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Die Weiße Burg

Die Weiße Burg

Titel: Die Weiße Burg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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fast. »Manchmal hat sie ein großartiges Temperament. Sie hat den Ring zu Boden geworfen und ist darauf herumgesprungen.«
    Egwene schnaubte. Babys? Also würde es mehr als nur eines geben. Seltsamerweise schien es Aviendha nicht zu stören, dass Elayne schwanger war, obwohl Egwene davon überzeugt war, dass die Frau ebenfalls in Rand verliebt war. Die Sitten der Aiel waren seltsam, um es höflich auszudrücken. Aber von Elayne hätte Egwene das nicht gedacht! Und Rand! Niemand hatte gesagt, dass er der Vater war, und sie konnte kaum eine solche Frage stellen, aber sie konnte zählen, und sie bezweifelte doch sehr , dass Elayne das Bett mit einem anderen Mann geteilt hätte. Sie wurde sich bewusst, dass sie dunkle, schwere Wolle trug und ein Schultertuch, das viel dicker als Aviendhas war. Tracht von den Zwei Flüssen. Die Art Kleidung, die eine Frau tragen würde, wenn sie im Frauenkreis sitzen würde. Zum Beispiel, wenn sich irgendein dummes Mädchen hatte schwängern lassen und keine Anstalten zur Heirat machte. Ein tiefer, entspannender Atemzug, und sie trug wieder ihr grün besticktes Reitgewand. Der Rest der Welt war nicht wie die Zwei Flüsse. Beim Licht, sie war weit genug herumgekommen, um das zu wissen. Es musste ihr nicht gefallen, aber sie würde damit leben müssen.
    »Solange es ihr und den... Babys gut geht.« Beim Licht, wie viele denn? Mehr als eines konnte Probleme verursachen. Nein, sie würde nicht fragen. Elayne hatte sicher die beste Hebamme von ganz Caemlyn. Es war besser, schnell das Thema zu wechseln. »Habt ihr von Rand gehört? Oder Nynaeve? Ich habe mit ihr zu reden. Wie kann sie einfach so mit ihm verschwinden?«
    »Wir haben von keinem von ihnen etwas gehört«, erwiderte Aviendha und richtete ihr Schultertuch so sorgfältig wie jede Aes Sedai, die dem Blick ihrer Amyrlin auswich. Klang nicht auch ihr Ton vorsichtig?
    Egwene schnalzte mit der Zunge, verärgert über sich selbst. Sie fing wirklich an, überall Verschwörungen zu sehen und jeden zu verdächtigen. Rand war untergetaucht, das war alles. Nynaeve war Aes Sedai, sie konnte tun, was sie wollte. Selbst wenn die Amyrlin einen Befehl aussprach, fanden Aes Sedai oft eine Möglichkeit, dennoch genau das zu tun, was sie tun wollten. Aber die Amyrlin würde Nynaeve al'Meara trotzdem auf ihren Platz verweisen, sobald sie sie in die Finger bekam, und zwar heftig. Was Rand anging... »Ich fürchte, ihr bekommt Ärger«, sagte sie.
    Eine feine silberne Teekanne erschien auf dem Tisch, auf einem Tablett aus getriebenem Silber, zusammen mit zwei zerbrechlichen grünen Porzellantassen. Aus der Tülle stieg Dampf empor. Sie hätte den Tee auch bereits in den Tassen erscheinen lassen können, aber das Einschenken schien einfach dazuzugehören, wenn man jemandem Tee anbot, selbst Tee, der nur so real wie ein Traum war. Man konnte verdursten, wenn man versuchte, das zu trinken, was man im Tel'aran'rhiod fand, ganz zu schweigen von dem, was man erschuf, aber dieser Tee schmeckte, als kämen die Blätter aus einem neuen Fass und sie hätte genau die richtige Menge Honig hineingetan. Sie setzte sich auf einen der Stühle, trank aus ihrer Tasse und erklärte, was heute im Saal geschehen war.
    Nach den ersten Worten hielt Aviendha ihre Tasse mit den Fingerspitzen fest und betrachtete Egwene, ohne zu blinzeln. Ihre dunklen Röcke und die helle Bluse verwandelten sich in einen Cadin'sor , Mantel und Hosen in Grau und Braun, die mit den Schatten verschmelzen würden. Ihr langes Haar war plötzlich kurz und von einer Shoufa verborgen, der schwarze Schleier hing ihr auf der Brust. Unpassenderweise hing der Elfenbeinreif noch immer an ihrem Gelenk, dabei trugen die Töchter des Speers keinen Schmuck.
    »Das alles wegen des Fanals, das wir gefühlt haben«, murmelte sie halb zu sich selbst, als Egwene geendet hatte.
    »Weil sie glauben, die Schattenbeseelten hätten eine Waffe.« Eine seltsame Weise, es auszudrücken.
    »Was sollte es sonst sein?«, fragte Egwene neugierig.
    »Hat eine der Weisen Frauen etwas gesagt?« Es war lange her, dass sie geglaubt hatte, die Aes Sedai würden alles wissen, und manchmal enthüllten die Weisen Frauen Wissen, das selbst die gleichgültigste Schwester erschüttern konnte.
    Aviendha runzelte die Stirn, ihre Kleidung verwandelte sich wieder in Rock und Bluse und Schultertuch, einen Augenblick später in die blaue Seide mit der Spitze, diesmal mit der Kandori-Kette und dem Elfenbeinreif. Der Traumring blieb natürlich an

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