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Die Welt der Kelten

Die Welt der Kelten

Titel: Die Welt der Kelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnulf Krause
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Reitergefecht, in dem wiederum die Römer in Bedrängnis geraten wären, hätten ihnen die germanischen Reiter
     keine Hilfe gebracht und unter den fliehenden Galliern, wie Caesar berichtete, ein Gemetzel angerichtet.
    Vercingetorix sammelte auf dem Bergplateau 80 000 Krieger um sich, für welche die Getreidevorräte 30 Tage reichten. Alle Krieger
     zog er hinter die Stadtmauern zurück, die er aufwändig verstärken ließ. Ehe der römische Belagerungsring geschlossen wurde,
     sandte der gallische Oberbefehlshaber die überlebenden Reiter zu allen verbündeten Stämmen. Sie sollten das größte Heer heranführen,
     das die Gallier jemals aufgestellt hatten, und Caesar in den Rücken fallen.
    Caesar verfügte über 70 000 Soldaten, die nicht nur die Belagerung bestreiten, sondern notfalls auch einen äußeren Angriff
     abwehren mussten. Um einem Angriff von zwei Seiten standhalten zu können, ließ er ein monumentales Befestigungs- und Belagerungssystem
     errichten, das an die 15 Kilometer Gesamtlänge aufwies. Es bestand aus einem doppelten Ring von Gräben und Wällen mit Mauern
     und Türmen. Ein Graben war 7 Meter breit, ein anderer wurde mit Wasser gefüllt und einen dritten versah man mit angespitzten
     Pfählen, die die Soldaten als Leichensteine bezeichneten. Sie waren Bestandteil eines ausgeklügelten Systems von Fallen und
     Hindernissen. Caesars Belagerungs- und Verteidigungswerke vor Alesia suchen in der antiken Geschichte ihresgleichen und haben
     ihre Spuren bis in die Gegenwart hinterlassen. Sie dokumentieren die Situation des Jahres 52 vor Chr.: In Alesia suchte Vercingetorix
     wie Caesar die Entscheidung, und für beide ging es um Leben oder Tod.
    Währenddessen hatte eine Versammlung der gallischen Stammeshäuptlinge entschieden, Truppen einzuberufen und Vercingetorix
     Hilfe zu bringen. Aus allen Teilen Galliens zogen Krieger heran, nur wenige versagten sich dem Aufruf. Selbst enge Verbündete
     Caesars folgten dem Appell im Namen der Freiheit und des alten Kriegerruhmes. Schließlich kamen 8 000 Reiter und 250 000 Fußsoldaten
     im Gebiet der Haeduer zusammen. Sie erhielten vier Oberbefehlshaber, denen Vertreter der einzelnen Stämme an die Seite gestellt
     wurden: »Es gab nicht einen unter ihnen, der nicht glaubte, der Feind könne den bloßen Anblick einer solchen Menge nicht aushalten.«
    |100| Aber die riesige Truppenaushebung hatte Zeit gekostet, Tage um Tage, an denen die Vorräte der Belagerten aufgezehrt wurden.
     Hunger machte sich in Alesia breit, und man erwog, ob man einen Ausfall wagen oder sogar kapitulieren solle. Jedenfalls halte
     man den Hungertod nicht aus. Dem Vorschlag, sich vom Fleisch der getöteten Alten und Unnützen zu ernähren, scheint man nicht
     gefolgt zu sein. Doch zumindest sollten Kriegsuntaugliche nebst Frauen und Kindern die Stadt verlassen. Caesar allerdings
     verbot deren Aufnahme, sodass sie verzweifelt zwischen den Fronten lagerten.
    Als das gallische Heer erschien, war die Lage der Römer äußerst bedrohlich. In Alesia standen 80 000 Gallier, und hinter den
     Legionen hatten sich mehr als eine viertel Million Krieger aufgestellt. Caesar schien in der Falle zu sitzen. Er verteilte
     seine Soldaten an allen Seiten, sodass nirgends eine Schwachstelle entstand. Dann schickte er die Reiter los, um den Kampf
     zu eröffnen: »Die Gallier hatten zwischen die Reiter einzelne Bogenschützen und leicht bewaffnete Fußsoldaten verteilt; falls
     die Reiter zurückweichen mussten, sollten sie ihnen zu Hilfe kommen und den Ansturm unserer Reiter aufhalten.« Die Schlacht
     fand vor Hunderttausenden von Augenpaaren statt, die gebannt das Geschehen verfolgten. Nachdem über etliche Stunden gekämpft
     worden war, gelang es wiederum den germanischen Reitern, die Gallier endgültig niederzumachen. Dieser Sieg fiel zugunsten
     Caesars aus.
    Als Nächstes versuchte das Entsatzheer, in einem nächtlichen Angriff die Mauern zu überwinden. Mit Pfeilen, Schleudern und
     Steinen sollten die Römer vom Wall vertrieben werden. Vercingetorix hörte den Angriff und ließ darauf seine Männer zum Sturm
     blasen. Doch die äußeren Angreifer konnten die römischen Wälle nicht einnehmen. Sobald sie ihnen näher kamen, spießten sie
     sich an den gesetzten Pfählen auf oder stürzten in die Gräben. Viele fanden den Tod durch die herabgeschleuderten Speere der
     römischen Verteidiger. Am Tagesanfang brachen die Gallier ihren Angriff ab, und auch die Männer des Vercingetorix mussten
    

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