Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)
Sachen im Hotel! Können Sie mich dort hinfahren, wenn wir im Gefängnis gewesen sind? Dann kann ich mich umziehen .«
Stanley nickte.
» Du hast schöne Haare. Sie sind so glatt « , sagte die jüngste Tochter plötzlich. Sie lächelte Caroline an, während sie nach einem ihrer Zöpfe griff. Caroline fuhr sichmit einer Hand über die hellen Haare, die weniger glatt waren als normal. Dann lächelte sie das Mädchen an.
» Vielen Dank .«
Nach zahlreichen Wünschen für eine gute Besserung und Ermahnungen, im Gefängnis aufzupassen, verließen Stanley und Caroline das Haus der Familie. Die beiden Mädchen standen in der Tür und schauten ihnen nach. Sie wünschte, sie hätte etwas gehabt, das sie ihnen hätte geben können, irgendwelchen Schmuck vielleicht. In der Hosentasche steckte immer noch das Bündel Geldscheine, das sie gestern in die Tasche gestopft hatte, als sie Geld für Sallys Bananasplit geholt hatte. Als sie sich von Wilma verabschiedet hatte, hatte sie überlegt, ihr etwas von dem Geld zu geben, aber für Gastlichkeit zu bezahlen, würde das Gleiche sein, wie direkt zu sagen, dass sie arm waren. Es war eine Sache, dies zu denken, eine andere, es laut auszusprechen.
» Alles in Ordnung, Madam? « Stanley schaute sie fragend an.
Caroline nickte und versuchte, die Schmerzen zu ignorieren. Die Schnittwunde in ihrer Hand brannte, und jedes Mal, wenn sie einen Schritt machte, jagten Schmerzen durch den Knöchel und die Schulter. Sie schaute sich um, konnte aber nichts wiedererkennen. Sie musste den ganzen Weg von der Stelle, an der die Männer sie gefunden hatten, bis zu Stanleys Haus bewusstlos gewesen sein.
Sie gingen den staubigen Weg hinunter. Caroline blickte über ihre Schulter zurück zu Stanleys Haus. Es war aus Backstein gebaut. Ohne Zweifel ein Gebäude, das in einem sehr guten Zustand war.
» Es gibt große Unterschiede, wie die Menschen hier leben. Ihr Haus ist schön « , sagte sie.
Stanley nickte stolz, hob die Hand und grüßte zwei Männer, die vor einer der Hütten auf ein paar wackligen Campingstühlen saßen. Die Männer schauten ihnen neugierig nach, als sie vorbeigingen.
» Es kommt darauf an, wie viel Geld man verdient und wem das Haus gehört, in dem man wohnt .«
» Wie das? «
» Einige der Häuser in Pumwani sind sehr teuer. Es sind Leute aus den besseren Vierteln, denen sie gehören, und die erhöhen die Miete, wann es ihnen passt. Sie wissen, dass die Menschen, die im Slum wohnen, weder die Kontakte noch die finanziellen Mittel für juristische Auseinandersetzungen haben, und das nutzen sie aus, um die Preise nach oben zu treiben, auch wenn es ungesetzlich ist .«
Caroline betrachtete die Hütten um sich herum. Es war schwer zu erkennen, wie jemand es rechtfertigen konnte, dafür eine hohe Miete zu verlangen.
Sie liefen weiter den staubigen Weg entlang.
Über den Weg waren Leinen gespannt, die von zerlumpter Wäsche nach unten gezogen wurden, und an einigen Stellen mussten sie sich bücken, um darunter hindurchzukommen. Nach einigen hundert Metern erreichten sie einen kleinen, offenen Platz, auf dem Stanleys Auto stand. In der Mitte des Platzes spielten vier Jungs mit einem neongelben Plastikball Fußball. Ihre Oberkörper waren nackt, und ihre T-Shirts fungierten an jedem Ende des staubigen Platzes als Torpfosten. Caroline wartete auf die gewohnten mzungo- und » how are you « - Rufe, aber die Jungs waren zu beschäftigt, um sie zu bemerken.
Sie setzten sich ins Auto, und Stanley fuhr rückwärts von dem Platz. Er schaltete und schaute sie an.
» Wie… wie geht es Ihnen, Madam? Nach gestern, meine ich .«
Seine traurigen Augen sahen sie ernst an. Sie antwortete nicht.
» Manchmal hat man keine Zeit, um über etwas nachzudenken, Madam. In einigen Situationen muss man einfach handeln, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Gestern war einer dieser Tage .«
Caroline nickte.
Das stimmte. Hätte sie nicht gehandelt, wäre ihr Leben auf dem Boden einer Hütte in einem kenianischen Slum zu Ende gewesen.
» Was ist mit der Polizei? « , fragte sie.
» Sie sind in der Nacht gekommen, nachdem der Krankenwagen da gewesen war und Martin abgeholt hatte .«
» Was haben sie gesagt? «
» Sie haben gefragt, was passiert ist .«
» Und sie haben Ihnen geglaubt? «
» Als sie Sie gesehen haben, ja .«
Caroline zögerte.
» Sie mussten sie nicht bestechen? « Allmählich hatte sie ein Gefühl dafür, wie das hier unten funktionierte.
» Doch .«
» Es tut mir
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