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Die Weisse Massai

Die Weisse Massai

Titel: Die Weisse Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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Mzungus, die ein Fahrzeug haben.
    Tatsächlich treffe ich auf ein junges englisches Paar, dem ich mein Problem schildere. Der Mann packt einen Werkzeugkasten und untersucht mein Auto. Schnell stellt er fest, daß die Batterie völlig leer ist. Er probiert einiges, doch ohne Erfolg. Als ich erkläre, daß ich heute noch nach Barsaloi muß, da ich ein Baby zu Hause habe, bietet er mir an, mir die Batterie aus seinem Wagen zu leihen. Da sie aber in zwei Tagen nach Nairobi aufbrechen wollen, muß ich versprechen, sie bis dahin zurückzubringen. Beeindruckt von diesem Vertrauen versichere ich, rechtzeitig zurückzukommen. Meine defekte Batterie lasse ich da.
    Zuhause erzähle ich meinem Mann, was vorgefallen ist, da er wieder mißtrauisch nachfragt, warum ich so lange weg war. Natürlich bin ich auch sehr betrübt, weil schon wieder eine Ausgabe fällig ist und unser erwirtschaftetes Geld ständig im Auto verschwindet. Als nächstes brauche ich dringend vier neue Reifen. Es ist zum Verzweifeln, wir kommen so auf keinen grünen Zweig, und mir graut davor, morgen schon wieder nach Maralal zu fahren.
    Da kommt mir ein glücklicher Zufall zu Hilfe, denn ein Wagen der Bauarbeiter fährt hinunter, um Lebensmittel und Bier zu holen. Ich bitte Lketinga, mitzufahren und die Batterie mitzunehmen. In Maralal soll er eine neue besorgen und mit dem öffentlichen Matatu nach Baragoi zu den Engländern fahren. Sie werden ihn sicherlich bis Barsaloi zurückbringen.
    Eindringlich erkläre ich ihm, wie wichtig es ist, daß diese Leute morgen ihre Batterie zurückbekommen. Er versichert mir, daß das kein Problem sei, und fährt im Landrover der Arbeiter durch den Urwald nach Maralal mit. Ich bin beunruhigt, ob alles klappt, aber er hat es mir fest versprochen und war auch richtig stolz, daß er etwas Wichtiges allein erledigen soll. Er muß einmal übernachten und frühmorgens das einzige Matatu nach Baragoi nehmen.
    Ich bin zu Hause und später im Shop, um James beim Verkauf des Zuckers zu helfen. Jeden Moment erwarten wir Lketinga zurück. Doch es wird neun Uhr abends, ehe wir in der Ferne endlich Licht entdecken. Beruhigt koche ich Chai, damit er gleich etwas zu trinken bekommt. Nach einer weiteren halben Stunde hält der Landrover der Engländer unten bei unserem Shop. Ich eile zu ihnen und frage erstaunt, wo mein Mann sei. Der junge Mann sieht mich verärgert an und meint, er wisse nicht, wer mein Mann sei, doch er wolle seine Batterie haben, denn sie müssen heute noch auf den Weg nach Nairobi, morgen abend geht ihr Flug nach England. Mir wird ganz elend, und ich schäme mich zutiefst, daß mein Versprechen nicht eingehalten wurde.
    Es ist mir sehr unangenehm, ihnen mitteilen zu müssen, daß die Batterie mit meinem Mann unterwegs sei und er heute eigentlich in Baragoi bei ihnen vorbeikommen sollte. Der Engländer regt sich natürlich auf. Jetzt hat er unsere alte Batterie eingesetzt, doch diese funktioniert nur solange, bis sie erneut leer ist, denn sie lädt sich nicht mehr auf. Ich bin verzweifelt und wütend auf Lketinga. Das Matatu sei wohl gekommen, aber kein Krieger sei dabei gewesen. Es ist mittlerweile halb zehn, und ich biete ihnen Tee an, um gemeinsam zu überlegen, was zu tun ist.
    Während wir den Tee trinken, höre ich das Motorengeräusch eines Lasters. Er hält auf der Höhe unseres Hauses. Gleich darauf kommt Lketinga daher. Keuchend stellt er die beiden schweren Stromspeicher auf den Boden. Ich fahre ihn an, wo er so lange war, diese Leute wollten schon längst weiterfahren. Mißmutig wechselt der Engländer die Batterien, und kurz darauf sind sie weg. Ich bin zornig, weil ich mich von Lketinga im Stich gelassen fühle. Er behauptet, das Matatu verpaßt zu haben, doch ich rieche eine Alkoholfahne. Geld hat er auch keines mehr, im Gegenteil, er braucht noch 150 Franken, um den Fahrer des Lastwagens zu bezahlen. Mir verschlägt es fast die Sprache über soviel Rücksichtslosigkeit. Die Batterie hat bereits 350 Franken gekostet, und jetzt das noch dazu, nur weil er in den Bars Bier getrunken hat und deswegen den billigen, öffentlichen Bus verpaßte. Das bedeutet, der gesamte Gewinn dieses und des nächsten Monats ist schon wieder weg.
    Grimmig gehe ich ins Bett. Zu allem Ärger und Frust ist mein Mann entschlossen, mit mir zu schlafen. Als ich ihm klarmache, daß ich heute nicht einmal den Versuch gestatte, regt er sich wieder furchtbar auf. Es ist mittlerweile fast Mitternacht, und außer unserem lauten Wortgefecht

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