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Die weiße Schmuggler-Jacht

Die weiße Schmuggler-Jacht

Titel: Die weiße Schmuggler-Jacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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bereits senkrecht im Bett.
Der Schreck hatte ihn hochgeschnellt, jetzt wollte er sich die Brille von der
Nase reißen, aber die lag auf dem Nachttisch.
    Bei Klößchen löste Tims Gebrüll eine
Drehung aus. Doch er rollte zur falschen Seite, plumpste aus dem Bett und
landete unsanft auf dem Teppichboden, wo er bäuchlings liegen blieb.
    „Auuuuuh!“ jammerte er. „Hast du mich
erschreckt! Gibt’s Frühstück? Wie spät ist es eigentlich? Kruzitürken! Was
mache ich hier unten? Wo ist denn mein Bett?“
    Tim fuhr in seine Textilien, band
bereits die Turnschuhe zu. „Zieht euch an! Tempo! Jetzt geht’s aufs Ganze,
denn...“
    Was er erzählte, verscheuchte bei
seinen Freunden die Müdigkeit.
    „Wir müssen sofort handeln“, beschloß
er. „Zuerst nehmen wir uns die Uhls vor. Fertig?“
    Als sie ihr Zimmer verließen, öffnete
sich die Lifttür am Ende des Flurs. Ein Paar trat heraus: Dietmar und Kathrin
Uhl. Die Frau gluckste, als hätte sie einen zündenden Witz gehört. Ihr Mann
grinste und spielte mit dem Zimmerschlüssel.
    Näherkommend blickten sie auf. Im
selben Moment krallten sich Tims Hände in Uhls Jacke. Der Ganove wurde gegen
die Wand gestoßen. Er ächzte. Der Schlüssel fiel zu Boden. Die Frau quiekte,
schlug dann beide Hände vor den Mund und wagte keinen weiteren Ton. Denn
Klößchen hatte sein Messer gezückt. Die Klinge blitzte. Mit grimmigster Miene
schnitt er breite Streifen aus der Luft.
    „Was... was...“, ächzte Uhl.
    „Sie Saukerl!“ zischte Tim ihn an. „Verbrecher!
Heroin-Schmuggler! Ihr seid längst durchschaut. Ja, wir haben das Heroin aus
Ihrem Koffer genommen. Und jetzt haben Sie und Ihre Komplicen Gaby entführt. Wo
ist sie? Raus mit der Sprache! Oder ich haue Sie durch die Wand.“
    „Bist du übergeschnappt?“ keuchte er. „Wir...
wir... wissen von nichts. Was soll der Überfall? Ihr habt also Heroin? Aha!
Dafür wird sich die Polizei interessieren. Uns wollt ihr beschuldigen? Habt ihr
Beweise? Habt ihr den Koffer? Habt ihr irgendwas in der Hand? Laß mich los! Ich
weiß nichts von deiner Gaby.“
    „Na, schön!“ knirschte Tim. „Es sind
ihre Knochen. Jetzt geht’s los! Sie können ja versuchen zu schreien.“
    In diesem Moment schrillte ein Telefon.
Selbst durch die geschlossene Tür war das Läuten zu hören.
    „Ist bei uns“, rief Karl. „Jetzt melden
sich die Kidnapper.“
    Tim ließ Uhl los. „Wir sind noch nicht
miteinander fertig, Verbrecher!“
    Die Jungs rannten in ihr Zimmer zurück.

13. Großvater war der Mörder
     
    Tim nahm den Hörer ab, lockerte die
zusammengepreßten Zähne und meldete sich.
    „Hast du schön geschlafen, du kleiner
Dreckskerl“, erkundigte sich eine höhnische Männerstimme. Sie klang wie
eingeseift. Tim kannte sie nicht. Der Mann sprach englisch, aber der
griechische Akzent (Tonfall) war nicht zu überhören.
    Tim schwieg.
    „Ihr solltet mal nebenan nachsehen“,
fuhr der Kerl fort, „bei eurer Freundin. Die ist nämlich nicht mehr in ihrem
Bettchen, sondern bei uns.“
    „Das wissen wir bereits. Und nur Ihr
Anruf, Verbrecher!, hat mich davon abgehalten, Uhl die Knochen zu brechen.“
    „Was? Wem?“
    „Schon gut! Ich erwarte nicht, daß Sie
zugeben, mit den Uhls gemeinsame Sache zu machen. Natürlich kennen Sie die gar
nicht. Ist... Gaby gesund?“
    „Noch geht es ihr gut. Wie lange das
anhält, hängt von euch ab. Wir haben nachmittags eure Zimmer durchsucht, was
ihr wahrscheinlich gar nicht bemerkt habt. Das weiße Pulver, das ihr in dem
Koffer gefunden habt, ist nicht dort. Wie dumm von euch, es überhaupt zu
nehmen. Statt es dann unter der Matratze zu verstecken, habt ihr es irgendwohin
gebracht. Was versprecht ihr euch davon? Geld?“
    „Wir hatten gehofft, daß Sie jedem von
uns ein Soft-Eis spendieren — oder eine Stange Türkischen Honig, wenn wir das
Heroin zurückgeben.“
    „Dir wird deine Frechheit noch
vergehen, du Bürschchen. Oder würde es dir gefallen, wenn wir euer Blondinchen
fünf Meilen (acht Kilometer) vor der Küste ins Meer werfen? Sie würde
ziemlich viel Salzwasser schlucken, bis sie an Land ist. Falls sie es schafft.“
    „Aber Sie lassen Gaby frei, wenn wir
das Heroin zurückgeben?“
    „Du bist ein Schlaukopf. Genau das
meine ich.“
    „Sie kriegen es. Ehrenwort! Aber wir
können jetzt nicht ran. Es befindet sich im Hotelsafe. Der Nachtportier hat keinen
Schlüssel. Erst morgen früh läuft das wieder. Ab acht Uhr.“
    Das entsprach der Wahrheit. Und der
Anrufer wußte das. Er

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