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Die Welt der Kelten

Die Welt der Kelten

Titel: Die Welt der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnulf Krause
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üblicherweise aus Eisen oder Bronze. Sie
     konnten mit prächtigen Tierfiguren verziert sein, die etwa einen Eber oder ein Pferd darstellten.Darüber hinaus trug man hohe
     Feldzeichen mit sich, die mit ihren Figuren und Symbolen die Schlacht magisch vorbestimmen sollten. Schließlich gehörten zu
     einer keltischen Schlachtreihe Hörner und die Karnyx, eine Kriegstrompete, deren Schalltrichter die Form eines Tierkopfes
     annahm. Deren Töne, das Geschrei und raue Singen der Krieger sowie |87| deren exotisches Aussehen ließen so manchem griechischen oder römischen Soldaten den Schreck in die Glieder fahren.
    Dabei kämpfte die Masse der Krieger zu Fuß, während der Kampf zu Pferde den Adligen und herausragenden Kämpfern vorbehalten
     blieb. Eine auffallende Eigenart der keltischen Kampfweise war die Verwendung eines zweirädrigen Streitwagens, vor den man
     zwei Pferde spannte. Eine Beschreibung seiner Verwendung gibt im 1. Jahrhundert vor Chr. der Sizilianer Diodor: Auf ihren
     Reisen und in den Schlachten benutzten sie Zweigespanne mit einem Lenker und einem Kämpfer auf dem Wagen. Stießen sie im Gefecht
     auf Reiter, so warfen sie mit dem Spieß auf die Gegner, stiegen dann ab und traten zum Kampf mit dem Schwert an. Einige von
     ihnen verachteten denTod so sehr, dass sie nackt bis auf einen Gürtel in den Kampf zogen. Sie führten auch Diener mit sich,
     die Freie waren; sie wählten sie aus den Armen aus und verwendeten sie während der Kämpfe als Wagenlenker und Waffenträger.
     Allerdings war zu Lebzeiten dieses Gewährsmannes der Streitwagen auf dem Kontinent schon lange nicht mehr in Gebrauch. Caesar
     lernte ihn dagegen in Britannien noch kennen, wo man ihn bis zur späteren römischen Eroberung verwendete.In Irland blieb dieseTradition
     noch lange erhalten und die Heldengestalten der mittelalterlichen Erzählungen sind dementsprechend Streitwagenkämpfer – in
     ähnlicher Art und Weise, wie sie Diodor mehr als 1000 Jahre früher beschrieben hat.
    Das eiserne Schwert war die viel geschätzte und gefürchtete Hauptwaffe der Kelten, die als Meisterstück ihrer Schmiedekunst
     galt. Im Laufe der Jahrhunderte machte sie viele Veränderungen durch: Zu Zeiten der Salzherren von Hallstatt |88| betrug die Schwertlänge mehr als einen Meter,während Fürsten wie der von Hochdorf sich mit erheblich kürzeren Dolchen schmückten,
     die kaum einen halben Meter erreichten. Darüberhinaus wurden Kurzschwerter geschmiedet, die teils als Hieb-, teils als Stichwaffe
     Verwendung fanden. Schließlich setzte sich das 80 Zentimeter lange Hiebschwert mit seiner abgerundeten Spitze durch, das man
     in einer Metallscheide mit Kette an der rechten Hüfte trug. Doch wie immer das Schwert aussah und benutzt wurde – stets schätzte
     es sein Träger außerordentlich und zierte es mit reichenTier- und Symboldarstellungen.Und in der irischen Sagenwelt schien
     manches Schwert ein lebendiges, mit magischen Kräften erfülltesWesen zu sein.
    Außerdem bediente man sich einer Vielzahl weiterer Waffen, zu denen im Nahkampf Keulen und Streitäxte gehörten. Mithilfe von
     Lederriemen wurden Steine oder Tonkugeln auf den Feind geschleudert. Neben Wurfspeeren fanden zeitweilig auch Lanzen Verwendung,
     die eine Länge von bis zu 4 Metern erreichen konnten.
    Doch neben dem Schwert stellte der schutzbietende Schild das augenfälligste Attribut des Kriegers dar. Grundsätzlich bestand
     er aus mit Leder überzogenen Holzbrettern, wobei der metallene Schildbuckel die Stelle schützte, an der die Hand den Schild
     hielt. Auch Schilde und Schildbuckel konnten – ähnlich den Schwertern – reich verziert sein. Im Laufe der keltischen Geschichte
     nahmen Schilde alle möglichen Formen an und konnten oval, viereckig oder in die Länge gezogen sein; betrug ihre Höhe anfangs
     einen halben Meter, so waren sie später fast mannshoch.
    |86| Kämpfe in der Wildnis
    Doch die Belger sollten kein gemeinsames Heer mehr aufstellen, weil Caesar die Gunst der Stunde zu nutzen wusste. Er marschierte
     gegen die einzelnen Stämme und nahm ihre Unterwerfung an. Anders verhielt es sich nur mit den Nerviern, die unter den kampfstarken
     Belgern als besonders wild und tapfer galten. Sie lehnten eine Kapitulation ab und verweigerten jegliche Verhandlungen mit
     Gesandten oder Caesar selbst. Schon um sein Gesicht zu wahren, musste dieser mit den Legionen in das unwegsame Sumpfland der
     Nervier an der Schelde vordringen. Dessen Bewohner schienen ihre

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