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Die Weiße Ordnung

Titel: Die Weiße Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Name?«
    »Cerryl.« Cerryl wusste genau, dass niemand in Fenard seinen Namen kannte, deshalb gab es auch keinen Grund zu lügen. »Danke. Ich muss weiter.« Er stieg rasch in den Sattel.
    »Und vergesst nicht …«
    »Das werde ich nicht, Ser.« Cerryls Knie zitterten und er hoffte, der Küfer würde es nicht bemerken, genauso wenig wie seine roten, verbrannten Hände. »Bestimmt nicht.«
    Er lenkte den Wallach langsam durch die Seitenstraße und dann um den Platz, in der Hoffnung, dass er sich nicht verirrte. Schließlich fand er die Hauptstraße wieder. Sie füllte sich bereits mit Wagen und Karren, die Fenard verließen, also ritt Cerryl langsam hinter einem Karren mit zumeist leeren Körben her, nur einer enthielt noch etwas Mais.
    Seine Beine schmerzten höllisch; er sah noch immer verschwommen und in seinem Kopf pochte es. Das Brennen auf den Handflächen wurde immer schlimmer, sie fühlten sich heiß an und als wären sie mit blauen Flecken übersät. Doch wenn er versuchte, schneller zu reiten, würde das nur die Aufmerksamkeit auf ihn lenken, und das war das Letzte, was er gebrauchen konnte.
    Als er sich den Stadttoren näherte, überlegte er, ob er den Lichtschild wieder um sich legen und sich durch das Tor stehlen sollte. Er schüttelte den Kopf. Das würde ihn nur noch mehr Zeit kosten, denn je eher er die Stadt verließ, desto besser für ihn. Falls die Wachen ihn irgendwie behinderten … dann würde er das Notwendige unternehmen. So wie die ganze Zeit schon … ganz gleich, was mit den anderen geschah …
    Er schluckte und ritt weiter.
    Der Wächter winkte den Maiskarren samt Kutscher durch, dann wandte er sich träge an Cerryl. »Wohin, Bursche?«
    »Tellura … dann vielleicht nach Quessa, hängt ab von …«
    »Geh nur … dort bist du besser aufgehoben als hier.« Der gelangweilt aussehende Wachmann winkte Cerryl durch.
    War das schon alles gewesen? Hatte er nun wirklich Aussicht, nach Fairhaven und zu Leyladin zurückzukehren? Lag ihr überhaupt etwas daran?
    Erst als Cerryl die Sumpffelder und die Brücke hinter sich gelassen hatte, sah er sich um. Die Tore standen weiterhin offen, fast konnte man meinen, der Stadt wäre der Tod ihres Präfekten gleichgültig.
    Sein Kopf fühlte sich zwar an, als hätte man mit Dylerts größtem Sägeblatt mitten durch gesägt, aber Cerryl ritt so lange weiter, bis die Sonne hinter den Hügeln im Westen verschwunden war und das Brummen der Insekten wie auch das Flüstern des Windes in seinem Rücken lauter wurde; ein Wind, der den Geruch von feuchter Herbsterde und moderndem Gras mit sich führte und die Kälte des bevorstehenden Winters erahnen ließ.

 
CI
     
    C erryl starrte auf die noch immer dampfenden und glühenden Höhen vor ihm – die Hügel, die Jeslek zu Bergen erhoben hatte. Er klopfte dem Braunen auf den Hals und ließ seinen Blick über die menschenleere Große Weiße Straße gleiten.
    Nach mehr als fünf langen Tagen hatte er schließlich die Große Straße erreicht und endlich konnte er die weißen Kleider der Magierschüler wieder tragen. Seine Banditenverkleidung hatte er nicht abgelegt, auch als er schon einen Tag lang auf der Großen Weißen Straße geritten war, und den dunklen Umhang hatte er vorsichtshalber auf die Packtaschen geschnallt – nur für den Fall, dass er gallischen Soldaten begegnen sollte.
    Die Wolken, die langsam aus Nordosten herangetrieben wurden, verdichteten sich und färbten sich allmählich dunkel. Cerryl betrachtete den Himmel und hoffte, dass der Regen erst am Nachmittag einsetzen und nicht zu stark werden würde.
    Seine Hände sahen aus wie große Brandblasen und die Kopfschmerzen waren zwar leichter geworden, jedoch noch nicht ganz verschwunden; der bevorstehende Regen würde sie sicher wieder verschlimmern. Seine Oberschenkel drohten sich erneut zu verkrampfen, ließen sich jedoch noch ein wenig Zeit damit, denn mehr und mehr gewöhnten sie sich ans Reiten. Sein Nacken fühlte sich steif an – wahrscheinlich vom vielen Über-die-Schulter-Blicken, um etwaige Verfolger zu entdecken.
    Du solltest jetzt besser darüber nachdenken, was vor dir liegt …
    Sein Magen knurrte und zwang ihn anzuhalten, um etwas zu sich zu nehmen. Viel hatte sein Proviantsack allerdings nicht mehr zu bieten. In einer kleinen Stadt, durch die er kurz vor dem Erreichen der Großen Straße geritten war, hatte Cerryl den Rest seines Geldes hauptsächlich für Essen ausgegeben. Er hoffte, dass der harte Käse und die Trockenkekse noch bis

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