörte Jubelrufe, dann tauchte ein Mann zwischen den Zelten auf und lief auf sie zu. Ohne ihren Befehl abzuwarten, bildeten die Nachtfalken einen dichten Ring um sie, bis auf einen der Urgals, der sich dem Läufer in den Weg stellte und dabei seine Keule in der Hand wog. Der Mann blieb stehen und rief keuchend: »Herrin! Die Elfen kommen! Die Elfen sind hier!«
    Für einen Moment dachte Nasuada, er meine Königin Islanzadi und ihre Armee. Doch dann erinnerte sie sich, dass Islanzadi in Ceunon war, und nicht mal ein Elfenheer konnte in knapp einer Woche quer durch Alagaësia reisen. 
Es müssen die zwölf Magier sein, die Islanzadi zu Eragons Schutz geschickt hat.
    »Schnell, mein Pferd«, sagte sie und schnippte mit den Fingern. Ihre Unterarme brannten, als sie sich auf Donnerkeil schwang. Sie wartete gerade so lange, wie der nächste Urgal brauchte, um ihr Elva hinaufzureichen, dann gab sie dem Pferd die Sporen. Seine Muskeln spannten sich unter ihr, als es sofort in Galopp fiel. Sie beugte sich tief über seinen Kopf und jagte es durch eine holprige Gasse zwischen zwei Zeltreihen, dass Mensch und Tier zurückwichen und eine Regentonne, die im Weg stand, im hohen Bogen in die Gegend flog. Die Leute schienen es ihr nicht übel zu nehmen, sondern rannten lachend hinter ihr her, um die Elfen mit eigenen Augen zu sehen.
    Als sie den nördlichen Rand des Lagers erreicht hatten, stiegen sie und Elva vom Pferd und suchten den Horizont ab.
    »Da«, sagte Elva und streckte den Arm aus.
    In fast zwei Meilen Entfernung tauchten hinter einer Gruppe von Wacholderbäumen zwölf hohe, schlanke Gestalten auf, deren Umrisse in der Vormittagshitze flirrten. Die Elfen liefen im Gleichschritt, so leichtfüßig und schnell, dass sie über die Ebene zu fliegen schienen. Nasuadas Kopfhaut kribbelte. Die Bewegungen der Elfen waren anmutig und gespenstisch zugleich. Sie erinnerten Nasuada an ein Rudel Raubtiere auf der Jagd und sie verspürte dieselbe Art von Gefahr wie damals im Beor-Gebirge, als sie einem Shrrg, einem Riesenwolf, begegnet war.
    »Beeindruckend, nicht wahr?«
    Erschrocken stellte Nasuada fest, dass Angela neben ihr stand. Es ärgerte sie und gleichzeitig war sie fasziniert davon, wie die Kräuterhexe sich völlig lautlos an sie herangeschlichen hatte. Es wäre ihr lieber gewesen, Elva hätte sie gewarnt. »Wie stellst du es

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