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Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und immer wieder.« Er drückte die Hand gegen die Stirn. »Dahinter war eine Sperre, verriegelt wie durch einen Eisenhaken. Es kam nichts dabei heraus, überhaupt nichts. Alles war wie zugefroren.«
    »Er hat es also vergessen?«
    »Ja.«
    Suko schaute mich an. »Denkst du auch an eine Psycho-Blockade?«
    »Immer.«
    Ignatius bewegte unruhig seine Hände. »Das haben wir natürlich auch in Erwägung gezogen. Wenn sie tatsächlich stattgefunden hat, muß sie sehr schwerwiegend gewesen sein. Da sind uns dann mächtige Feinde erwachsen.«
    »Wer?«
    »Könnt ihr uns helfen, es herauszufinden?«
    Suko nickte. »Die Feinde können überall sein. Hier im Land und auch in Äthiopien.«
    Ich klopfte mit dem Zeigefinger auf den Tisch. »Jedenfalls müssen die Männer ziemlich dicht an das Ziel herangekommen sein. Sonst hätte man sie nicht so stark bestraft.«
    »Die Bundeslade«, murmelte Ignatius.
    »Was meinst du damit?«
    Er holte tief Luft und strich durch sein Gesicht. Dabei schaffte er es noch, den Kopf zu schütteln. »Ich will und ich kann es einfach nicht glauben. Die Bundeslade ist etwas Positives. Sie ist ein heiliges Stück. Sie kann nicht auf eine negative Art und Weise reagieren. Das würde das gesamte Fundament des Glaubens erschüttern. Damit wäre der Tenor des Alten Testamentes doch ad absurdum geführt. Ich bin der Überzeugung, daß die beiden ihr Ziel nicht erreicht haben.«
    So genau wollte ich das nicht unterstreichen. »Ist das Alte Testament nicht eine Legende oder Sage? Es besteht aus Überlieferungen, Geschichten, Sagen, Legenden, Prophezeihungen. Wir zumindest können es nicht nachprüfen.«
    »Das stimmt.«
    »Ich denke auch an König Salomo und die Königin von Saba. Wir haben ja Kontakt gehabt und sind trotz allem nur ein winziges Stück vorangekommen. Auch über ihn haben wir nicht erfahren können, wo sich die Lade befand, und allein aus diesem Grunde bin ich skeptisch, ob sie überhaupt gefunden wurde.«
    Father Ignatius schaute mich an. »John, auch wenn ich dir folgen kann, aber was war dann? Kannst du mir das sagen? Was haben sie statt dessen erlebt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Nicht genau zumindest.«
    »Bitte, John…«
    »Laß mich ausreden. Zuvor möchte ich nur betonen, daß alles, was ich jetzt sagen werden, auf reinen Spekulationen beruht. Es ist ja möglich, daß sie einen Teil des Weges gefunden haben. Sie gruben praktisch die Spur aus dem Wüstenboden aus. Sie folgten dieser Spur, und sie landeten an einem bestimmten Ort. Überall, aber nur nicht bei der Bundeslade, die ihr Ziel war.«
    »Das heißt«, sagte Suko, »man hat sie einfach in die Irre geführt.«
    »So ist es.«
    »Und weiter?«
    Ich hob die Schultern. »Der Rest ist natürlich mehr Spekulation als mein Gesagtes. Sie können etwas Böses erlebt und gesehen haben, und dieses Böse ist noch unterwegs. Es steckt jetzt in ihnen. Es hat sie für ihr weiteres Leben gezeichnet. Ich weiß nicht, wie lange sie noch existieren werden, aber als Leben möchte ich es nicht ansehen. Das jedenfalls ist meine Ansicht.«
    »Dann müßte man sie zum Reden zwingen«, sagte Suko.
    »Ja, aber wie?« Ignatius hatte die Frage gestellt und dabei den Kopf gedreht. Er schaute dorthin, wo die beiden Goldenen hinter dem Gitter verschwunden waren und sich verhielten wie Personen, die geisteskrank waren. Sie hockten auf ihren Pritschen, die Köpfe gesenkt und stierten dumpf vor sich hin.
    »Reden«, murmelte ich, »ja, reden.«
    »Dein Kreuz, John?«
    Ich lächelte Suko knapp zu. »Natürlich, das Kreuz, es wäre eine Möglichkeit.«
    »Sehr gut, aber reicht es aus?«
    »Es käme auf einen Versuch an.«
    »Der auch tödlich enden könnte, nicht wahr«, sagte Father Ignatius.
    »Das ist möglich.«
    Der Mönch focht einen innerlichen Kampf aus. »Es gefällt mir nicht«, murmelte er. »Ich möchte auf keinen Fall diese beiden Menschen in Gefahr bringen. Alles ist so komisch, ist so… na ja, ihr wißt schon, es geht mir gegen den Strich. Wir müssen damit rechnen, Leben zu zerstören, und es ist eigentlich meine Intension, Leben zu bewahren. Davon müssen Sie einfach ausgehen.«
    »Alles klar«, sagte ich. »Dann sollen wir sie allein lassen und wieder verschwinden.«
    »Es ist noch ein dritter unterwegs. Lorenzo Amber. Auf ihn setze ich die Hoffnungen.«
    »Bist du davon überzeugt, daß er es schafft?«
    »Er ist zumindest ein guter Mann.«
    »Waren die anderen beiden das nicht?« fragte Suko.
    »Schon, aber…« Er hob die Schultern und

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