Die weiße Mafia: Wie Ärzte und die Pharmaindustrie unsere Gesundheit aufs Spiel setzen (German Edition)
ich schon erwähnt, dass die großen Pharmafirmen mittlerweile doppelt so viel Geld für diese »Marketingmaßnahmen« aufwenden als für die Forschung und Entwicklung?
Ich glaube dennoch, dass die krassesten Auswüchse dieser Nonsensmedizin mittelfristig verschwinden werden. Die Aufmerksamkeit gegenüber diesem Missbrauch nimmt zu, Berichte darüber in den Medien werden häufiger. Und wenn schon der Präsident der Chirurgischen Fachgesellschaft DGCH öffentlich vor allein wirtschaftlich motivierten Eingriffen warnt, zeigt das, dass es auch innerhalb der medizinischen Selbstverwaltung ein aufkeimendes Bewusstsein für die Widerwärtigkeit dieses Treibens gibt.
Grippe: die geniale Krankheit
Bei der Grippeimpfung – fürchte ich – wird es lange dauern, bis sich die Erkenntnis durchsetzt, dass es sich hier um eine überflüssige Maßnahme handelt. Nur wenige große Firmen stellen die Vakzine her und beliefern damit die ganze Welt. In ihre PR-Maschinerie sind scheinbar unabhängige Institute und Institutionen bis hinauf zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingespannt. Wussten Sie, dass die WHO – also das Gremium, das weltweit bindende Empfehlungen zum Einsatz von Impfstoffen gibt – überwiegend von der Pharmaindustrie finanziert wird?
Es ist erst wenige Jahre her, da erhielt der Chef der in Deutschland für die Impfempfehlungen maßgeblichen Ständigen Impfkommission (StIKO), Prof. Heinz-Josef Schmitt, vom Impfstoffhersteller Sanofi Pasteur MSD einen Preis von 10 000 Euro für sein vorbildliches Engagement zur »Förderung des Impfgedankens«. Das hatte mehr als nur »ein Gschmäckle«. Kurz zuvor hatte der StIKO-Vorsitzende in einer vielfach kritisch kommentierten Hauruckaktion den teuren und umstrittenen Papillom-Impfstoff gegen Gebärmutterkrebs von ebendieser Firma Sanofi Pasteur MSD in den Impfkalender aufgenommen!
Dass die Firma dem StIKO-Mann das Geld überhaupt anbietet! Dass der StIKO-Mann dieses Geld auch noch annimmt! Die Teilnehmer in diesem »Spiel« haben ganz offensichtlich jede Scham verloren. Der Herausgeber des pharmakritischen Informationsdienstes arznei-telegramm , der Arzt und Apotheker Wolfgang Becker-Brüser, sagte damals in der Süddeutschen Zeitung : »Jeder Lehrer, dem man ein Buch schenkt, zuckt zusammen, weil er Angst hat, es könnte als Bestechung ausgelegt werden.« Die StIKO habe da überhaupt kein Unrechtsbewusstsein: »Es ist unfassbar, dass eine öffentlich besetzte Kommission Geld von Firmen annimmt, über deren Produkte sie entscheidet.« 48 Der StIKO-Präsident Schmitt wechselte kurze Zeit später zum Impfstoffhersteller Novartis, einem der Big Player in diesem Business, dessen Produkte Schmitt zuvor ganz neutral bewertet haben soll.
Wieder: der Bock als Gärtner
Aber wir wollten ja die Grippeimpfung näher betrachten. Die journalistische Recherche auf diesem Gebiet ist besonders nervenzehrend. Gerade weil es auch hier eine so enge Verzahnung der Industrie mit den Institutionellen gibt, ist es schwer, an neutrale Informationen zu gelangen. So wurde beispielsweise im Robert-Koch-Institut – in Deutschland die Behörde für Infektionskrankheiten – die »Arbeitsgruppe Influenza« (AGI) über lange Jahre zu hundert Prozent von der Industrie finanziert. Die wesentliche Aufgabe der AGI besteht im Erstellen einer Karte von Deutschland, auf der die angeblich so bedrohlich aufziehende Grippewelle wie auf einer animierten Wetterkarte betrachtet werden kann. Gelb und signalrot leuchten Gebiete mit »deutlich erhöhter« oder »stark erhöhter« Krankheitsgefahr. Eine Karte, die jedes Jahr im Herbst wieder im deutschen Fernsehen auftaucht, wenn für die Grippeimpfung Werbung gemacht wird. Auch ich habe sie – vor vielen Jahren als Anfänger – schon eingesetzt. Asche auf mein Haupt.
Es ist ein Unding! In der öffentlichen Behörde sitzt eine Gruppe, die die Öffentlichkeit darüber informiert, wie gefährlich die kommende Grippewelle sein wird. Diese Gruppe wird bezahlt von den Herstellern der Impfstoffe gegen diese Grippe! Wieder das Prinzip: Bock zum Gärtner gemacht. Das Ganze wird der Öffentlichkeit dann auch noch als gelungene »Public-private-Partnership« verkauft. 49 Erst im Jahr 2010 hat das RKI auf die öffentliche Kritik reagiert und die Finanzierung der Gruppe ganz auf öffentliche Mittel umgestellt.
Schreckgespenst: die Spanische Grippe
Ebenfalls zu den Drohkulissen, die in den von institutionellen Stellen verbreiteten »Informationsmaterialien« immer wieder
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