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Die Weisse Massai

Die Weisse Massai

Titel: Die Weisse Massai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinne Hofmann
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und gar schlammig. Er fuhr alles im zweiten Gang und mußte ab und zu den abgestorbenen Motor wieder anlassen, aber sonst »hakuna matata, no problem«.
    Wir erreichen Maralal und beziehen unser Lodging. Alle drei sitzen auf dem einen Bett und ich ihnen gegenüber. Lketinga will natürlich wissen, was ich mitgebracht habe, und auch die Krieger schauen erwartungsvoll. Ich öffne die Taschen und hole zuerst die Decken heraus. Beim Anblick der weichen, knallroten Decke strahlt Lketinga, ich habe es voll getroffen. Die gestreifte will er gleich seinem Freund geben, doch da protestiere ich, weil ich sie selber in der Manyatta haben möchte, die kenianischen kratzen. Ich habe Lketinga ja noch drei Kanga-Tücher genäht, und die kann er meinetwegen verschenken, weil die anderen so große Augen machen. Beim Radio-Kassettengerät mit den Stimmen meiner Familie ist Lketinga wirklich platt, vor allem als er Eric und Jelly wiedererkennt. Seine Freude ist grenzenlos, und ich freue mich mit, weil ich so viel Staunen und ehrliche Freude über normale europäische Dinge bisher nicht erlebt habe. Mein Darling wühlt in der Reisetasche, um zu schauen, was noch alles kommt. Als er die Kuhglocke, das Hochzeitsgeschenk meiner Mutter, entdeckt, ist er begeistert. Nun werden auch die zwei anderen munter, und jeder schüttelt an der Glocke, die hier, so scheint es mir, viel lauter und schöner klingt. Die beiden wollen auch so eine, doch ich habe nur diese, und so gebe ich ihnen zwei kleine Ziegenglöckchen, über die sie sich auch freuen. Als ich erkläre, das sei alles, räumt mein Darling trotzdem weiter aus und staunt über meine Puddingbeutel und die Medikamente.
    Jetzt endlich versuchen wir, einander zu erzählen. Zuhause sei alles gut, da der Regen gekommen sei, doch gebe es viele Moskitos. Saguna, Mamas Mädchen, sei krank und esse nichts mehr, seit ich weg bin. Ach, ich freue mich so, morgen nach Hause zu fahren.
    Erstmal gehen wir alle zum Essen, natürlich wieder zähes Fleisch, Brotfladen sowie eine Art Blattspinat, und nach kurzer Zeit liegen Knochen auf dem Boden verstreut. Die Welt sieht wieder ganz anders aus als noch vor drei Tagen, hier fühle ich mich wohl. Spät abends gehen die zwei, und wir sind endlich allein im Lodging. Durch den ständigen Regen ist es kalt in Maralal, und das Duschen im Freien kann ich vergessen. Lketinga besorgt mir ein großes Waschbecken mit heißem Wasser, so kann ich mich wenigstens im Zimmer waschen. Ich bin glücklich, wieder so nahe bei meinem Darling zu sein. Schlafen kann ich jedoch fast nicht, das Bett ist so schmal und durchhängend, daß ich mich erst wieder daran gewöhnen muß.
    Am frühen Morgen gehen wir zuerst ins Office, ob sich schon etwas in Hinblick auf Lketingas Identitätskarte ergeben hat. Leider nein! Weil wir die Nummer nicht angeben können, verzögere sich alles, meint der Beamte. Diese Nachricht entmutigt mich sehr, da ich bei meiner Einreise nur ein Visum für zwei Monaten erhalten habe. Wie ich unter diesen Umständen in so kurzer Zeit verheiratet sein soll, ist mir schleierhaft.
    Wir beschließen, erstmal nach Hause zu fahren. Wegen der Nässe können wir die Regenwaldstraße nicht benutzen und müssen den Umweg fahren. Diese Straße hat sich schwer verändert. Überall liegen große Steine und Äste, oder größere Gräben queren den Weg. Dennoch kommen wir gut voran. Die Halbwüste blüht, und stellenweise ist sogar Gras gewachsen. Unglaublich schnell geht das hier. Ab und zu grasen Zebras friedlich, oder Straußenfamilien fliehen in großem Tempo vor dem Motorenlärm. Wir müssen einen kleineren und kurz darauf auch den größeren Fluß durchqueren. Beide führen Wasser, aber Gott sei Dank kommen wir mit Hilfe des Vierrads durch, ohne im Treibsand steckenzubleiben.
    Wir sind noch gut eine Stunde von Barsaloi entfernt, als ich ein leises Zischen vernehme, und kurz darauf steht der Wagen schief. Ich schaue nach, ein Platten! Zuerst müssen wir alles ausladen, um an das Reserverad zu gelangen, dann krieche ich unter das völlig verdreckte Auto, um den Wagenheber zu plazieren. Lketinga hilft, und nach einer halben Stunde haben wir es geschafft, es geht weiter. Endlich erreichen wir die Manyattas.
    Mama steht lachend vor dem Häuschen. Saguna fliegt mir in die Arme. Es ist ein herzliches Wiedersehen, und sogar der Mama drücke ich einen Kuß auf die Wange. Wir schleppen alles in die Manyatta, die dadurch fast voll ist. Mama kocht Chai, und ich gebe ihr und Saguna die

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