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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Kochar. »Menschen werden sterben.«
    Meist war es Dummheit, wodurch Menschen starben, grübelte Cerryl, aber es waren nicht immer die Dummen, die es traf.
    Die hohen Herbstwolken verzogen sich langsam und der Südwind frischte auf; es wehte eine heiße, trockene Brise, die zusammen mit der stärker werdenden Sonne die granitenen Pflastersteine erwärmte.
    Cerryl sah sich den menschenleeren Hügelgrat an und fragte sich, wie bald er wohl übersät sein würde von Soldaten und Pferden. Er spürte den Schweiß, der sich mit fortschreitender Tageszeit unter seiner Tunika sammelte.
    Jeslek blieb stehen und winkte. »Klybel sagt, die Galler werden über den Grat reiten. Wir werden von dieser Anhöhe aus Feuerblitze auf sie werfen. Fydel – Ihr und die Schüler werdet Euch weiter ostwärts postieren, bei den niedrigen Büschen dort, nur für den Fall, dass sie versuchen sollten, die Straße zu nehmen. Wenn sie das tun, seht zu, dass Ihr mit dem ersten Feuerstoß das führende Pferd erwischt. Das wird die Truppe aufhalten und selbst ein Magierschüler sollte in der Lage sein, Chaos-Feuer auf einen Soldaten zu schleudern, der nicht ausweichen kann.« Der Obermagier ging zu Anya; die zwei setzten sich auf die Straßenmauer und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen.
    »Hier entlang. Dort ist es jedenfalls schattig.« Fydel zuckte mit den Schultern.
    Die drei sahen sich an, dann folgten sie dem langbärtigen, breitschultrigen Magier über die weißen Granitpflastersteine nach Osten, bis sie im Schatten des Felsvorsprungs standen.
    »Nun …«, begann Fydel, »Jeslek und Anya werden wahrscheinlich mit Chaos-Feuer gegen die gallische Haupttruppe vorgehen. Keiner von euch ist so stark wie die beiden. Also müsst ihr den Kampf beobachten und eure Feuerstöße auf einzelne Soldaten werfen, die euch oder sie bedrohen oder die die Stellungen unserer Lanzenreiter angreifen wollen.«
    Das leuchtete Cerryl ein.
    »Mehr könnt ihr nicht tun.« Der Magier nickte. »Ihr wartet hier. Ich werde noch einmal ins Glas schauen, um festzustellen, wo sich die Galler befinden.« Er drehte sich um und ging die Straße hinunter.
    Klybel ritt an Fydel und an den Magierschülern vorbei nach Osten, wo die Lanzenreiter auf ihn warteten. Einige saßen auf ihren Rössern, andere bereiteten ihre Waffen oder Pferde oder beides vor.
    Cerryl bot seine Wasserflasche Lyasa an.
    »Danke.« Sie trank, dann schaute sie nach Süden. »Ich glaube nicht, dass wir unmittelbar in den Kampf verwickelt werden.«
    »Ich hoffe es«, sagte Kochar.
    Lyasa und Cerryl sahen ihn an.
    »Aber wir können dem nicht entrinnen, nicht wahr?«
    »Weder der Präfekt noch der Obermagier werden nachgeben«, meinte Lyasa.
    Cerryl nahm noch einen Schluck aus der Flasche, dann spähte er wieder nach Osten, wo drei Lanzenreiter die Pferde der Magierschüler festgebunden hatten und auf sie aufpassten. Sein Brauner tänzelte nervös herum und warf den Kopf zurück, als wollte er die Unzufriedenheit mit seiner Lage kundtun. Cerryl konnte den unausgesprochenen Gefühlen des Wallachs nur zustimmen.
    Die gallische Streitmacht tauchte am Vormittag auf, die ersten Reiter trugen purpurne Flaggen und alle Soldaten waren mit glänzenden, ovalen Eisenschilden bewaffnet, die im Sonnenlicht schimmerten. Schwere Schilde, vermutete Cerryl, der sich an seine eigenen Versuche erinnerte, Waffen zu tragen. Neben den Schilden führte jeder Reiter eine Lanze mit Eisenspitze im Köcher mit sich.
    Wieder löste sich ein Soldat aus der Gruppe, der unter der blau gemusterten Flagge des Boten ritt. Das Fähnlein flatterte im heißen Wind, der über den Grat und die Straße wehte, jedoch das kniehohe, bereits braun werdende Gras nicht zu bewegen vermochte.
    Jeslek stieg auf sein nicht ganz weißes Pferd und ritt mit einer Eskorte von zehn Lanzenreitern auf den Grat. Dort stieg er ab und wartete auf den Boten.
    Der Bote neigte den Kopf. »Ich überbringe Euch die Worte des Präfekten unter der Flagge des Waffenstillstands.«
    »Wir werden Eure Nachricht unter der Flagge des Waffenstillstands vernehmen.« Jeslek wartete, sein weißes Haar glänzte nun beinahe wieder silbern im hellen Sonnenlicht.
    »Ihr habt das Straßenrecht verletzt und die Länder von Gallos entweiht. Ihr habt sie zurückzuverwandeln in das Grasland, das sie einst waren, und dem Präfekten dreitausend Goldstücke als Entschädigung dafür zu entrichten.«
    Jeslek zog die Augenbrauen hoch. »Euer Präfekt hat eine ziemlich hohe Meinung vom Wert

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