Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die weiße Macht

Die weiße Macht

Titel: Die weiße Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Lade heranzukommen. Dann hatte sie auch die beiden Mitstreiter getötet, sie war die Feindin, sie war…
    »Nein, nein…«, er schüttelte sich wie im Fieber. »Das kann doch nicht stimmen.«
    Amelia lachte schallend. »Du hast unsere Gruppe bekämpft, somit auch deine eigene Tochter, die sich an die Spitze gestellt hat. Ich habe den anderen Weg gewählt, von dem du Mutter abrietest. Glücklicherweise hat sie nicht auf dich gehört, denn uns gibt es schon lange, sehr lange sogar.«
    »Und wer seid ihr?« flüsterte er.
    »Weißt du das nicht?«
    Bentini vergrub sein Gesicht in den Händen, bevor er den Kopf schüttelte.
    »Wir sind die Hüter Baals.«
    Bentini hatte es gehört, allein, ihm fehlte in diesem Moment der Glaube.
    Baal!
    Dieser verfluchte Name, dieser verfluchte Götze. Wie ein brennender Speer stach er durch sein Gehirn, und als er seine Tochter anschaute, da sah er sie mit anderen Augen. Nicht mehr die Ebenmäßigkeit ihres Gesichtes, nein, er hatte den Eindruck, als würde sich dahinter die grausame Fratze eines menschenverachtenden Dämons zeigen. Eben dieser widerliche Baal, dessen Macht so schrecklich war und schon zur Zeit des Alten Testaments die Menschen in seinen Bann gezogen hatte.
    Sie hatten um das Goldene Kalb getanzt, denn so hatten sie sich Baal vorgestellt. Der Götze der Verblendung, des Geldes und natürlich des Goldes.
    Bentini schaute in die Augen seiner Tochter, und da sah er es sehr genau.
    Sie leuchteten wie pures Gold. Die Pupillen hatten sich verändert, sie waren zu goldenen Platten geworden, die ihn blenden und zugleich seine Seele verdammen wollten. Es war nicht mehr seine Tochter.
    Amelia war zu einem Wesen des Götzen geworden, und er hob die Arme an, um damit seine Augen zu schützen.
    Ihr Lachen drang ihm entgegen. »Wehrst du dich gegen die Tatsachen?« hörte er sie sprechen.
    »Bitte, du… du…?«
    »Du glaubst es noch immer nicht, wie?«
    »Nein, ich kann es nicht fassen. Es ist für mich unmöglich. Ich bekomme es nicht mehr zusammen. Ich bin… ich bin… einfach überfordert. Das kann nicht stimmen. Mein Gott!«
    »Hör auf damit, er wird dir nicht helfen, Bentini.« Sie sprach ihn mit seinem Namen an, das Wort Vater wollte nicht mehr über ihre Lippen dringen. »Nichts ist so, wie es einmal war, das mußt auch du allmählich einsehen. Nichts…«
    »Komm zurück!« flüsterte er. »Bitte… ich bitte dich. Komm zurück auf den rechten Weg.«
    »Dort befinde ich mich. Ich stehe auf dem richtigen Weg, und ich werde ihn weitergehen – bis zu meinem Ende. Ich habe den besten Beschützer, den man sich vorstellen kann…«
    »Baal ist ein widerlicher Götze!«
    »Er hat Macht!«
    »Er ist die Verdammnis, er ist der Tod, und er ist das Ende aller Hoffnung!«
    »Für dich!«
    »Für die Menschheit, Amelia!« Bentini hob seine Arme und ließ die flachen Hände auf die Oberschenkel klatschen. »Baal kann nicht gewinnen, denn Baal hat noch nie gewonnen, wenn du ehrlich bist. Nein, es ist nicht möglich…«
    »Sie haben getanzt. Sie haben damals verloren, aber sie haben ihn nicht vernichten können.«
    Bentini wußte nicht, welche Argumente er noch vorbringen sollte. Er war immerhin in der Lage, seinen Kopf anzuheben und seine Tochter anzuschauen, doch in ihrem Gesicht sah er nicht den Hauch eines Gefühls, das sie ihm entgegengebracht hätte.
    Sie waren sich fremd, und sie waren Feinde…
    »Ich weiß, woran du denkst«, sagte sie mit lässig klingender Stimme.
    »Du überlegst bestimmt, wie es jetzt weitergehen soll. Da ist die Weiße Macht auf der einen Seite, zu der du dich hingezogen fühlst. Sie hat dir eine Heimat gegeben, du bist weit nach oben gerutscht. Ihr habt euch vorgenommen, gegen das Urböse zu kämpfen, das noch immer vorhanden ist, denn auch ich weiß von den Kreaturen der Finsternis, die aus einer Zeit stammen, als es noch keine Menschen gab. Um sie zu stoppen, müßt ihr die mächtigste Waffe in euren Besitz bringen, die es gibt, die Bundeslade, die damals von Moses vom Berge Sinai geholt worden war, während sein Volk um den Götzen Baal tanzte.«
    »Da hast du recht.«
    »Aber ihr werdet sie nicht finden.«
    »Daran glaubst du, Amelia. Aber du hast sie ebenfalls nicht finden und zerstören können.«
    »Wir schirmen sie ab.«
    »Ohne zu wissen, wo sie sich befindet? Das kann ich dir einfach nicht glauben.«
    Die Frau lachte scharf. »Woher willst du denn wissen, daß wir ihr Versteck nicht kennen?«
    »Da hast du recht.«
    »Wir sind auf der Hut.

Weitere Kostenlose Bücher