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Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition)

Titel: Die Welt der Sookie Stackhouse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Erstaunlich.
    »Ist wie beim Hase-und-Igel-Spiel, was?«, rief Luna, um das Geschrei der Menge zu übertönen. »Wir haben diese üble Sekte in Dallas zwar aufgemischt, aber ich wette, auch hier sind wieder einige derselben Leute dabei und schreien, dass wir alle sterben sollten. Eine von denen habe ich sogar schon gesehen. Sarah ist hier!«
    Ich starrte sie an. »Sarah Newlin?« Sie war die Ehefrau des Gründers der Bruderschaft der Sonne, und sie war nach der Razzia mit ihrem Mann in den Untergrund gegangen.
    Luna nickte. »Krass, oder?«
    »Ich muss in die Kirche rein«, sagte ich. »Ich habe den ganzen Weg hierher auf mich genommen, um an einer Hochzeit teilzunehmen, und die sollte ich mir besser auch ansehen. Ich hoffe, wir können uns später noch unterhalten.«
    Sie nickte, und dann drehte sie sich um, um einen Mann anzuschreien, der doppelt so groß war wie sie und in die Kirche hineinwollte, um den Pastor zu erschießen, der eine solche Travestie von einer Zeremonie vollzog. Genau das waren seine Worte, auch wenn er über »Travestie« stolperte. (Ein präparierter Nachplapperer? Eindeutig .) Luna benutzte nicht mal Worte, um zu antworten. Sie kreischte einfach. Der Mann bekam eine solche Todesangst, dass er rückwärtstaumelte.
    Ich eilte die Stufen zu der Doppeltür der Kirche hinauf, erstaunt über Lunas Information und meine hohen Absätze verfluchend. (An diesem Tag kam es auf so viel mehr an als nur darauf, gut auszusehen.) Das FBI war auf der Suche nach den Newlins, seit Luna und ich in Dallas aus dem Gebäude der Bruderschaft entkommen waren. Sie hatten alle möglichen interessanten Dinge – Waffen, eine Leiche – in dem riesigen Gebäude, einer ehemaligen Kirche, versteckt gefunden. Steve und Sarah Newlin hatten auch nach der Flucht im Untergrund ihre Hasskampagne fortgeführt. Das Ehepaar hatte eine große Anhängerschaft. Ich hätte mir Sarah Newlin nur allzu gern geschnappt und der Polizei übergeben. Es war nicht ihr zu verdanken gewesen, dass ich in dem Gebäude der Bruderschaft weder vergewaltigt noch ermordet worden war.
    Nichts konnte all das Geschrei von der Straße ersticken, doch im Vestibül der Kirche war es leer und relativ still. Durch die offenen Türen zum Altarraum konnte ich sehen, dass die Kerzen brannten und die Blumen an ihrem Platz standen. Deidras Soldatenbruder Jared hatte ein Gewehr dabei, und er stand gleich am Eingang zur Kirche, bereit, es auch zu benutzen. Sam stand neben ihm.
    Die Lisles warteten bereits im Mittelgang, auch wenn Deidras Mutter gegen die Tränen ankämpfte und Deidras Vater sehr grimmig dreinblickte. Auch er war bewaffnet gekommen. Daraus konnte ich ihm keinen Vorwurf machen. Craig und Bernie waren bei ihnen, zusammen mit Bruder Arrowsmiths Ehefrau. Sie hatte ihren Sohn mitgebracht, mit Gips und allem. Er wirkte wütend, entsetzt, gedemütigt, doch seine Beschämung war am größten, weil Bernie vor ihm stand und ihm direkt ins Gesicht sah. Sie gestattete dem Jungen nicht, ihrem Blick auszuweichen.
    Eine Tür in der Ostwand des Vestibüls wurde geöffnet, die Tür des Brautzimmers, und Deidras Schwestern spähten hinaus in ihren Brautjungfernkleidern, beide sehr hübsch und sehr jung. Und etwas ängstlich. Ihr älterer Bruder versuchte sie mit einem Nicken zu beruhigen.
    »Wo sind Denissa und Mary?«, fragte die jüngere Schwester.
    »Die Mädchen, die singen sollten? Die sind nicht durch das Gewühl gekommen«, sagte Jared. Die Tür wurde wieder geschlossen. Ich wusste, dass Deidra in dem kleinen Zimmer in ihrem Brautkleid wartete. »Ihre Eltern hatten zu viel Angst, sie losgehen zu lassen«, vertraute Jared Sam und mir an. »Sookie, willst du nicht für sie einspringen?«
    Sam schnaubte.
    »Das ist etwas, wobei ich wirklich nicht helfen kann. Wenn du mich singen hörst, rennst du schreiend davon.« Ich hatte gedacht, mich würde nichts mehr zum Lachen bringen, doch das tat es. Ich holte tief Luft. »Ich werde hier stehen bleiben und die Tür bewachen. Ihr beide habt eine Aufgabe bei der Hochzeit.«
    Jared zögerte. »Weißt du, wie man damit umgeht?«, fragte er und reichte mir sein Gewehr. Es war ein Winchester-Jagdgewehr. Ich sah es mir an. »Schrotflinten sind mir lieber«, sagte ich. »Aber ich werde es schon abfeuern können.«
    Er warf mir einen direkten Blick zu, und dann verschwand er durch die Tür. Sam klopfte mir auf die Schulter und folgte Jared.
    Ich hörte, dass im Altarraum Musik erklang. Die ältere von Deidras Schwestern kam aus dem

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