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Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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verstrichen war, ohne daß Lawrence sich gezeigt hätte, gab es keinen Zweifel mehr darüber, daß er sich mit Absicht aus dem Staub gemacht hatte.
    „Haben Sie jetzt noch Bedenken“, fragte Tembraker Kapitänleutnant Brewster, „daß ich auf dem falschen Weg bin?“
    „Nein, Sir! Ich bin lediglich gespannt darauf, was wir als nächstes unternehmen werden!“
    „Hm!“ brummte Tembraker. „Was würden Sie tun?“
    Brewster ließ sich von der Frage nicht verblüffen.
    „Ich habe mir schon seit einiger Zeit Gedanken darüber gemacht. Wenn wir von den beiden Voraussetzungen ausgehen, daß die beobachtete Lichtexplosion kein natürliches, sondern ein künstlich hervorgerufenes Ereignis ist und die Urheber dieser Explosion hier auf diesem Planeten zu finden sind, dann sollten wir Aufklärer einsetzen. Selbst für den Fall, daß der Unbekannte unter der Erde lebt, müßte eine Spur von ihm zu finden sein!“
    „Gut, Brewster!“ lobte Tembraker. „Gehen wir noch weiter! Nehmen wir an, Lawrence steht mit den Dingen in irgendeinem Zusammenhang; dann kommen wir notwendigerweise zu dem Schluß, daß das, was wir suchen, in Lawrences Nähe zu finden ist – also nicht irgendwo auf D-232-III, sondern im Umkreis von – sagen wir: fünfhundert Kilometern. Einverstanden?“
    „Einverstanden, Sir!“
    Tembraker grinste.
    „Ich denke, dies ist eine genügend deutliche Anweisung für unsere Aufklärer!“
     
    *                     *
    *
     
    DeLlugo war mit seiner Gruppe von hundertundfünfzig Männern seit sechs Tagen unterwegs. Die Aufklärer hatten aus der Höhe nichts entdecken können, was einer brauchbaren Spur ähnlich sah.
    Daraufhin war DeLlugo mit einer Maatschaft und fünf schweren Raupenschleppern losgeschickt worden, um den Boden abzusuchen.
    DeLlugo verfluchte seinen Auftrag jeden Tag aufs neue. Tagelang fern von jeder Bequemlichkeit waren für einen Mann wie ihn eine Strapaze, die hart an der Grenze des Zumutbaren lag; und nur, weil DeLlugo überzeugt war, daß Tembraker richtig geraten hatte, als er das Gesuchte in dieser Gegend vermutete, hatte er bisher darauf verzichtet, einen Motorschaden vorzutäuschen und zu der COURAGEOUS zurückzukehren.
    Nichtsdestoweniger konnte er bisher auch noch nicht die geringste Spur eines Erfolges verzeichnen. Die Raupenschlepper waren mit Spritzpumpen und Düsen ausgerüstet und sprühten konzentrierte Lignol-Säure vor sich her, so daß der Dschungel ihnen keinen nennenswerten Widerstand mehr entgegensetzte. Holz und Laub verzischten im Säureregen. Die Wege, die DeLlugos Kolonne bis jetzt genommen hatte, waren durch tiefe, graue Schneisen gekennzeichnet, und es würde Jahre dauern, bis die Vegetation in dem verseuchten Streifen wieder Fuß fassen konnte.
    DeLlugo saß im vordersten Wagen. Gelangweilt starrte er auf die grüne Mauer des Dschungels, auf die feinen, glitzernden Tröpfchen des Säureregens, nahm halb im Unterbewußtsein wahr, wie Holz und Laub zischend in sich zusammensanken und der Raupenwagen anruckte, um ein Stück weiterzufahren.
    Dann sah er auf die Uhr. Noch eine Stunde bis Sonnenuntergang. Er nahm das Funkgerät zur Hand und gab eine der stündlichen Routinemeldungen an das Schiff durch.
    „Nichts!“ brummte er grimmig.
    „Gut!“ antwortete Tembraker. „Machen Sie weiter!“
    Mit wütendem Knurren schaltete DeLlugo ab und warf das kleine Gerät hinter sich auf den Sitz.
    Während er sich wieder umwandte, erfaßte sein Blick etwas, was ihn stutzig machte. Zunächst war es kein bewußter Eindruck, aber es veranlaßte ihn, noch einmal den Kopf zu drehen und genauer hinzusehen.
    „Halten Sie an!“ befahl er dem Fahrer.
    Das Fahrzeug blieb stehen. In der Stille hörte man das Brechen und Stampfen der beiden Wagen, die DeLlugo parallel zu seiner Dreierkolonne in jeweils hundert Meter Abstand durch den Dschungel pflügen ließ.
    DeLlugo riß sich das Mückennetz vom Kopf und sprang über die Seite seines Wagens hinunter.
    „Geben Sie mir einen Brenner!“
    Die handlichen Brenngeräte mit ihren halbmeterlangen Stichflammen hatten sich in den vergangenen Tagen als wesentlich brauchbarer erwiesen als die Haumesser, mit denen die Leute erst zu Werk gegangen waren. Ein Waldbrand lag bei der immensen Feuchtigkeit des Dschungels außerhalb des Möglichen.
    Mit geschickten Brennstößen drang DeLlugo in wenigen Minuten bis zu der Stelle vor, die er vorhin gesehen hatte.
    Dennoch mußte er noch eine Weile suchen, um das zu finden, was ihm

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