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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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grimmige Gesichter.
    »Das gefällt mir nicht«, murmelte Lyasa.
    Cerryl fühlte ebenso. »Gallische Soldaten, was glaubst du?«
    »Er versucht sie gerade mit dem Glas aufzuspüren«, wusste Kochar zu berichten.
    »Ich kann es kaum erwarten«, schnaubte Lyasa.
    Cerryl beschloss für sich, dass er lieber abwartete.
    »Klybel!«, rief Jeslek.
    Anya winkte den Magierschülern, sie sollten sich zu ihnen gesellen.
    »Hab ich es euch nicht gesagt«, murmelte Lyasa, als die drei zu den anderen Magiern gingen.
    Klybel ritt an ihnen vorbei und brachte sein Pferd vor Jeslek zum Stehen.
    »Die Galler reiten wieder westwärts«, verkündete Jeslek, noch bevor die jungen Magier die Gruppe erreicht hatten. »In unsere Richtung. Sie sind noch gut fünf Meilen von hier entfernt, etwa eine Meile südlich der Straße auf einem älteren Pfad.«
    »Wie viele Lanzenreiter sind dabei?«, fragte Klybel.
    Jeslek sah Fydel an.
    »Ich würde sagen, zwanzig Züge, in etwa.«
    »Zwanzig Züge gallische Lanzenreiter«, wiederholte Klybel nachdenklich. »Wir verfügen nicht einmal über vier Züge.«
    »Könnt Ihr Eure Soldaten so aufmarschieren lassen, dass alle Galler an einem Ort zusammengetrieben werden? Oder fast alle?«, fragte Jeslek, während er sich den Nacken mit der linken Hand massierte.
    »Wir müssen lediglich unsere Truppen auf der Großen Weißen Straße belassen – dort wo die Hügelkette die Straße schneidet. Den Grat müssen sie überqueren. Sie werden die Straße nicht nehmen, weil sie zu schmal ist, und Ihr Magier könnt sie einen nach dem anderen vernichten.«
    »Sehr gut.«
    »Wenn Ihr allerdings nicht in der Lage seid, sie aufzuhalten«, fügte Klybel hinzu, »werden wir alle sterben.«
    »Wir werden mehr tun, als sie nur aufzuhalten.« Jeslek lächelte und zeigte dabei seine gelben Zähne. »Ihr müsst Eure Lanzenkämpfer auf dem Hügel vor der Straßenmauer aufstellen, damit wir genügend Zeit haben, unsere Chaos-Feuer auf die Galler zu werfen, wenn sie vorstoßen.«
    »So wird es geschehen.« Klybel neigte den Kopf. »Mit Eurer Erlaubnis werde ich jeweils eine Kompanie im Osten und im Westen der Straße postieren. Das sollte ausreichen, um die Flanken zu schützen, zumindest bis Eure Magier eingreifen können.«
    »Wie Ihr es für richtig befindet, Hauptmann. Wir werden uns darauf einstellen.«
    Klybel nahm sein Pferd herum und ritt nach Osten, wo der Großteil der Weißen Lanzenreiter das Lager an einer geschützten Stelle neben der Straße unter einem Felsvorsprung errichtet hatte.
    »Wieder liegt ein arbeitsreicher Tag vor uns.« Jeslek streckte sich und warf einen Blick zu Anya, dann zu Fydel. »Die Galler werden angreifen. Eine große Dummheit … aber sie werden angreifen.«
    »Seid Ihr überzeugt davon?« Fydel schüttelte den Kopf und blickte zu den Hügeln im Süden der Großen Straße, die noch nicht zu Bergen erhoben worden waren – im Gegensatz zu jenen im Osten und Norden.
    »Sie haben gestern nur nach einem Grund gesucht, um anzugreifen. Nun, da sie wissen, dass wir die Berge geschaffen haben, haben sie ihren Grund.«
    »Aber … Ihr habt Berge wachsen lassen! Sie sollten doch darüber nachdenken …«
    »Es ist schon viele Jahre her, dass die Gilde ihre wahre Macht gezeigt hat. Ein einziger, alternder Magier in Fenard kann diese Macht nicht unter Beweis stellen.« Jeslek zuckte mit den Schultern. »Sie werden zuerst etwas Unmögliches verlangen – zum Beispiel, dass wir das Land zurückverwandeln. Dann werden sie uns drohen und schließlich angreifen.«
    »Aber warum?«
    »Weil man es ihnen befohlen hat. Genug der Fragen.« Jeslek zeigte auf die Hügelkette, die sich mit der Großen Weißen Straße kreuzte. »Wir fangen an. Lasst Eure Pferde stehen.«
    Cerryl nahm noch einen letzten Schluck Wasser und ging hinter Fydel her, der sein Spähglas in einem Kästchen bei sich trug. Lyasa und Kochar flankierten Cerryl, keiner der drei Schüler sprach ein Wort.
    »Warum sollte man ihnen befohlen haben, uns anzugreifen?«, fragte Fydel leise und sah dabei Anya an.
    »Es stimmt schon, was Jeslek sagt.« Anya flüsterte ebenfalls, doch laut genug, sodass der Obermagier sie hören konnte. »Fairhaven hat nicht genügend Macht gezeigt in den letzten Jahren und jetzt geht der Präfekt davon aus, dass diese Macht gar nicht existiert.«
    Lyasa klopfte Cerryl auf die Schulter, und als er sich ihr zuwandte, rollte sie die Augen. Cerryl erwiderte ihre Geste mit einem spöttischen Grinsen.
    »Sie sind dumm«, murrte

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