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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Haftminen, mit denen seine Männer schössen, würden die beiden feindlichen Raketen erreicht haben, lange bevor sie in gefährliche Nähe gekommen waren, und sie zur Detonation bringen.
    Er sah DeLlugo an. Der Mann war bleich wie der Tod, und Tembraker fragte sich, worüber er sich derart aufgeregt habe.
    Ein glühendweißer Blitz zuckte über den großen Bildschirm. Kurz darauf kam die Meldung eines Geschützstandes:
    „Erste Rakete vernichtet!“
    Die zweite erreichte einen Abstand von hunderttausend Kilometern, dann explodierte auch sie.
    Die COURAGEOUS änderte jetzt zum zweitenmal die Flugrichtung. Mit zehnfacher Normalbeschleunigung jagte Tembraker sie auf den unbekannten Gegner zu.
    „Sind Sie verrückt geworden?“ keuchte DeLlugo noch, dann fiel er in Ohnmacht.
    Tembraker blieb bei Bewußtsein. Rote Ringe tanzten vor seinen Augen, aber er erkannte den schwachen Lichtpunkt, der nach einigen Minuten auf dem Bildschirm auftauchte.
    Zentimeterweise schob er seine Hand nach oben und griff nach dem Mikrophon des Bordsprechs.
    „Radar!“ keuchte er heiser. „Wo bleiben die Meldungen?“
    Es dauerte eine Weile, bis der Mann sich meldete.
    „Gegner hat Richtung geändert – flieht! Aber nicht so schnell wie wir. Abstand sinkt um zweihundert km/sec!“
    Dem Mann ging es nicht besser als Tembraker. Sein Keuchen war lauter als seine Worte.
    „Kommandant an Geschützstände! Feuern Sie dreißig Steuerraketen auf das Objekt!“
    Zehn Sekunden später war der Befehl ausgeführt. Tembraker nahm die Beschleunigung herunter und bemühte sich, das Schiff in den ursprünglichen Kurs zurückzubringen.
    Er machte sich um den Gegner keine Sorgen mehr. Es erforderte mehr als bloßes Geschick, dreißig automatisch gesteuerten Raketen auf einmal auszuweichen, und der Mann dort drüben war ein Anfänger.
    Die Raketen der COURAGEOUS hatten zudem den Vorteil, daß sie mit Absorber-Farbe gestrichen waren. Es war unmöglich, ein solches Objekt durch Sicht auszumachen. Der Gegner war darauf angewiesen, mit Radar zu zielen, und das wiederum erforderte mehr Zeit, als ihm zum Entkommen übrigblieb.
    Tembraker war nicht überrascht, als wenige Augenblicke später auf dem Bildschirm eine helle Sonne aufging, die die Vernichtung des Gegners anzeigte.
    DeLlugo starrte gebannt in die grelle Glut.
    „Das geschieht ihm recht!“ murmelte er.
    Eine halbe Stunde später hatte Tembraker die COURAGEOUS wieder auf Kurs gebracht.
    Er gab die Steuerung wieder an die Zentrale zurück und bemühte sich, seine durcheinanderwirbelnden Gedanken in Ordnung zu bringen.
    Das Schiff flog mit einer Geschwindigkeit von 2,81.10 8 m/sec – also schon tief im relativistischen Bereich, und sie war ebenso schnell geflogen, als die Beschleunigungsphase unterbrochen wurde.
    Auf einen Meter pro Sekunde genau hatte sich der Gegner mit der gleichen Geschwindigkeit bewegt und dabei einen exakten Parallelkurs eingehalten.
    Tembraker schüttelte den Kopf.
    „Was haben Sie?“ fragte DeLlugo.
    Er war immer noch erschreckend blaß, aber er schien sich zu erholen.
    „Das ist eine seltsame Geschichte. Für wie wahrscheinlich halten Sie es, daß es einem gegnerischen Schiff gelingt, im relativistischen Bereich haargenau die gleiche Geschwindigkeit und den gleichen Kurs zu erreichen wie wir?“
    DeLlugo legte den Kopf auf die Seite, fuhr mit der Hand unsicher in die Luft und murmelte:
    „Nun, für ziemlich unwahrscheinlich!“
    Tembraker grinste böse.
    „Wir können die Sache vom E-Gehirn durchrechnen lassen. Sie würden erstaunt sein, welches Ergebnis dabei herauskäme!“
    „Und das soll heißen?“
    „Daß der Gegner von unserem Schiff aus über die genauen Flugdaten der COURAGEOUS unterrichtet worden sein muß! Wir haben einen Verräter an Bord!“
     
    *                     *
    *
     
    Zwei Wochen später setzte die COURAGEOUS zur Landung an. Der Flug war ohne weitere Zwischenfälle verlaufen.
    Tembraker hatte es für unnütz gehalten, nach dem gegnerischen Spion zu suchen. Es gab zu viele Möglichkeiten für einen solchen Mann, sich unerkannt zu halten. Ein paar zusätzliche Leute waren zur Funküberwachung abkommandiert worden und boten ausreichende Gewähr dafür, daß der Unbekannte nicht noch einmal versuchen würde, eine heimliche Meldung abzusetzen.
    Tembraker hatte sich aus bestimmten Gründen für eine Landung auf dem dritten Planeten des Systems D-232 entschlossen.
    Die Sichtwache hatte bei der ersten Umrundung Anzeichen einer

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