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Die Weiße Rose

Die Weiße Rose

Titel: Die Weiße Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inge Scholl
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. September 1918 ,
    2 .) die Sophia Magdalena Scholl aus München, geboren in Forchdenberg am 9 . Mai 1921 ,
    3 .) den Christoph Hermann Probst aus Aldrans bei Innsbruck, geboren in Murnau am 6 . November 1919 ,
    zur Zeit in dieser Sache in gerichtlicher Untersuchungshaft, wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung
    hat der Volksgerichtshof, 1 . Senat, auf Grund der Hauptverhandlung vom 22 . Februar 1943 , an welcher teilgenommen haben als Richter:
    Präsident des Volksgerichtshofs Dr. Freisler,
Vorsitzer,
    Landgerichtsdirektor Stier,
    SS -Gruppenführer Breithaupt,
    SA -Gruppenführer Bunge,
    Staatssekretär und SA -Gruppenführer Köglmaier,
als Vertreter des Oberreichsanwalts:
    Reichsanwalt Weyersberg,
    für Recht erkannt:
    Die Angeklagten haben im Kriege in Flugblättern zur Sabotage der Rüstung und zum Sturz der nationalsozialistischen Lebensform unseres Volkes aufgerufen, defaitistische Gedanken propagiert und den Führer aufs gemeinste beschimpft und dadurch den Feind des Reiches begünstigt und unsere Wehrkraft zersetzt.
    Sie werden deshalb mit dem
Tode

bestraft.
    Ihre Bürgerehre haben sie für immer verwirkt.
    Gründe.
    Der Angeklagte Hans Scholl hat seit Frühjahr 1939 Medizin studiert und steht – Dank der Fürsorge der nationalsozialistischen Regierung – im achten Semester! Zwischendurch war er im Frankreichfeldzug in einem Feldlazarett und von Juli bis November 1942 an der Ostfront im Sanitätsdienst tätig.
    Als Student hat er die Pflicht vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit. Als Soldat – er ist als solcher zum Studium kommandiert, hat er eine besondere Treuepflicht zum Führer. Das und die Fürsorge, die gerade ihm das Reich angedeihen ließ, hat ihn nicht gehindert, in der ersten Sommerhälfte 1942 Flugblätter »der weißen Rose« zu verfassen, zu vervielfältigen und zu verbreiten, die defaitistisch Deutschlands Niederlage voraussagen, zum passiven Widerstand, der Sabotage in Rüstungsbetrieben und überhaupt bei jeder Gelegenheit auffordern, um dem deutschen Volk seine nationalsozialistische Lebensart und also auch Regierung zu nehmen.
    Das, weil er sich einbildete, daß nur so das deutsche Volk durch den Krieg durchkommen könne!!
    Von Rußland im November 1942 zurückgekehrt, forderte Scholl seinen Freund, den Mitangeklagten Probst auf, ihm ein Manuskript zu liefern, das dem deutschen Volk die Augen öffne! Einen Flugblattentwurf wie gewünscht lieferte Probst dem Scholl auch tatsächlich Ende Januar 1943 .
    In Gesprächen mit seiner Schwester Sophia Scholl entschlossen sich beide, Flugblattpropaganda im Sinne einer Arbeit gegen den Krieg und für ein Zusammengehen mit den feindlichen Plutokratien gegen den Nationalsozialismus zu treiben. Die beiden Geschwister, die ihre Studentenzimmer bei derselben Vermieterin hatten, verfaßten gemeinsam ein Flugblatt »an alle Deutschen«. In ihm wird Deutschlands Niederlage im Krieg vorausgesagt: der Befreiungskrieg gegen das »nationalsozialistische Untermenschentum« angesagt und werden Forderungen im Sinne liberaler Formaldemokratie aufgestellt. Außerdem verfaßten die Geschwister ein Flugblatt »deutsche Studentinnen und Studenten« (in späteren Auflagen »Kommilitoninnen und Kommilitonen«). Sie sagen der Partei Kampf an, der Tag der Abrechnung sei gekommen, und scheuen sich nicht, ihren Aufruf zum Kampf gegen den Führer und die nationalsozialistische Lebensart unseres Volks mit dem Freiheitskampf gegen Napoleon ( 1813 ) zu vergleichen und auf ihn das Soldatenlied »frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen« anzuwenden!!!
    Die Flugblätter haben die Angeklagten Scholl teilweise mit Hilfe eines Freundes, des Medizinstudenten Schmorell, vervielfältigt und in allseitigem Einvernehmen verbreitet:
    1 . Schmorell fuhr nach Salzburg, Linz, Wien und warf dort 200 , 200 , 1200 adressierte Flugblätter für diese Städte und in Wien außerdem 400 für Frankfurt am Main in Briefkästen;
    2 . Sophia Scholl warf in Augsburg 200 und ein andermal in Stuttgart 600 in Postbriefkästen.
    3 . Nachts streute Hans Scholl zusammen mit Schmorell Tausende in Münchner Straßen aus.
    4 . Am 18 . Februar legten die Geschwister Scholl 1500 – 1800 in der Münchener Universität in Päckchen ab und Sophia Scholl warf einen Haufen vom 2 . Stock in den Lichthof.
    Hans Scholl und Schmorell haben auch am 3 ., 8 . und 15 .  2 .  43 nachts an vielen Stellen Münchens, so vor allem auch an der

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