Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Erde und wollte sich bücken, um der Mutter auf Wiedersehen zu sagen, als Martin sie an der Schulter packte.
    » Jetzt, Caroline, wir müssen jetzt gehen .«
    Sie gingen mit schnellen Schritten weg. Caroline schaute über die Schulter zurück und sah Sally, die sich aufrichtete, bevor der Weg zurück zum Auto eine Biegung machte und sie die drei Menschen, die sie zurückgelassen hatten, nicht mehr sehen konnten. Das Mädchen war zumindest wieder bei Bewusstsein, tröstete sie sich.

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    Sonnabend bedeutete Waffenruhe. Das hoffte er auf jeden Fall.
    Ganz sicher arbeiteten die Kenianer öfter am Samstag als die Dänen, aber John Hansen fiel es schwer, sich Ogato als einen der hart arbeitenden Bürger der Stadt vorzustellen. Der Polizeipräsident verbrachte die Wochenenden vermutlich in einem von Nairobis vielen Klubs. Der Golfklub, aber auch der Tennisklub war eine Möglichkeit– der Mann sah aus, als sei er gut in Form.
    Er stellte sich Ogato mit seiner Frau im gemischten Doppel gegen eines der anderen unzähligen kenianischen Paare vor, die glaubten, sie seien jemand, weil sie zu Geld gekommen waren. Während des Spiels würden die Männer gutmütig über die Fehler des anderen lachen. Alles würde in einem jovialen Ton ablaufen, und die Männer würden ihr Bestes tun, um es so aussehen zu lassen, als spielten sie des Spieles wegen, während sie in Wirklichkeit Lust hatten, das Schienbein des Gegners zu treffen. Nach dem Match würden sie sich unter einen der Sonnenschirme des Klubs in den Schatten setzen und Drinks bestellen, der Verlierer bezahlte, während sie den Kampf fortsetzten.
    John Hansen war nie ein Sportler gewesen. Schnaubend erhob er sich vom Schreibtisch. Normalerweise war er samstags nicht im Büro, aber gestern war es unmöglich gewesen, sich zu konzentrieren, so wie das Telefon geglüht hatte, und er hatte einiges, was erledigt werden musste.
    Er ging in Dana Oils Küche, um eine neue Tasse Kaffee zu holen. Als er nach der Kaffeekanne griff, vibrierte es am Gürtel. Das Handy zeigte eine anonyme Nummer an, und John Hansen ließ es klingeln. Eine halbe Minute später piepte das Handy. Es wartete eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter.
    Bereits als der Betreffende seinen Namen sagte, erkannte er die Stimme wieder. Sonnabend bedeutete offenbar nicht Waffenruhe.
    » Mein Freund, Ogato hier. Wie geht’s? Ich sitze im Klub zusammen mit meinem Sohn. Wir sprechen über seine Zukunft, die Ausbildung und solche Dinge. Und als ein wahrer Gentleman möchte ich dir doch eine Chance geben, meinen Sohn ein bisschen dabei zu unterstützen, bevor ich einen anderen Anruf beantworte. Du weißt, an welchen ich denke. Ich glaube, es wird in deinem Interesse sein abzunehmen, wenn ich das nächste Mal anrufe. Hab weiterhin einen schönen Tag, mein Freund. Wir sprechen uns– bald .«
    John Hansen ließ das Handy sinken.
    Die Sanduhr mit Ogatos Geduld würde nicht noch einmal umgedreht werden.
    Seine Handflächen wurden feucht, und die Schweißperlen sammelten sich auf der Stirn. Er war ganz sicher, dass die Prinzessin das Land noch nicht verlassen hatte, Steenberg würde ihm diese Nachricht sofort überbringen, bevor John Hansen Ernst machen und die Öffentlichkeit in das Mama-Black-Mamba- Abenteuer einweihen würde. Doch der Direktor hatte keinen Laut von sich gegeben.
    Er versuchte, Martin anzurufen. Vielleicht wusste sein Stellvertreter etwas; er und Caroline kamen anscheinend sehr gut miteinander aus. Aber Martin ging nicht an sein Telefon.
    John Hansen lief zurück zu seinem Büro, öffnete die mittlere Schreibtischschublade und griff nach seinem Freund Macallan.
    Er dachte an das, was Ogato sagte, als er ihn besucht hatte. Dass ein Mann nichts war ohne eine Karriere. Das stimmte. Er wusste gut, dass junge Männer heutzutage andere Prioritäten hatten. Dass sie der Ansicht waren, es sei wichtig, Zeit zu haben, um auf die Kinder aufzupassen und sie aus dem Kindergarten abzuholen. Es gab sogar einige Männer– auch bei Dana Oil–, die bei der Entbindung dabei sein wollten. Bei der Entbindung! Gott bewahre uns vor solchen eierlosen Schwulenärschen. John Hansen wusste, sie würden es bereuen, wenn sie älter wurden. Wenn sie so alt waren wie er, würden sie in der Lage sein zu erkennen, wie jämmerlich es war, wenn das Einzige, was sie in ihrem Leben erreicht hatten, Brötchen backen und Angeltouren mit den Kindern waren.
    Es galt, ein Ziel zu erreichen, das vorgezeigt werden konnte. Medaillen, Titel,