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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Unfall!“
    „Überlebende?“
    „Keiner außer mir!“
    „Mhm!“
    Die Unterhaltung geriet abermals ins Stocken. Tembraker frappierte es ungemein, daß der alte Mann sich von der Landung eines Superschiffes nicht im mindesten beeindruckt zeigte.
    „Ziemlich einsam hier, was?“ fing Tembraker wieder an.
    „Mhm!“
    „Keine Sehnsucht, wieder von hier fortzukommen?“
    „Nein!“
    „Wie haben Sie das Unglück überstanden?“
    „War ein Siedlerschiff. Reaktoren gingen durch, als ich mit einem Beiboot unterwegs war, um die Wirksamkeit des Bordradars zu überprüfen. Hatte die Radaranlage kurz zuvor repariert, war nämlich Techniker des Schiffes. Die ganze Sache war in ein paar Sekunden passiert. Sie wissen ja: durchgehende Reaktoren wirken ebenso wie ein Volltreffer einer Kampfrakete. Ich stand dreitausend Kilometer vom Schiff ab, ungefähr vierzigmal so weit von diesem Planeten. Es war ziemlich leicht, hier herunterzukommen. In dem Beiboot gab es ein paar Geräte und Waffen. Mir konnte nichts passieren. In vierzig Jahren hab’ ich mir diese Plantage aufgebaut, die Sie mir heute mit Ihrem verdammten Schiff wieder kaputtgemacht haben!“
    „Wir werden Ihnen den Schaden ersetzen“, beruhigte ihn Tembraker. „Wir haben Geräte an Bord, mit denen wir die Pflanzung wieder herrichten können.“
    Lawrence gab keine Antwort; er wandte sich wieder seinen Nüssen zu. Tembraker ließ ihn gewähren und sah Brewster fragend an. Brewster verstand und nickte.
    Nachdem ein paar Minuten verstrichen waren, schoß Tembraker seine Frage ab:
    „Haben Sie die Lichtexplosion beobachtet, die vor zwölf Jahren hier in der Nähe stattgefunden hat?“
    Lawrence sah erstaunt von seinem Teller auf.
    „Lichtexplosion? Nein!“
    „Aber Sie müssen doch …“, rief Brewster hitzig. Tembraker winkte ab.
    „Hören Sie, Lawrence: Die Explosion hat eine derartige Lichtfülle entwickelt, daß Sie sie gesehen haben müssen.“
    Lawrence starrte vor sich auf die Tischplatte.
    „Zwölf Jahre, hm“, murmelte er. „Das war, als ich zum erstenmal Mais anbaute. Da …“
    Plötzlich hob er grinsend den Kopf.
    „Richtig, da war etwas! Ich erinnere mich an einen Mittag. Ich lag hier in der Hütte und schlief. Da wachte ich plötzlich auf. In der Hütte war es gräßlich hell. Ich dachte zuerst, der Wald sei am Brennen, und lief hinaus. Draußen war es so hell, daß ich die Augen fest zukneifen mußte, um nicht geblendet zu werden. Erst nach einer Weile ließ das Licht nach. Ich schaute hoch und sah eine zweite, hellblaue Sonne. Sie stand im Osten, während die richtige im Zenit stand.
    Ja, jetzt erinnere ich mich genau. Sie wurde schnell schwächer, und bald war sie gar nicht mehr zu sehen. Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, was das sein konnte, aber ich fand nichts heraus.
    Was, sagen Sie, ist es gewesen? Eine Licht. .“
    Tembraker nickte.
    „Eine Lichtexplosion. Können Sie sich noch erinnern, welche Jahreszeit es war?“
    Lawrence legte den Kopf schräg.
    „Wie gesagt – ich war gerade am Maissäen. Es muß vor Beginn der Frühjahrsregenzeit gewesen sein.“
    „Haben Sie sich für diese Welt einen Kalender gemacht?“
    „Nein, ich habe den von HOYSTER übernommen. Er funktioniert prächtig. Bis jetzt habe ich wenigstens noch keine Unregelmäßigkeiten festgestellt.“
    „Wie sieht er aus?“
    „Nun, zwölf Monate mit je dreißig Tagen, wie üblich, der Tag zu vierzig Hoyster-Stunden!“
    „Aha! Brewster, notieren Sie sich das!“
    „Warum interessiert Sie das?“ fragte Lawrence.
    „Wir möchten wissen, was das für eine Explosion war – deswegen sind wir hier! Wissen Sie sicher, daß es auf dieser Welt außer Ihnen kein intelligentes Leben gibt?“
    Lawrence hob die Schultern.
    „Ich habe mit dem Beiboot ein paar Rundflüge gemacht, bis der Treibstoff zu Ende war. Ich habe nie etwas anderes gesehen, als Dschungel, Eis oder Meer. Im Wald gibt es ein paar affenähnliche Tiere, aber intelligent sind sie sicher nicht.
    Natürlich kenne ich nicht die ganze Planetenoberfläche. Es gibt eine Menge Stellen, wo sich jemand versteckt haben könnte – im Wald oder in den Bergen; aber ich nehme an, daß einer, der so eine Explosion fertigbringt, nicht in einer traurigen kleinen Hütte wohnt wie ich, nicht wahr?“
    „Man sollte es nicht annehmen“, meinte Tembraker. „Übrigens, Lawrence: Haben Sie Lust, sich unser Schiff anzusehen? Ich denke, nach vierzig Jahren müßte es recht interessant für Sie sein?“
    „Ja, ich

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