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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helle Vincentz
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gleichen Moment war die Außentür zu hören.
    Sie erstarrte.
    Ein Augenblick lang herrschte Stille. Dann wurde das Licht angeschaltet, und auf dem langen Flur erklangen Schritte. Die Person, die hereingekommen war, näherte sich.
    Caroline hielt die Luft an, wurde sich aber bewusst, dass sie etwas tun musste. Sie lief um den Schreibtisch herum, und als sie das Fenster passierte, traf ihre eine Hand einen Krug, der auf den Boden fiel und zerbrach.
    Die Schritte auf dem Flur hielten inne, und einen Moment lang war alles still. Caroline drehte sich in Richtung Türöffnung und sah einen dicken Mann in einer hellbraunen Uniform um die Ecke kommen.
    Er blieb abrupt stehen, als er sie entdeckte, und einen Moment standen sie beide da und schauten sich an.
    » Was passiert hier? « , fragte der Mann mit einer tiefen Stimme, ohne die Augen von ihr abzuwenden.
    Caroline schnappte nach Luft.
    » Ich war nur… ich bin gekommen, um… verstehen Sie… «
    Er trat einen Schritt näher. Nairobi Office Security war in die Brusttasche der Uniform eingewebt.
    » Arbeiten Sie hier? « , fragte er barsch.
    Caroline erkannte ihre Chance.
    » Ja, ich arbeite für Dana Oil und wollte nur einige Papiere holen, die mein Chef vergessen hat. Wir brauchen sie morgen für einen Termin .«
    Der Sicherheitsmann kniff die Augen zusammen und betrachtete sie mit abschätzenden Blicken.
    » Und warum machen Sie das im Dunkeln? «
    » Ich bin neu hier und habe den Schalter nicht gefunden « , erwiderte Caroline.
    Er starrte sie immer noch misstrauisch an.
    » Außerdem sind wir doch ein sehr energiebewusstes Unternehmen, sodass wir es unterlassen, das Licht anzuschalten, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Normalerweise finde ich alles im Dunkeln, aber heute hat das offensichtlich nicht so gut geklappt! «
    Caroline hörte sich selbst zu schnell sprechen und schloss den Mund, um den Redefluss zu bremsen. Übertreibung konnte jede gute Lüge kaputt machen.
    Der Wachmann schaute sie an, dann lächelte er breit.
    » Ihr Dänen seid verrückt. « Er grinste und schüttelte den Kopf. » Ihr habt so viel Geld, und dann wollt ihr es nicht dafür ausgeben, um das Licht anzumachen! «
    Caroline atmete tief durch und erwiderte das Lächeln.
    » Das ist vielleicht ein bisschen albern. Das nächste Mal werde ich es einschalten, damit ich nichts kaputt mache .«
    » Ja, das machen Sie wohl besser, hier, jetzt mache ich das für Sie « , sagte der Mann und drückte lachend auf den Schalter links neben der Tür. Die kahle Leuchtstoffröhre an der Decke blinkte ein paarmal und warf dann ihr grelles Licht in das Zimmer.
    » Einen schönen Abend, Madam « , sagte der Wachmann und drehte sich um. Caroline konnte ihn den ganzen Weg den Flur hinunter glucksen hören.
    Jetzt hieß es, den zerbrochenen Krug wegzuräumen, und dann musste sie ins Hotel zurück. Hoffentlich würde John Hansen niemals entdecken, dass der Krug verschwunden war.
    Caroline ging in die Hocke und begann, die Scherben aufzusammeln, als sie den Schlüssel entdeckte. Klein und silberfarben. Sie nahm ihn und schaute ihn an. Dann stand sie auf und ging um den Schreibtisch herum.
    Der Schlüssel glitt lautlos in das Schloss des Schrankes und bewegte sich kooperativ, als Caroline ihn nach rechts drehte. Sie zog das Schubfach auf.
    Ganz oben lag ein Bericht, der mit einer leuchtenden Metallklammer zusammengeheftet war. Über die erste Seite hinweg war mit großen Buchstaben VERTRAULICH gedruckt worden. Sie nahm den vertraulichen Bericht heraus. CNOOC Expansionsstrategie für Ostafrika – Entwurf stand auf der nächsten Seite. Sie begann zu lesen. Es war der Entwurf einer Strategie für die Unternehmensentwicklung in Ostafrika und gehörte der größten staatseigenen chinesischen Ölgesellschaft.
    Das war ganz sicher kein Dokument, welches die Chinesen an Dana Oil übergeben hatten.
    Sie legte den Bericht auf den Tisch und schaute auf den Boden der Schublade. Dort lag ein kleines, schwarzes Notizbuch. Sie blätterte darin. Mit blauem Kugelschreiber und ungleichmäßiger Schrägschrift geschrieben, waren die Seiten mit Aufzeichnungen wie » Gärtner– 10 000 Schilling, putzen– 8000 Schilling « gefüllt. Das glich John Hansens privater Haushaltsbuchführung.
    Plötzlich hielt sie inne.
    Mr Ogata– 2 000 000 Schilling.
    Sie rechnete schnell im Kopf nach. Welchen Service bekam man für fast 15 0 000 dänische Kronen? Das musste in Kenia mindestens zehnmal so viel wie ein normales Jahresgehalt sein. Und

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