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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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„Gehen wir hinaus!“
    Er wandte sich an DeLlugo.
    „Sie übernehmen das Kommando über das Schiff; ich bleibe ständig mit Ihnen in Verbindung. Brewster – Sie nehmen fünf Mann aus Ihrer Maatschaft und kommen mit mir. Die Leute sollen sich bewaffnen und durch die F-Schleuse einen Raupenwagen mit hinausnehmen!“
    Brewster salutierte, machte eine Kehrtwendung und verließ den Raum.
    „Ein schneidiger Bursche, nicht wahr?“ lächelte DeLlugo spöttisch. „Noch genau wie auf der Akademie!“
    Tembraker sah ihn ernst an.
    „Lassen Sie ihn getrost so, wie er ist. Ich wollte, ich hätte nie im Leben einen schlechteren Offizier als ihn!“
    Fünf Minuten später meldete Brewster, daß der Kettenwagen bereitstehe. Tembraker fuhr mit dem Lift hinunter und verließ das Schiff durch die kleine Fußschleuse im Standzylinder.
    Mit Brewster zusammen nahm er auf der vorderen Sitzbank des Fahrzeuges Platz. Singend lief der Motor an.
    Der Sturm hatte die Dünen nur leicht aufgeschüttet. Der Wagen schob die lockere Erdkrume vor sich her oder drückte sie auf die Seite. Bis zu dem Haus am Rand des Dschungels brauchten sie kaum zehn Minuten.
    „Stellen Sie den Motor ab!“ befahl Tembraker dem Fahrer. „Brewster, kommen Sie mit; wir sehen uns die Hütte an!“
    Es war beängstigend still. Nur aus dem Dickicht klang von Zeit zu Zeit der klagende Schrei eines der unbekannten Wesen dieser Welt. Die Sonne lag brütend über der kreisrunden Lichtung. Tembraker wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Mir gefällt es hier nicht besonders!“ murmelte er. „Ich habe das Gefühl, unter den Bäumen werden bald Wilde hervorkommen und mit Pfeil und Bogen auf uns schießen. So sieht das hier aus!“
    Vor der einzigen Tür der Hütte blieben sie eine Weile stehen und lauschten. Tembraker glaubte ein schwaches Geräusch zu hören, aber er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es von drinnen kam.
    „Machen wir auf!“ schlug er vor.
    Brewster zog die Tür so auf, daß sie ihn deckte. Tembraker stand in der Öffnung und hatte die Waffe entsichert.
    In der Hütte war es so dunkel, daß er zunächst nichts anderes als Umrisse erkennen konnte. Er sah einen Tisch, zwei Stühle und weiter im Hintergrund etwas, was ein Bett sein mochte.
    Mit einem raschen Schritt trat er in die Hütte hinein. Brewster folgte ihm.
    Da erst sahen sie den Mann, der links von der Tür an einem zweiten, kleineren Tischchen saß und aus einem Teller sich von Zeit zu Zeit etwas in den Mund stopfte. Das Kaugeräusch war das gewesen, was Tembraker von draußen gehört hatte.
    Der Mann zeigte sich nicht im geringsten beeindruckt. Er fuhr fort, kleine, braune Nüsse vom Teller zu nehmen und sie sich zwischen die Zähne zu stecken.
    Seine Zähne waren gelb und schmutzig, sein Gesicht war braun und schmutzig, sein Anzug war zerrissen und schmutzig, und der Bart, der ihm bis auf die Brust herunterhing, war grau und schmutzig.
    „Hallo!“ sagte Tembraker.
    Der Mann schob eine Nuß in den Mund und brummte:
    „Hairoh!“
    Es war nicht deutlich, aber aus der Art, wie er das kleine Wort auf beiden Silben betonte und den letzten Vokal dehnte, glaubte Tembraker erkennen zu können, daß er von einer Welt der Äußeren Autonomien stammte.
    „Sind Sie allein hier?“ fragte Tembraker.
    „Wie Sie sehen!“ kam die mürrische, schwer verständliche Antwort.
    Die Leute auf den Äußeren Autokratien sprachen eine Sprache, die der gleichen Wurzel entstammte wie die Sprache von SILVERGLASS; aber es mußte eine lange Zeit vergangen sein, seitdem sich die Wurzel in die beiden Zweige gespalten hatte. Heutzutage war die Sprache der Äußeren Autonomien etwas, was man in der Schule lernen mußte.
    „Ich meine, leben Sie allein auf diesem Planeten?“ fragte Tembraker weiter.
    „Ja! Haben Sie etwas dagegen?“
    Tembraker wollte ihm eine scharfe Antwort geben; aber Brewster drängte sich vor.
    „Mann, wir wollen Ihnen nicht an den Kragen. Dies hier ist Kommandant Tembraker von der COURAGEOUS, die dort draußen liegt, und ich bin Kapitänleutnant Brewster – beide von SILVERGLASS!“
    Der Mann machte nicht den Eindruck, als sei er an der Vorstellung interessiert.
    „Und wer sind Sie?“ fragte Tembraker.
    „William D. Lawrence, von HOYSTER!“
    Tembraker hatte recht gehabt. HOYSTER war eine kleine, übervölkerte Welt an der Grenze der Äußeren Autonomien.
    „Sind Sie schon lange hier?“
    „Seit vierzig Jahren!“
    „Freiwillig?“
    „Nein,

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