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Die Weisse Massai

Die Weisse Massai

Titel: Die Weisse Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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Landrover, ist viel zu teuer, und ich verliere wieder jede Hoffnung. Dann erzählt er von einem fünf Jahre alten Datsun mit Doppelkabine, der für etwa 14.000 Franken zu haben wäre. Auch das übersteigt bei weitem meine Möglichkeit. Zudem weiß ich nicht einmal, wie dieses Fahrzeug aussieht. Immer wieder erklärt er mir, wie schwierig es sei, einen Wagen zu finden. Dennoch verlassen wir ihn wieder.
    Als wir auf der Straße sind, kommt er uns nach, wir sollten doch morgen noch einmal vorbeischauen, er werde uns diesen Wagen unverbindlich zeigen. Wir verabreden uns, obwohl ich nicht bereit bin, so viel Geld auszugeben.
    Wieder müssen wir den Rest des Tages mit Abwarten verbringen. Ich kaufe weitere Windeln, da schon alle gebraucht sind. Mittlerweile stapeln sich die schmutzigen Stoffwindeln im Hotelzimmer, was nicht gerade zur Luftverbesserung beiträgt.
    Noch einmal gehen wir zum Inder, obwohl ich keine Kaufabsichten habe. Freudig begrüßt er uns und zeigt uns den Datsun. Auf Anhieb bin ich bereit, ihn, wenn es irgendwie geht, zu kaufen. Er sieht gepflegt und komfortabel aus. Der Inder bietet mir eine Probefahrt an, die ich aber entsetzt ablehne, da ich bei dreispurigem Linksverkehr sicher die Übersicht verliere. So starten wir lediglich den Motor. Alle sind begeistert von dem Fahrzeug, nur habe ich noch Bedenken wegen des Preises. Wir begeben uns in sein Büro. Als ich ihm von meinem Landrover in Maralal erzähle, ist er bereit, mir diesen für 2.000 Franken abzukaufen, was ein gutes Geschäft ist. Ich zögere trotzdem, 12.000 Franken herzugeben, denn das ist unser ganzes Geld, und wir müssen ja wieder nach Hause. Das Ganze will nochmal überlegt sein, als er anbietet, mir einen Chauffeur mitzugeben, der uns nach Maralal fährt und unseren Landrover von dort mitnimmt. Ich müsse ihm jetzt 10.000 Franken bezahlen, das restliche Geld solle ich dem Chauffeur als Scheck mitgeben. Nun bin ich wirklich überrascht über sein Vertrauen und das großzügige Angebot, denn Maralal ist immerhin etwa 450 Kilometer entfernt.
    Kurz entschlossen nehme ich das Angebot an, da damit auch die Fahrt durch Nairobi geklärt ist. Mein Mann und die Burschen strahlen, als sie hören, daß ich den Wagen kaufen will. Ich bezahle, und wir machen einen richtigen Vertrag. Der Inder bemerkt, daß wir sehr mutig seien, mit so viel Bargeld durch Nairobi zu fahren. Morgen abend habe er den Wagen samt Logbuch bereit, denn er muß noch auf meinen Namen umgeschrieben werden. Das bedeutet zwei weitere Nächte in Nairobi! Aber der Gedanke an den schönen Wagen läßt mich nicht verzweifeln. Wir haben es geschafft und werden mit einem fabelhaften Auto heimkehren.
    Wie abgemacht erscheint der Chauffeur mit dem Wagen am zweiten Tag in der Früh bei unserem Lodging. Ich lasse mir die Papiere zeigen, in denen nun tatsächlich mein Name steht. Wir laden unser Gepäck ein, darunter etliche Kilo ungewaschener Windeln. Wie Könige fühlen wir uns in dem ruhigen, schönen Wagen mit Chauffeur. Sogar Napirai scheint nun am Autofahren Gefallen zu finden. Gegen Abend sind wir in Maralal. Der Chauffeur staunt nicht schlecht, wo er sich befindet. Auch fällt es natürlich in Maralal sofort auf, daß ein neues Fahrzeug angekommen ist. Wir parken im Lodging direkt hinter dem Landrover. Dem Chauffeur, der auch Mechaniker ist, erkläre ich die Probleme des Wagens. »It’s okay«, antwortet er und geht schlafen. Am nächsten Tag gebe ich ihm den Scheck, und er verläßt uns.
    Noch einmal übernachten wir in Maralal und schauen bei Sophia vorbei. Ihr und ihrer Tochter Anika geht es gut. Sie hat sich gewundert, daß sie mich nie mehr gesehen hat. Als ich ihr von meiner Hepatitis erzähle, ist sie geschockt. Wir tauschen noch kurz die letzten Ereignisse aus. Dann brechen wir auf, während ich, mit einem Blick auf ihre Katze mit drei Jungen, erwähne, eines solle sie für mich reservieren.
    Wir fahren über Baragoi und erreichen Barsaloi fast eine Stunde früher als mit dem alten Landrover. Mama strahlt, als sie uns wiedersieht, denn sie hatte sich schon große Sorgen gemacht. Sie wußte ja nicht, daß wir in Nairobi waren. Kaum angekommen, stehen schon die ersten Bewunderer um unseren Wagen herum. An meine Mutter habe ich in Maralal geschrieben und sie gebeten, mir von meinem Schweizer Konto Geld zu überweisen.
    Nach dem Chai gehen wir in unser Haus hinunter. Am Nachmittag besuche ich Pater Giuliani und erzähle stolz von meinem neuen Wagen. Er gratuliert mir zu dem

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