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Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Die weiße Bestie: Thriller (German Edition)

Titel: Die weiße Bestie: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helle Vincentz
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mit- feiern will, und es gibt immer jemanden, der gern will .«
    » Über welches Dorf sprechen wir? «
    » Ähm, ich kann mich gerade nicht erinnern, wie es heißt .«
    » Asabo « , riet Caroline.
    » Ja, wahrscheinlich ist es das . «
    Sie dachte nach.
    » Gehen sie immer freiwillig mit, die Frauen? « , fragte sie dann. » Es ist nicht so, dass deine Männer zwischendurch etwas, wie kann man es nennen, handfeste Überredungsmethoden anwenden? «
    » Du meinst, ob sie die Frauen zwingen, mitzugehen? Das tun sie nicht, für so etwas haben wir Regeln .«
    Caroline nickte.
    » Bist du selbst bei den Feiern dabei? «
    » Nein. « Er schüttelte heftig den Kopf. » Ich bin doch der Chef .«
    » Das hat man schon erlebt .«
    » Ja, aber hier nicht. Im Übrigen bin ich verheiratet und habe zwei prächtige Mädchen zu Hause, somit ist so etwas nichts für mich .«
    Tim Wright klopfte sich auf die Brusttasche, fand, was er suchte, und zog eine zerschlissene Brieftasche heraus. Er klappte sie auf und zeigte Caroline das Bild einer kleinen, dicken Frau, die seine Gattin sein musste, und zweier kleiner Mädchen mit Apfelbäckchen und dem gleichen struppigen Haar, wie ihr Vater es hatte. Das Bild war an den Seiten zerknittert, und das Gesicht der einen Tochter war mit Abdrücken fettiger Finger bedeckt.
    » Sie sehen wirklich süß aus « , bestätigte Caroline, während sie sich über die Charakterisierung dieses Mannes durch ihre Kollegen wunderte. Er wirkte mehr wie ein ungefährlicher Familienvater als der finstere Höschendieb, den sie beschrieben hatten.
    » Mary, meine Jüngste, ist gerade in die Schule gekommen, und die Lehrerin sagt bereits, sie sei eine der tüchtigsten Schülerinnen der Klasse. Das kann ich mir schon vorstellen, denn sie ist immer unglaublich munter gewesen. Nicht dass Jane nicht auch munter ist, es ist mehr… «
    Caroline hörte nur mit halbem Ohr zu, während Tim Wright die Vorzüge seiner Töchter beschrieb. Sie musste ihn wieder zurück auf die Spur bringen.
    » Warum treffen sich deine Leute nicht mit Frauen aus Europa? « , fragte sie, nachdem sie ihm dahingehend zugestimmt hatte, kreativ und hilfsbereit zu sein, sei ebenso wichtig, wie gut in der Schule zu sein.
    » Es muss genügend europäische Frauen geben, mit denen sie hier in Nairobi feiern können « , fügte sie hinzu und hoffte, dass sie weniger rassistisch klang, als es sich anfühlte.
    » Doch, da gibt es wohl schon einige, aber das ist nicht ganz das Gleiche. Afrikanerinnen sind mehr… du weißt… «
    Tim Wright winkte abwehrend mit der einen Hand.
    » Etwas mehr was, Tim? «
    » Ja, so etwas mehr… willig… « Er drehte sein Glas zwischen den Händen.
    » Okay… «
    Dieses Gespräch war bereits weit über ihre Grenzen gegangen. Wie so vieles andere in dieser Woche.
    » Ich muss mich jetzt leider beeilen. « Der Engländer leerte sein Glas in einem Zug.
    Sie nickte und winkte ab, als er Geld auf den Tresen legen wollte. Er schenkte ihr ein Nikotinlächeln.
    » Dann sage ich danke. Ruf mich an, wenn ich dir sonst irgendwie helfen kann. Und dann musst du Steenberg grüßen .«
    Caroline sah verblüfft auf. » Kennst du ihn? « Allan Steenberg saß in Dana Oils Direktion und war Markvarts direkter Chef.
    » Wir sind uns ein paarmal begegnet. « Tim Wright stand auf.
    » Ich werde die Grüße ausrichten « , versprach sie. Es war immer bequem, einen Grund dafür zu haben, seinen Kopf in eines der Direktorenbüros zu stecken.
    Sie verabschiedeten sich voneinander, und sie blieb einen Moment sitzen und dachte darüber nach, was er über den » Umgang « der Männer mit den einheimischen Frauen gesagt hatte. Es musste seltsam für ihn sein, Zeuge davon zu werden, obwohl er seine Familie zu Hause vermisste.

18
    Die gestrigen Vorbereitungen der Personalsitzung waren gut verlaufen, und als John Hansen am Morgen aufstand, hatte er seit Langem mal wieder bessere Laune.
    Er war die vorläufigen Berechnungen für einen kommerziellen Fund durchgegangen, die sich als besser erwiesen hatten, als er zu hoffen gewagt hatte. Außerdem hatte er sich gründlich darauf vorbereitet, wie er den Mitarbeitern klarmachen wollte, dass es enorm viel Ärger geben würde, wenn nicht alle Berechnungen bis zum Managertreffen im kommenden Monat in Kopenhagen fertig seien.
    Es war immer anstrengend, diese Art von Aussagen auf Englisch zu erklären.
    Auf dem Weg zum Büro fluchte John Hansen nur wenig über die anderen Autofahrer.
    Die Mitarbeiter, die er

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