Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Welt des Ursprungs

Die Welt des Ursprungs

Titel: Die Welt des Ursprungs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
heißt du?“ fragte er.
    „Meine Freunde nennen mich Japhtael, im Rahmen unserer Organisation bin ich C-p-433.“
    Tembraker verzog das Gesicht.
    „Du wirst uns zu deinen Freunden zählen müssen, dehn wir nennen dich Japhtael.“
    Mehr zu Brewster gewandt, fuhr er in gewohnter Sprache fort:
    „Ich kenne ein paar Leute, die der Ansicht sind, sie müßten ihre Mitbürger mit Nummern und Buchstaben belegen; sie sind alle nicht sehr sympathisch!“
    Sie nahmen Japhtael vorsichtig auf und trugen ihn zum Hubschrauber zurück.
    „Damit wird nicht mehr viel zu machen sein!“ seufzte Brewster, als er die bei der harten Landung demolierte Maschine betrachtete.
    Tembraker stieg in die Kanzel hinein, setzte das Sprechfunkgerät in Betrieb und beorderte von der COURAGEOUS einen zweiten Hubschrauber.
    Die Maschine erschien nach wenigen Minuten. Der Pilot hielt sie ruhig über der kleinen Lichtung und fuhr eine Rolleiter aus. Brewster nahm den Zwerg auf den Rücken und kletterte hinauf, Tembraker folgte ihm. Eine Viertelstunde später hatten sie die COURAGEOUS erreicht. Japhtael wurde ins Bordhospital gebracht; der Arzt versicherte, daß der Knochenbruch in kürzester Zeit geheilt sein werde.
     
    *                     *
    *
     
    „Sir, ich habe eine Meldung zu machen!“
    DeLlugo saß in seinem Feldsessel und sah den Mann an, der eben durch die Zelttür hereingekommen war.
    „Ja, bitte?“ sagte er gelangweilt.
    „Sie erinnern sich vielleicht, Sir, daß ich einer von den Leuten war, die auf Lawrences Baum hinaufkletterten. Beim Herunterklettern habe ich etwas bemerkt, worüber ich mir bis heute den Kopf zerbrochen habe. Ich bin nicht sicher, ob es etwas Wichtiges ist; aber da ich es selbst nicht genau entscheiden kann, wollte ich zunächst einmal Sie fragen, Sir!“
    DeLlugo nickte wohlwollend.
    „Was ist es?“
    „Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, Sir“, begann der Mann zögernd. „Es ist eine Kerbe in der Stammgabel. Sie sieht so aus, als könne sie der Rand einer Öffnung sein. Aber natürlich weiß ich nicht …“
    DeLlugo unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
    „Haben Sie sich schon mit einem anderen darüber unterhalten?“
    Der Mann schüttelte verwirrt den Kopf.
    „Nein, Sir. Warum sollte …“
    „Also gut! Machen Sie sich marschfertig. Wir beide werden uns die Sache ansehen. Aber ich bitte mir strengstes Stillschweigen aus. Es ist nicht nötig, daß das ganze Lager wegen einer Sache in Aufruhr gebracht wird, die sich nachher vielleicht als völlig harmlos herausstellt. Melden Sie sich in einer Viertelstunde wieder hier im Zelt!“
    „Jawohl, Sir!“
    Der Mann grüßte, machte kehrt und verließ das Zelt. DeLlugo grübelte hinter ihm her. Wenn der alte Lawrence außer der Plattform auch noch ein Versteck im Stamm des Riesenbaumes hatte, dann war dies eine ausreichende Erklärung dafür, warum er sich in der vergangenen Nacht so völlig sorglos zeigte. Und vor allen Dingen ließ sich so auch besser verstehen, wie er hatte verschwinden können, ohne auch nur eine einzige Spur zu hinterlassen.
    Pünktlich nach einer Viertelstunde stand der Mann wieder im Zelt. Er hatte seine Uniformkombination angezogen und sich mit Brenner, Strahler und Scheinwerfer bewaffnet.
    DeLlugo nahm zwei Waffen, einen leistungsstarken Brenner und eine kleinere Lampe. Über Lagertelefon benachrichtigte er einen der jüngeren Offiziere, daß er in der Nacht und vielleicht auch einen Teil des Morgens abwesend sein werde, und übertrug ihm das Kommando über die Truppe.
    Dann ließ er eines der kleinen Beifahrzeuge bereitstellen und verließ mit seinem Begleiter zusammen das Lager durch die Schneise, die die großen Raupenschlepper am vergangenen Tag bis zum Platz des Lagers durch den Dschungel gezogen hatten.
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Nach drei Stunden, kurz nach Mitternacht, hatten sie den gestrigen Lagerplatz erreicht und damit eine Strecke zurückgelegt, zu der sie am vergangenen Tag zehn geschlagene Stunden gebraucht hatten.
    Der Wagen wurde abgestellt, und die beiden Männer setzten ihren Weg zu Fuß fort. DeLlugo machte sich Gedanken über den Mann, der ahnungslos neben ihm herschritt. Es war nicht DeLlugos Absicht, irgend jemand von der COURAGEOUS an den wichtigen Entdeckungen teilnehmen zu lassen, die in wenigen Minuten oder Stunden vielleicht bevorstanden. Es gab zwei Möglichkeiten, um dies zu verhindern. Aber die eine erschien ihm zu vage und unsicher, als daß er sich auf sie

Weitere Kostenlose Bücher