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Die Welt der grünen Lady

Die Welt der grünen Lady

Titel: Die Welt der grünen Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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Oomark. »Ich möchte nach Hause!«
    »Jetzt werden wir auch nach Hause gehen, das werden wir«, versprach ich. »Bartare, kannst du laufen? Wenn wir es bis zu der Flugbootstation schaffen, werden wir bald zu Hause sein.«
    »Ich war zu Hause – du hast mich fortgeholt.« Sie sagte es leise und unendlich traurig. Sie stieß mich beiseite und stand auf.
    »Bitte, Kilda, laß uns gleich gehen!« Oomark war aufgesprungen und zog an meiner Hand.
    Ich suchte das Tal, die Höhen und die Luft ab, in der Hoffnung, irgendeinen jener zu entdecken, die nach uns suchen mußten, damit uns der Fußmarsch zurück zur Station erspart bliebe. Mein Körper schmerzte bei jeder Bewegung, als ob er höchsten Anstrengungen ausgesetzt gewesen wäre.
    Aber niemand war zu sehen. Wir hätten ebensogut allein auf einer völlig verlassenen Welt sein können. Kosgro – auf welcher Welt mochte er erwacht sein? Würde er zu seinem Schiff zurückkehren, zu neuen Abenteuern im Raum? Würde er versuchen, uns durch die Behörden ausfindig zu machen, um zu erfahren, was aus uns geworden war – oder konnte ich auf die gleiche Weise sein Schicksal feststellen? Aber dann schob ich derlei Gedanken beiseite. Wichtig war jetzt vor allem, zur Station zurückzukommen – und nach Tamlin.
    Nach mühseligem Aufstieg erreichten wir die Höhe der Felswand über dem Flußtal, und mein Körper schmerzte unerträglich. Erschöpft lehnte ich mich gegen einen Stein und suchte erneut Himmel und Land nach irgendeinem Lebenszeichen ab.
    »Kilda! Da kommt jemand – dort drüben!« Oomark deutete zu einigen Felsblöcken hin. Es war keiner der Stationsaufseher – soviel konnte ich erkennen. Eine einzige Gestalt näherte sich langsam und stützte sich immer wieder an den Steinblöcken.
    Ich winkte mit beiden Annen und schrie: »Hier! Hier sind wir!«
    Eine Handbewegung beantwortete meinen Ruf, und jener andere änderte seine Richtung und kam auf uns zu. Er mußte verletzt sein oder zu Tode erschöpft, so sehr schien es ihn anzustrengen, uns zu erreichen.
    Als sich die Entfernung verringerte, sah ich, daß es ein junger Mann war. Zerlumpte Hosen bedeckten die untere Hälfte seines Körpers, und über der Brust trug er einen Verband. Die Haut seines Gesichts und seiner Hände war sehr dunkel – die Raumbräune eines Sternenfahrers –, während die Haut seines Körpers weiß war wie Elfenbein. Er hatte keinen Bart – ein weiteres Anzeichen dafür, daß er ein Raumfahrer war, da bei diesen die Gesichtsbehaarung, sobald sie sich zeigt, für immer ausgemerzt wird. Sein kurzgeschorenes Haar war dunkelrot, seine Augenbrauen dagegen ebenso schwarz wie meine eigenen. Sein Gesicht war hager und erschöpft, und es war deutlich, daß er sich kaum in besserer Verfassung befand als wir.
    Meine Aufmerksamkeit wurde plötzlich von dem Verband gefesselt – ich stand da wie erstarrt und wagte kaum zu atmen. Konnte es sein …? Aber Melusa hatte geschworen, uns die Tore zu unseren eigenen Welten zu öffnen. Wieso sollte Kosgro hier sein? Er war mit seinem Schiff auf einem unbewohnten Planeten gelandet und dann zufällig durch ein Tor gefallen. Und dies hier war Dylan, eine seit hundert Jahren bekannte und besiedelte Welt.
    Ich trat ein paar Schritte vor und fragte: »Jorth Kosgro?«
    Er blieb stehen, hielt sich mit der Linken an einem Fels fest und fuhr sich mit der Rechten über die Augen, als könne er nicht glauben, was er sah.
    »Sie hat ihren Eid also gebrochen«, sagte er dann. »Sie hat euch durch mein Tor geschickt.«
    »Nein, es ist umgekehrt!« Obgleich Melusa ihn wissentlich oder unwissentlich betrogen hatte, war ich froh darüber – auch wenn ich wußte, was dies für ihn bedeuten mußte. »Dies ist Dylan – sie hat dich mit uns gehen lassen!«
    Er starrte mich an. »Dies ist der Planet, auf dem ich gelandet bin«, sagte er langsam, als wollte er einem Kind etwas verständlich machen, das nicht verstehen wollte. »Es ist ein Planet, der auf keiner Karte verzeichnet ist – ich habe ihn entdeckt.«
    »Aber es ist Dylan!« entgegnete ich. »Diesen Weg sind wir hergekommen.« Ich deutete in Richtung Flugbootstation. »Dort hinter den Bergkämmen liegt eine Flugbootstation. Wahrscheinlich sind sie unterwegs und auf der Suche nach uns. Und von dort aus ist es nur ein kurzer Flug nach Tamlin, einer Hafenstadt.«
    Er schlug mit der Faust gegen den Stein, auf den er sich gestützt hatte. »Ich sage dir doch, ich habe auf einer unbekannten Welt aufgesetzt! Ich kann euch zu meinem

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